So ebbes: Es ist nie zu spät für „Guten Morgen!“
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Früh am Morgen zum Tanken fahren zu müssen, ist nicht unbedingt eine erfreuliche Übung – schon allein wegen der aktuellen Kraftstoffpreise. Halb verschlafen schlurfte der Kolumnist nach dem Tankvorgang zum Kassenhäuschen. Da kam ihm eine resolute Dame entgegen. Was dann passierte, lesen Sie in unserem „So ebbes“.
Freitag, 15. September 2023
Franz Graser
59 Sekunden Lesedauer
Früh am Morgen zum Tanken fahren zu müssen, ist nicht unbedingt eine erfreuliche Übung – schon allein wegen der aktuellen Kraftstoffpreise. Halb verschlafen schlurfte der Kolumnist nach dem Tankvorgang zum Kassenhäuschen. Da kam ihm eine resolute Dame entgegen, die eiligen Schrittes zu ihrem SUV stampfte, das an der gegenüberliegenden Zapfsäule abgestellt war. Noch mit einem Gähnen im Gesicht ging der Kolumnist an den Tresen und sah, dass die Frau an der Kasse den Kopf schüttelte.
„Ungünstiges Kundenerlebnis gehabt?“, erkundigte sich der Autor dieser Zeilen. Sein Gegenüber nickte. Offenbar, so erzählte die Frau an der Kasse, hatte die Dame, die gerade eben aus dem Kassenhäuschen gestampft war, etwas ungeduldig aufgetreten. Die Kassiererin war, so erzählte sie, gerade mit dem Einräumen der Tabakwaren beschäftigt gewesen und hatte nicht bemerkt, dass die Kundin eingetreten war. Und darauf sei die SUV-Fahrerin unwillig geworden. „Nicht einmal ‚guten Morgen‘ hat sie gesagt“, meinte die Kassiererin.
Da fiel dem Autor auf, dass er selbst der Kassiererin noch keinen guten Morgen gewünscht hatte. „Also holen wir das jetzt nach: Guten Morgen!“, meinte er. Die Kassiererin lachte herzhaft. Vielleicht wurde ihr Morgen auf diese Art ein bisschen besser.