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Ledergasse und Stadtmauerreste

Forum Gold und Silber - moderne Architektur auf historischem Stadtmauereck

Intensiver konnte die Landesgartenschau- und Kontrastarchitektur kaum gestaltet werden: Im Zuge des Stadtumbaus im gesamten Bahnhofsviertel (Gamundia-Projekt) und eingebettet in das Landesgartenschaukonzept mit seinen Verbindungs- und Sichtachsen Goldenes, Silbernes und Grünes Band entstand sozusagen als moderner Begrüßungs- und Torturm am Westende der Ledergasse das Forum Gold und Silber. Inhaltlich wie äußerlich symbolisiert das Bauwerk die Tradition Gmünds als Gold- und Silberstadt sowie als Metropole der Designer. Das Gebäude wurde 2013 direkt auf dem Nordwesteck der Stadtmauerbastion am Zusammenfluss von Rems und Josefsbach errichtet. Die alte Wehrmauer wurde freigelegt und spektakulär in den Neubau integriert. Das Baugelände entpuppte sich 2011/2012 als Fundgrube für die Stadtarchäologie. Große Menge an Funden gaben Zeugnis vom spätmittelalterlichen Handwerkerfleiß im Bereich der Ledergasse. Dort waren nicht nur die Gerber daheim, sondern auch viele Werkstätten und Manufakturen, die sich der Gestaltung und der Produktion von sakralen Gegenständen und Trinkgefäßen widmeten. Auf dem Gelände wurde eine meterdicke Schicht aus Gewerbeabfällen jener Epoche gefunden, vor allem Schlachtabfälle (Knochen und Hörner). Markante Spuren verwiesen bei den Ausgrabungen auf die Paternosterdreher, die aus Knochen und Horn Kügelchen für Rosenkränze herstellten. Sie gelten als Vorfahren der Gold- und Silberschmiede. Dazu kamen bei den Funden aufwändig gepflasterte Hofflächen zum Vorschein, möglicherweise auch die Reste eines Kirchleins, das dort für das Schutzpatronat stand. An die Gerber und die anderen Handwerker erinnert auch die moderne Rekonstruktion eines Mühlbachs, der im Zuge der Neugestaltung der Ledergasse mit dem neuen Einkaufszentrum "Remsgalerie" hier angelegt wurde. Hierzu wurde die über zehn Jahre lang verwaiste Kaufhausbrache Horten mitsamt des Gebäudekomplexes der Engel-Brauerei abgerissen. Vor dem Forum Gold und Silber befinden sich die Remsterrassen mit dem beschaulichen AGV-Plätze, das der einzigartigen Tradition der Gmünder Altersgenossenvereine gewidmet ist. Kaum zu glauben, dass sich direkt hier bis vor kurzem noch die ehemalige Trasse der Ortsdurchfahrt der B29 mit einer Belastung von 40 0000 Fahrzeugen pro Tag befand. Die Bilder zeigen das frühere Aussehen an diesem allerschlimmsten Verkehrsknoten, die folgende bauliche Entwicklung und auch verschiedene archäologische Funde.

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