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Zum Schulstart im Ostalbkreis fehlen Lehrkräfte

Foto: Hajo Rebers /​pix​e​lio​.de

Die Sommerferien sind fast vorbei. Am kommenden Montag beginnt wieder die Schule. Zum Start hat das Staatliche Schulamt Göppingen Zahlen, Daten und Fakten veröffentlicht. Fest steht: Es fehlen viele Lehrkräfte.

Donnerstag, 07. September 2023
Thorsten Vaas
2 Minuten 13 Sekunden Lesedauer

„Die Zahl der Kinder, die eingeschult werden, ist gegenüber den Vorjahren weiter deutlich angestiegen“, heißt es in der Mitteilung des Staatlichen Schulamts. Allein im Ostalbkreis gibt es eine Zunahme um fast fünf Prozent (Einschulungen Schuljahr 22/​23: 2701, Schuljahr 23/​24: 2835). Insgesamt werden in den Landkreisen Ostalb, Heidenheim und Göppingen 6581 (Schuljahr 2022/​2023: 6307) neue Erstklässler begrüßt. Von den 3437 Anmeldungen für die Klassenstufe 5 der Werkreal-​, Real– und Gemeinschaftsschulen (3411) entfallen 2120 auf die Realschulen (Ostalbkreis: 865; +3,6 Prozent), 983 auf die Gemeinschaftsschulen (Ostalbkreis: 523; –1,7 Prozent) und 334 auf die Werkrealschulen (Ostalbkreis: 146; –6,4 Prozent). Damit sind bei einer zum Vorjahr leicht ansteigenden Schülerzahl die Übergangsquoten auf die Real– und Gemeinschaftsschulen im Rahmen der üblichen jährlichen Schwankungen beinahe unverändert geblieben. Lediglich die Werkrealschulen verzeichnen wie seit Jahren einen Anmelderückgang in Klasse 5 (minus 13 Prozent, Vorjahr minus 23 Prozent).

Situation Grundschule
„Die Unterrichtsversorgung im Grundschulbereich ist insbesondere durch viele Mutterschutz– und Elternzeitfälle äußerst angespannt.“ Viele ausgeschriebene Stellen konnten vor allem im Landkreis Göppingen nicht besetzt werden. Viele Grundschulen können ihren Direktbereich nur über befristete Verträge abdecken. „Es bleibt zu befürchten, dass einige Grundschulen nicht genügend Klassenlehrkräfte haben.“ Die Arbeitsfähigkeit sei deutlich gefährdet. An Einzelstandorten werden Klassen zu Schuljahresbeginn zusammengelegt werden müssen und Eingriffe in die Stundentafel seien unumgänglich.

Situation Werkrealschule
Zwar starte die Mehrzahl der Werkrealschulen im Schulamtsbezirk arbeitsfähig ins Schuljahr. Es bleibe jedoch kaum Spielraum zum Ausgleich von Ausfällen durch Schwangerschaften oder längere Erkrankungen. „Oft konnten zwar Fachlehrkräfte gewonnen werden, die aber nicht als Klassenlehrkräfte oder im wissenschaftlichen Fachunterricht eingesetzt werden können“, heißt es beim Schulamt weiter.

Situation Realschule /​Gemeinschaftsschule
Ähnlich stelle sich die Situation an den Real– und Gemeinschaftsschulen dar, weil fachbezogene Ausschreibungen oft nicht erfolgreich gewesen seien. Diese seien jedoch gerade für diese Schularten von erheblicher Bedeutung (Beispiel: Chemie, Physik oder Französisch). Insgesamt könne zu Schuljahresbeginn die Arbeitsfähigkeit der Standorte gesichert werden. Jedoch seien bei weiteren Ausfällen Maßnahmen wie Gruppenzusammenlegungen und Eingriffe in die Stundentafeln voraussichtlich unumgänglich.

Situation Sonderpädagogische Bildungs– und Beratungszentren sowie Schulkindergärten
Im Bereich der Sonderpädagogik sei die Versorgung weiterhin schwierig. Somit sind einige der SBBZ nur bedingt arbeitsfähi, oder verfügen lediglich über eine Basisversorgung. Aufgrund neuer Ausfälle gelinge es nicht, an einigen Schulen die großen Lücken zufriedenstellend zu schließen. „Im letzten laufenden Einstellungsverfahren, das bis Ende September die Möglichkeit der Stellenbesetzung bietet, konnte bisher keine der freien Stellen besetzt werden.“

Unterrichtsversorgung Maßnahmen
„Teilweise sind Gruppenzusammenlegungen, Eingriffe in die Stundentafeln, Kürzung von Unterrichts– oder Betreuungszeiten sowie weitere Eingriffe in den Schulbetrieb bereits zu Schuljahresbeginn unumgänglich.“ Die Herausforderung für das Schulamt bestünden auch noch am Schuljahresbeginn darin, die Unterrichtsversorgung in den Prüfungsfächern, Mangelfächern und in bestimmten Regionen sicherzustellen. Um die Schulen für die anstehenden Aufgaben personell auszustatten, konnte das Staatliche Schulamt Göppingen bislang 170 neue Lehrkräfte einstellen, davon 161 an den öffentlichen und 19 an privaten Schulen im Bezirk. „Allerdings zeigen die vielfältigen, zum Teil neuen Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung erste Wirkungen.“ Die Möglichkeiten des Seiten– und Direkteinstiegs oder einer befristeten Tätigkeit als Lehr– oder Unterstützungskraft würden im Schulamtsbezirk von ersten Personen genutzt.

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