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So ebbes: Kabelsalat

Foto: fg

Es gibt Dinge, die sich wahrscheinlich nie erreichen lassen: Das papierlose Büro – und ein Heimarbeitsplatz ohne Kabel. Lesen Sie hier die Glosse „So ebbes“ der Donnerstagsausgabe in voller Länge.

Donnerstag, 28. September 2023
Franz Graser
57 Sekunden Lesedauer

Es liegt mitunter im Lauf der Dinge, dass eine gute Absicht genau in ihr Gegenteil mündet. Jahrzehntelang wurde zum Beispiel das papierlose Büro propagiert. Das Ergebnis der Bemühungen scheint bisher zu sein, dass immer noch mehr Papier die Schreibtische flutet. Und auch die Fortschritte bei der kabellosen Vernetzung diverser Elektronikgeräte haben den Kabelsalat meist nur verlagert. Die Kabelspaghetti verschwinden zwar da und dort aus dem Blickfeld des Betrachters, aber sie sind meist lediglich in die Ecken gewandert, wo man sie nicht so deutlich sieht.

Und als sich die Kolumnistengattin morgens früh im Home Office bereit machte, weil sie an einem Video-​Seminar teilnehmen musste, klang ein Schrei des Entsetzens durch die Wohnung. Keine Horrorvorstellung könnte schlimmer sein als die Nachricht, die auf dem Computer-​Display stand: „Keine Verbindung“. Fast schon der Normalzustand, wähnt der Gatte, denn in den vergangenen Wochen war der Kontakt zum Zentralrechner der Behörde, bei der die Oberamtsrätin arbeitet, des Öfteren brüchig, und die Techniker konnten dann nur mit dem guten Rat dienen, es doch um die Mittagszeit oder gleich am nächsten Morgen wieder zu versuchen. Doch wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch, sagt Hölderlin. Und so stellte der Gatte die Gretchenfrage: „Ist das Datenkabel eingesteckt?“

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