Steuergeld für Pornos?
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Das Land Sachsen fördert die Gründerinnen eines Portals, das faire Pornos empfiehlt – und löst damit Empören aus. Eine Kulturwissenschaftlerin erklärt, was mit „fair“ überhaupt gemeint ist.
Sonntag, 10. September 2023
Benjamin Richter
56 Sekunden Lesedauer
„Porno ist Alltagspraxis, das lässt sich nicht leugnen“, sagt die Kulturwissenschaftlerin Madita Oeming. In vielen Köpfen aber ist Porno noch immer etwas anderes: ein schambehaftetes Thema, gar eine Gefahr für Jugendliche. Oder schlicht „Schmuddelkram“, wie es die sächsische AfD-Fraktion im Juni auf der Plattform X, früher Twitter, ausdrückte.
In dem Beitrag echauffierte sich die Partei über eine Förderung des Landes Sachsen: Im Zuge des Programms „InnoStartBusiness“ werden die zwei Gründerinnen der Seite Porn-better.com ein Jahr lang mit 25.200 Euro unterstützt, wie in der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Abgeordneten Martina Jost steht.
Öffentliche Mittel für die Arbeit an einer Porno-Plattform – wer so etwas höre, sagt Oeming, der denke schnell: „Ach Gott, jetzt werden meine Steuern schon für Pornos ausgegeben.“
Was auf dem Portal von Luna Heine und Esti Krüger statt Sexvideos zu finden ist und worum es bei der Idee des fairen Pornos geht, erfahren Sie am Samstag auf der Wissen-Seite der Rems-Zeitung. Die vollständige Ausgabe ist auch online im iKiosk erhältlich.