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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

So Ebbes: Nett hier

Foto: fleisa

Da ist er schon wieder vorbei, der Urlaub. Immerhin blieb der Kolumnistin Zeit für einen Trip nach Wien. Doch selbst dort kann man Erinnerungen an zuhause nicht entkommen…

Dienstag, 19. September 2023
Sarah Fleischer
56 Sekunden Lesedauer

Dank Anreise per Zug von Stuttgart über München kann man langsam beobachten, wie die Landschaft immer bergiger wird, inklusive der für Deutsche verpflichtenden Äußerung: „Guck mal, die Alpen!“ Außerdem zeigt sich die Deutsche Bahn, beziehungsweise die Österreichische Bundesbahn großzügig und schenkt auf Hin– und Rückfahrt jeweils etwa eine Stunde zusätzliche Reisezeit – mehr Fahrt für’s Geld.
Das kann die Laune jedoch nicht trüben, dafür ist die Stadt an der schönen blauen Donau (die überhaupt nicht so blau ist wie erwartet) viel zu faszinierend und hübsch anzusehen. Weiße Fassaden, edle Kaffeehäuser, von alten Bäumen gesäumte Alleen und nicht zu vergessen all die Schlösser und Parks, in denen es sich die Habsburger einst so richtig gut gingen ließen.
Und um einen herum stets der berühmte Wiener Schmäh. Favorit: Die mitgehörte Äußerung einer geschätzt 17 Jahre alten Wienerin, gewandt in grauer Sweathose, weißen Sneakern, bauchfreiem Top, alles vollendet mit langen Acrylnägeln: „Naa, das find‘ ich fad!“
Touristen sind dank Nebensaison und beendeten Schulferien kaum unterwegs und so schwelgt man im wienerischen Lebensgefühl, plant gar die spontane Auswanderung, bis einem mitten im zweiten Bezirk an einer Ampel ein gelblicher Sticker auffällt: „Nett hier, aber waren Sie schon mal in Baden-​Württemberg?“

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