Friedhofskultur Wetzgau
Der Wetzgauer Friedhof
Auch die Friedhofskultur bildet ein Thema bei der Landesgartenschau. Denn vor allem in größeren Städten bilden Friedhöfe schon immer auch Parks und grüne Lungen, wo sich die Menschen nicht nur treffen, um zu trauern und Abschied zu nehmen von Verstorbenen. Der Wetzgauer Friedhof ist ein Beispiel auch für den Wandel der Bestattungskultur, bei der in jüngster Vergangenheit vor allem Urnenbestattungen in den Vordergrund sind. Auch der Wetzgauer Friedhof ist geprägt von einem zupackenden bürgerschaftlichen Engagement: Mit Spenden und in Eigenarbeit wurde die Aussegnungshalle mit ihren kunstvoll gestalteten Fenstern ausgebaut. Eine ganz besondere Schmunzelgeschichte kann das Glockengeläut erzählen. Die Glocke hing einst in einem kleinen Turm über der Kapelle im Spital am unteren Marktplatz in Gmünd. Dieser Turm musste abgerissen werden. Eine Bürgerinitiative wollte die verhindern. Als Protest wurde in einer wagemutigen Nacht- und Nebelaktion sogar die Glocke entführt, um damit den Erhalt des Spitaltürmles zu erpressen. Durch Vermittlung der Rems-Zeitung kam es jedoch zu einer Rückgabe der Glocke. Wie in einem Krimi traf man sich hierzu frühmorgens im nebligen Hölltal. Das Türmle wurde dennoch abgebrochen. Doch die Glocke fand eine neue Heimat auf dem Wetzgauer Friedhof.