Ehemaliger Güterbahnhof
Der alte Gmünder Güterbahnhof
Um 1912 wurde der große Gmünder Güterbahnhof gebaut. In den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann der schleichende Niedergang der einst riesigen Anlage, weil sich der Güterverkehr immer mehr auf die Straße verlagerte. Auf einer Länge von zwei Kilometern erstreckten sich hier einst die Anlage mit Rangier- und Abstellgleise sowie Umschlageinrichtungen für Massengüter. Mehrere Heizöl- und Kohlelager befanden sich auf dem Areal. Industriegleise zweigten ab und reichten viele Kilometer weit bis zur Zahnradfabrik und zur Gasfabrik der Stadtwerke im Osten sowie zum großen Instandsetzungswerk der US-Armee an der Lorcher Straße. Am Güterbahnhof wurde sogar Kerosin für die Flugzeuge und Hubschrauber der Amerikaner angeliefert, die auf dem Flugplatz Mutlanger Heide stationiert waren. Auch war das Areal Standort für mehrere Speditionen. Ein Großbrand suchte im September 2001 die mittlere Güterhalle heim und zerstörte auch einen davor abgestellten Bauzug. Mit einem beherzten Einsatz verhinderte die Feuerwehr das Übergreifen der Flammen auf den gesamten Gebäudekomplex mit Güter- und Heizöllager. Bei der städtebaulichen Neuordnung des gesamten Bahnhofsareals und innerhalb des Landesgartenschaukonzepts erfuhr der denkmalgeschützte Güterbahnhof eine Wiedergeburt als innovative Schüler- und Wissenswerkstatt EULE. Auf dem alten Gleisareal angeordnet wurde auch eine Jugendmeile mit vielen Freizeit- und Sporteinrichtungen, darunter eine Kletterhalle des Alpenvereins. Ebenso investierte dort die Stiftung Haus Lindenhof in eine neue Behindertenwerkstatt. Eine großzügige Unterführung für Fußgänger und Radfahrer verbindet das Landesgartenschaugelände im Bereich Remspark mit diesem Bereich, der als sogenannte Himmelsleiter über die Wallfahrtsstätte Salvator und durchs Taubental etwa 1000 Meter weit und mit teils steilen 100 Höhenmetern hinaufführt zur Forstarena und zum Himmelsgarten der Landesgartenschau bei Wetzgau.