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Aussichtspunkt Lindenfirst

Aussichtspunkt Lindenfirst

Etwas abseits des Landesgartenschaugeländes, dennoch besuchswert: Der Aussichtspunkt Lindenfirst. Er gewährt einen herrlichen Blick auf die Stadt mit ihrer verspielten Türmleslandschaft und hin über au die Schwäbische Alb. Vor allem ins Auge fällt von hier oben das Wahrzeichen der Stadt Schwäbisch Gmünd, das wie ein riesiger, ruhender Fels in der Brandung der Zeit über die Stadt wacht. Die Rede ist vom Heilig-Kreuz-Münster. Im Jahre 1315 wurde mit dem Bau begonnen, erst 200 Jahre später folgte die Vollendung. 1320 übernahm die Baumeisterfamilie Parler die Bauleitung. Vom Münster und seiner Bautechnik in Gmünd sollten europaweit Impulse ausgehen. Auch die Dombauwerke in Köln, Prag und Mailand tragen die Handschrift der Gmünder Parler. Ein Generationenprojekt mit Rückschlägen. Am Karfreitag 1497 wurden die Stadt und das Münster von einer Katastrophe heimgesucht. Wegen eines statischen Fehlers stürzten die beiden Türme ein und rissen eine Bresche in das mächtige Gotteshaus. In der Nachbarschaft wurde ein staufischer Wohnturm kurzerhand zum Behelfsglockenturm ausgebaut. Die mächtigen Münster-Glocken darin, welche aus den Trümmern geborgen wurden, zeigen bis heute die Beschädigungen, die sie beim Turmeinsturz davon getragen hatten. Wie durch ein Wunder wurde bei dem Karfreitags-Menetekel niemand verletzt. Vielmehr zeigten die Gmünder nun erst recht Schaffenskraft und Improvisationstalent. Vom Lindenfirst aus lassen sich nicht nur die Jahrhundertbauwerke der Vergangenheit (Kirchen, Klöster, Stadtmauerring mit Türmen), sondern auch der Neuzeit bewundern. Am Marktplatz beherrscht die Stauferbasilika Johanniskirche mit ihrem schlanken Turm die Szenerie. Der Johannisturm wurde auch zum Aussichtsturm ausgebaut. An den Samstagen im Sommer erklingt aus der Turmstube das "Grüß di Gott Alois", die Hymne der Altersgenossenvereine. Wenn die zu ihren Jahrgangsumzügen einladen, heißt es hier oben auf dem Lindenfirst aufpassen und Ohren zuhalten. Denn mit der stadteigenen Kanone wird an diesem Platz Salut geschossen. Noch eine Attraktion: Jeweils im Osten und Westen der Stadt befinden sich die Einfahrten zum 2,2 Kilometer langen Gmünder Einhorn-Tunnel. Der Betrachter auf dem Lindenfirst steht direkt auf der Tunnelmitte, die sich etwa 150 Meter unter seinen Füßen befindet. In Sichtweite hinterm Lindenfirst steht der 30 Meter hohe Kamin auf einem 127 tiefen Abluftschacht, mithin der allerhöchste Turm, den die Gmünder in ihrer 850-jährigen Stadtgeschichte je gebaut haben.

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