Russische Rakete trifft Gmünds Partnergemeinde Obroschyne
Foto: Roman Vaskovets
Sechs Raketen schießt Putins Armee Anfang der Woche, am frühen Dienstagmorgen, auf die westukrainische Region Lwiw ab. Eine davon explodiert über Obroschyne, der Gmünder Solidaritätspartnergemeinde, und richtet teils schwere Schäden an 36 Gebäuden an.
Freitag, 18. August 2023
Benjamin Richter
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Es grenze an ein Wunder, dass bei dem Angriff niemand getötet worden sei, schildert Roman Vaskovets. Schließlich seien sechs der 36 durch die Rakete beschädigten Häuser komplett zerstört worden, und in zwei davon lebten Familien mit Kindern.
Gegen 5.20 Uhr am Dienstag zerreißt eine Explosion am Himmel über Obroschyne die nächtliche Stille. Vaskovets, der im Rathaus der 4200-Seelen-Gemeinde arbeitet und sich privat bei der freiwilligen Feuerwehr engagiert, ist sofort hellwach, bleibt jedoch liegen und wartet auf die Druckwelle, die wenige Sekunden später seine Balkontür aufreißt.
Es ist diese Druckwelle, die in dem Dorf, mit dem Schwäbisch Gmünd seit dem vergangenen September eine Solidaritätspartnerschaft verbindet, für die zahlreichen Verwüstungen sorgt.
Mit dem Feuerwehrauto, das die Gmünder Kameraden ausgemustert hatten und im Oktober 2022 nach Obroschyne übergaben, fahren Roman Vaskovets und sieben weitere Helfer los, unmittelbar nachdem der erste Schreck überwunden ist.
Bei einem gemeinsamen Lehrgang mit der Feuerwehr Schwäbisch Gmünd haben sie gelernt, was in einem solchen Fall zu tun ist: Gas– und Stromleitungen zudrehen, in Gruppen in den Trümmern der zerstörten Häuser nach verschütteten Menschen suchen, eine Wasserleitung legen, falls doch etwas zu brennen anfangen sollte. Dadurch, dass die Rakete in der Luft detoniert ist, sind keine Gebäude durch deren unmittelbare Einwirkung in Brand geraten.
Auf welche Weise der Verein Ukraine-Hilfe Göggingen den Menschen in Obroschyne nun helfen will, erfahren Sie in der Rems-Zeitung vom 18. August. Die vollständige Ausgabe ist auch digital im iKiosk erhältlich.