Bernharduswallfahrt: Zum Pilgern gehören auch Bier und Grillwurst
Foto: RZ-Archiv/Andrea Porr
Am Samstag, 19. August, findet die jahrhundertealte Tradition der Bernharduswallfahrt ihre Fortsetzung. Seit etwa 1720 pilgern Katholikinnen und Katholiken zu der Kapelle des heiligen Bernhard von Clairvaux. Ein Brauch, der auch heute viele Menschen anspricht.
Freitag, 18. August 2023
Franz Graser
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Für Domkapitular Andreas Rieg ist der 20. August, der Gedenktag des heiligen Bernhard von Clairvaux (1090 bis 1153), seit jeher ein fixer Termin im Kalender. Denn der Regens, also der Leiter des Priesterseminars der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ist in Bargau aufgewachsen. Die Wallfahrt auf den Bernhardus, die traditionell am 20. August oder wie dieses Jahr am 19. August stattfindet, wenn der Gedenktag auf einen Sonntag fällt, ist ihm „seit Kindesbeinen“ vertraut, wie er selbst sagt. Am Samstag wird er gegen 7 Uhr zu Fuß aufbrechen und um 9 Uhr an der 774 Meter hoch gelegenen Bernharduskapelle den Festgottesdienst zelebrieren.
Trotz vielerorts leerer Kirchen sind Wallfahrten für den Geistlichen etwas sehr Zeitgemäßes. Das Interesse an der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela sei zum Beispiel ungebrochen. Diese Art, den „Glauben unter die Füße zu nehmen“, liege möglicherweise eher im Trend, als einen Sonntagsgottesdienst zu besuchen, vermutet Rieg. Das Unterwegs-Sein und Sich-Begegnen sowie das Erleben der Natur sei vielen Menschen heute vielleicht näher als der „normale“ Vollzug des Glaubens. Dazu gehöre aber auch das gemeinsam genossene Bier und die Grillwurst, denn eine Wallfahrt verbinde Leib und Seele.
Weitere Informationen zur diesjährigen Bernharduswallfahrt finden Sie in der heutigen Ausgabe der Rems-Zeitung.