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Karl-Olga-Brücke

Die Karl-Olga-Brücke und das Grüne Band

Die historische Karl-Olga-Brücke aus dem Jahre 1904 symbolisiert in ganz besonderer Weise die stürmische Stadtentwicklung vor gut 100 Jahren, die sich vor allem im Westen und Osten Gmünds abgespielt hat. Mit Einweihung der Bismarckkaserne und dazugehörigen Offiziers– und Unteroffiziers-​Wohnblöcken entlang der Buchstraße wuchs die Stadt gewaltig in Richtung Osten. Hier im Westen und Nordwesten der Landesgartenschau-Innenstadt war’s die ganz große Epoche des Ausbaus des Schulwesens (Parler-​Gymnasium, Königlich Württembergische Fachschule mit Kunstgewerbemuseum, Katholisches Schullehrerseminar, Mädchenfortbildungsseminar St. Ludwig), dann vor allem der Bauboom im Bahnhofsviertel mit Ausbau des Gmünder Haupt– und Güterbahnhofs, Errichtung der Königlich Württembergischen Hauptpost und des repräsentativen Bahnhofhotels. Etwa in diese Zeit fiel die Notwendigkeit des Baus der Karl-​Olga-​Brücke, damit sich Gmünd besser nach Westen in dieses aufblühende Bildungs- und Villenviertel ausbreiten konnte. In dankbarer Erinnerung an das Württembergische, sehr sozial engagierte und beliebte Monarchenpaar Karl I. und Olga Nikolajewna Romanowa wurde diese Brücke 1904 eingeweiht und getauft. So könnte man diesen Ort durchaus auch als "Brücke der württembergisch-russischen Freundschaft" benennen. Das Bauwerk überbrückt den "Graben" (Volksmund), heute "Grünes Band" der Landesgartenschau. In einem großen, rund 1000 Meter langen Bogen zwischen Waldstetter Brücke im Süden und Remspark im Norden war der "Graben" einst Teil der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung. Vor deren Ausbau im 14. und 15. Jahrhundert floss der Josefsbach (oder auch Waldstetter Bach) quer durch die Altstadt. Der "Graben" wurde von den Festungsbauern künstlich angelegt, um als Annäherungshindernis vor der Stadtmauer zu dienen. Für die Landesgartenschau wurde der tiefe und in der Neuzeit ziemlich wüst ausbetonierte Kanaleinschnitt beseitigt. Eine Tier- und Pflanzenwelt hatte dort bislang kaum eine Entwicklungschance. Die bekam sie erst zur Landesgartenschau: Das Bachbett wurde um etwa zwei Meter höher gelegt, um das Gewässer und die Uferzonen zu renaturieren. Auch eine Uferpromenade entstand. Deren auffällig massive Konstruktion ist notwendig, weil sich der Bach im Frühjahr bei der Schneeschmelze am Albtrauf und auch nach heftigen Gewittern im Nu zu einem "Gebirgsbach" mit reißenden Flutwellen entwickeln kann. Bei entsprechenden Wetterlagen müssen die Landesgartenschaubesucher daher mit einer Sperrung dieser Promenade rechnen. Die Karl-Olga-Brücke wurde 2013 mit viel Aufwand und Fachwissen renoviert, nachdem sie zuvor von hässlichen Wasserrohr- und Gasleitungen befreit worden war. Die Bilder vermitteln einen Eindruck von der positiven Entwicklung für Stadtoptik und Natur hier am "Grünen Band".

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