So ebbes: Hinterhofprärie
Foto: Rudolpho Duba /pixelio.de
Ihr Garten könnte ohne Weiteres als Filmkulisse für einen Western herhalten oder im Alleingang die Herkunft des Namens Heubach erklären, weil er so schrecklich vertrocknet ist? In Kanada wäre ein solches Grundstück preisgeldverdächtig — denn dort wird mit einem Fotowettbewerb der hässlichste Rasen gesucht.
Mittwoch, 16. August 2023
Benjamin Richter
54 Sekunden Lesedauer
Ein Jammer, dass Sie nicht in Kanada wohnen. Nein, der Kolumnist will Sie und Ihr verdorrtes Grundstück hier keineswegs „hinter den Mond“ wünschen. Vielmehr würde Ihnen Ihr staubtrockenes Stückchen Land in der Region Vancouver womöglich einen Preis einbringen.
Denn dort haben dieser Tage gleich mehrere Gemeinden Wettbewerbe gestartet, mit denen sie den hässlichsten Rasen suchen. Den Gewinnern winken satte Rabatte auf die Wasserrechnung sowie Gutscheine fürs Shoppen oder – für eine Gartenparty. So einen trockenen Humor muss man erst mal haben. Sei’s drum.
Auch wenn der Ostalbkreis, anders als viele Gegenden zum Beispiel in Frankreich, diesen Sommer bisher dank eines unerwartet nassen Starts in den August darum herumgekommen ist, wie im vergangenen Jahr ein Wasserentnahmeverbot für die hiesigen Gewässer zu erlassen, gehören dürre Wiesen und längst ins Gelbe bis Braune changierende Grünflächen auch hierzulande wieder zum sommerlichen Erscheinungsbild.
Das kann man nun hässlich finden – oder man macht ein Foto für die Nachwelt, wie der Garten aussah, als hier wenigstens noch Stroh wuchs.
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