So ebbes: Komplimente vom Handgelenk
Foto: Harald Schottner /pixelio.de
Auf des Kolumnisten Sportuhr gibt es eine Pulsanzeige, die sich ähnlich wie der Tacho im Auto im Halbkreis ums Ziffernblatt legt. Diese bescherte dem laufenden Reporter unlängst einen Schreckmoment — der sich auf den zweiten Blick als Kompliment entpuppte.
Donnerstag, 31. August 2023
Benjamin Richter
53 Sekunden Lesedauer
Einen Puls unter 90 lässt der Fitnesscoach am Handgelenk nicht als Aktivität gelten, weshalb er grau gefärbt und als Punkt jenseits des linken Bogenendes eingeblendet wird. Dann folgen blaue, grüne, orangefarbene und schließlich die im Anaeroben liegenden roten Pulsbereiche über 170, in denen sich der Trainingseffekt wiederum in Grenzen hält.
Das rechte Ende des Balkens hielt der Autor dieser Zeilen bisher für sakrosankt. Bis zu diesem Mittwochmorgen: Da wagte sich der schon tiefrote Punkt in die Leere rechts des Pulsbogens vor. Parallel dazu wurden 199 Herzschläge pro Minute angegeben.
Dies ließ den rasenden Reporter zusammenzucken. Angesichts des zu dieser Zeit angeschlagenen Trab-Tempos blieb jedoch als einzige schlüssige Erklärung ein Messfehler. Schmeichelhaft wäre der Puls in der Tat gewesen: Berechnet sich der Maximalpuls doch, ganz grob gesprochen, indem man von 220 das eigene Alter abzieht.
Der Satz „Sie sehen ja noch so jung aus“, an der Supermarktkasse eher abtörnend, lässt sich beim Malen nach Armbanduhr-Zahlen doch gleich noch mal so gut als Kompliment auffassen.
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