So ebbes: Vom Warmduscher zum Schnellduscher
Symbol-Foto: rz
Viele stehen gerne und ausdauernd unter der warmen Dusche — und setzen sich damit auch dem Vorwurf aus, verweichlicht zu sein und/oder zu viel Ressourcen zu verbrauchen. Manchmal spielt noch ein anderer Aspekt dabei eine Rolle, wie das „So ebbes“ der RZ am Dienstag vor Augen führt.
Dienstag, 05. September 2023
Gerold Bauer
1 Minute 2 Sekunden Lesedauer
So ebbes:
Schnellduscher
Jemanden als „Warmduscher“ zu bezeichnen ist ja nicht gerade schmeichelhaft. Wer möchte schon gerne als verweichlichtes Wesen gebrandmarkt werden? Dabei ist es doch herrlich entspannend, ausgiebig den warmen, sanft perlenden Strahl auf der Haut zu spüren, die Augen zu schließen und sich zu fühlen, als stünde man auf einer tropischen Insel im Regen. Spezielle Duschköpfe werden ja nicht von ungefähr genau mit diesem Versprechen vermarktet. Und wer stattdessen lieber einen harten Massagestrahl für das eine oder andere Zipperlein haben will, wird im Sanitärfachhandel ebenfalls fündig. Sei es, wie es will – eine solche Dusche braucht aber neben Wasser und Energie zum Aufheizen noch etwas ganz anderes: Zeit! Ein Blick zur großen dekorativen Uhr im Korridor seiner Wohnung sagte einem reiferen Herrn, dass er noch gemütlich den hauseigenen Mini-Wellnessbereich nutzen kann, bis er zu einem Termin los muss. Gedacht getan – und nach einer gefühlten Viertelstunde ging es frisch gewaschen und rasiert raus aus dem Bad. Gewohnheitsmäßig streifte der Blick dabei die besagte Uhr, die noch exakte die gleiche Zeit anzeigte, wie vor dem Duschvergnügen. Wie sich herausstellte, hatte die Batterie des Zeitmessers den Dienst quittiert und dafür gesorgt, dass der Warmduscher auf diese Weise auch noch zu einem Schnellduscher geworden war. (melt)