So ebbes: Geschichten aus dem Wienerwald
Foto: Facebookgruppe „Damals in und um Schwäbisch Gmünd“/Hansjürgen Jablonski
Ja wo war es denn nun — das einstige Restaurant „Wienerwald“ in Schwäbisch Gmünd? Als Resonanz auf die RZ-Serie „Gmünd damals und heute“ wurden seitens der Leserinnen und Leser dazu unterschiedliche Erinnerungen geäußert. Grund für die Rems-Zeitung, dies am 6. September auch in der Rubrik „Soebbes“ zu beleuchten.
Mittwoch, 06. September 2023
Gerold Bauer
1 Minute 14 Sekunden Lesedauer
So ebbes
Im Wienerwald
„Geschichten aus dem Wiener Wald“ heißt das bekannteste Theaterstück des österreichisch-ungarischen Literaten Ödon von Horvath; und der jüngere Johann Strauß hat einen gleichnamigen Walzer komponiert. Geschichten aus dem Wienerwald gibt es auch aus Gmünd – aber es ist lange her, dass eine Restaurantkette unter diesem Namen ein Lokal in der Bocksgasse betrieb. „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald!“ Nach der Eröffnung des ersten Lokals in München und mit diesem Slogan begann ab 1955 eine Erfolgsgeschichte sondersgleichen. Zunächst in Süddeutschland, dann bundesweit und schließlich international gab es immer mehr „Wienerwald“-Filialen. Bis zu 700 000 Hähnchen sollen laut eigenen Angaben vom Unternehmen an Spitzentagen in rund 1600 Lokalen über die Theke gegangen sein – sogar in den USA und in Japan gab es Niederlassungen. Mehrere Pleiten führten dazu, dass es Wirtschaften mit dem Namen „Wienerwald“ heute nur noch an ganz wenigen Standorten in Österreich gibt. In Gmünd wurde der „Wienerwald“ schon vor rund 40 Jahren quasi „abgeholzt“. Entgegen mancher trügerischer Erinnerung war der Wienerwald aber nie im alten Gasthaus „Adler“ (dort hat sich 1979 McDonalds etabliert), sondern weiter westlich, wo einst das Gasthaus „Sonne“ war und heute ein Modegeschäft betrieben wird. Nicht verblasst ist die Erinnerung beim Schreiber dieser Zeilen daran, wie ihn seine Mutter damals im „Wienerwald“ aufklärte, dass man Hähnchen nicht mit Besteck, sondern direkt mit den Fingern anpackt. Dem damals kleinen Bub war das unangenehm – und dies hat sich auch mehr als 50 Jahre später noch nicht geändert. (gbr)
„Geschichten aus dem Wiener Wald“ heißt das bekannteste Theaterstück des österreichisch-ungarischen Literaten Ödon von Horvath; und der jüngere Johann Strauß hat einen gleichnamigen Walzer komponiert. Geschichten aus dem Wienerwald gibt es auch aus Gmünd – aber es ist lange her, dass eine Restaurantkette unter diesem Namen ein Lokal in der Bocksgasse betrieb. „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald!“ Nach der Eröffnung des ersten Lokals in München und mit diesem Slogan begann ab 1955 eine Erfolgsgeschichte sondersgleichen. Zunächst in Süddeutschland, dann bundesweit und schließlich international gab es immer mehr „Wienerwald“-Filialen. Bis zu 700 000 Hähnchen sollen laut eigenen Angaben vom Unternehmen an Spitzentagen in rund 1600 Lokalen über die Theke gegangen sein – sogar in den USA und in Japan gab es Niederlassungen. Mehrere Pleiten führten dazu, dass es Wirtschaften mit dem Namen „Wienerwald“ heute nur noch an ganz wenigen Standorten in Österreich gibt. In Gmünd wurde der „Wienerwald“ schon vor rund 40 Jahren quasi „abgeholzt“. Entgegen mancher trügerischer Erinnerung war der Wienerwald aber nie im alten Gasthaus „Adler“ (dort hat sich 1979 McDonalds etabliert), sondern weiter westlich, wo einst das Gasthaus „Sonne“ war und heute ein Modegeschäft betrieben wird. Nicht verblasst ist die Erinnerung beim Schreiber dieser Zeilen daran, wie ihn seine Mutter damals im „Wienerwald“ aufklärte, dass man Hähnchen nicht mit Besteck, sondern direkt mit den Fingern anpackt. Dem damals kleinen Bub war das unangenehm – und dies hat sich auch mehr als 50 Jahre später noch nicht geändert. (gbr)