So ebbes: Heidelbeersommer
Foto: Martin Jäger /pixelio.de
„Wenn ich jetzt zurückblicke, schien jener Sommer für immer anzudauern“, singt der Sänger in dem bekannten Hit „Summer of ‘69“. Wie heißt er noch gleich? Unser Kolumnist grübelt und grübelt. Was eine Schale Heidelbeeren ohne Strichcode damit zu tun hat.
Mittwoch, 13. September 2023
Benjamin Richter
1 Minute 12 Sekunden Lesedauer
Irgendwie passt die Liedzeile aus „Summer of ‘69“ ja auch zum Sommer 2023, das lässt sich so kurz vorm kalendarischen Herbstanfang durchaus feststellen.
Oder kommt es Ihnen nicht auch schon ewig weit weg vor, dass die Nachricht von der Implosion eines Titanic-Expeditions-U-Bootes für fassungsloses Kopfschütteln sorgte und sich die europäische Footvolley-Elite auf dem Gmünder Johannisplatz duellierte? Beides war Ende Juni.
Aber wie hieß denn nun noch dieser vermaledeite Sänger? Der Kolumnist kommt nicht drauf, auch wenn er seine grauen Zellen in der Schlange an der Supermarktkasse noch so sehr zur Arbeit anpeitscht.
Vielleicht ist es wahr, was immer wieder behauptet wird, dass wir uns in Zeiten von Google, Wikipedia und Co., in denen solche Informationen jederzeit abrufbar sind, gar nicht mehr so viel merken können wie die Menschen früher, selbst wenn wir es versuchen.
Doch nanu, nicht nur im Gehirn, auch vor der Kasse bewegt sich nichts. „Welche Nummer haben denn die Heidelbeeren?“, ruft vorne eine Kassiererin der anderen zu. „Keine Ahnung“, schallt es zurück. Da die Früchte nicht mit einem Strichcode versehen sind, hilft nur das Blättern im papiernen Warenverzeichnis.
Der Strichcode – im Grunde gar nicht so verschieden von der Online-Enzyklopädie: Beide wurden erfunden, damit man sich nicht immer alles zu merken braucht.
Schließlich wird die Kassiererin fündig: „Es ist die 69“, teilt sie ihrer Kollegin für künftige Fälle mit. Die 69 – „Summer of ‘69“ – Bryan Adams!, zünden just in diesem Moment auch im Oberstübchen die richtigen Neuronen.
Die komplette Ausgabe der Rems-Zeitung gibt es online auch im iKiosk.