Stadtgarten
Der barocke Stadt- und Lustgarten mit Rokokoschlösschen
Barockbaumeister Johann Michael Keller gehörte zu den wichtigsten Baumeistern der Stadt Gmünd. Von 1750 bis 1790 schuf er im barocken Zeit- und Kunstgeist eine Vielzahl von prächtigen Wohn- und Handelsgebäuden in Gmünd, prägte damit neben den spätmittelalterlichen Fachwerkbauten auch das "neue", wohlhabende Gesicht des Marktplatzes. Für Prunk, Wohlstand und Erfolg der Handelsherren jener Epoche steht auch das Rokokoschlösschen, das der erfolgreiche und vermögende Kaufmann Franz Achilles Stahl hier inmitten seines Lustgartens vor dem Unteren Tor errichten ließ. Hieraus entwickelte sich der Stadtgarten mit seiner reichen Skulpturenkunst, vor allem auch mit dem Geigerlesbrunnen, welcher der liebenswürdigen Sage vom "Geigerle von Gmünd" gewidmet ist: Der Pechvogel stand als vermeintlicher Dieb kurz in Gmünd vor seiner Hinrichtung, geigte sich jedoch wie ein André Rieu in die Herzen seiner Gebieter und Gebieterinnen. Sein Aufstieg vom Dieb zum Idol war atemberaubend. Der barocke Lust- und Stadtgarten wurde um 1900 herum gesellschaftlicher Treffpunkt der Gmünder mit Biergärten, Festplatz und eine Stadthalle. Nach einem langen Abwägungsprozess fasste im Jahre 1978 der Gemeinderat den Baubeschluss: Abbruch der alten Stadthalle und Neubau eines modernen Kongress- und Veranstaltungszentrums (Congress Centrum Stadtgarten CCS) für 60 Millionen Mark. Damals wurde über die Investition heftig gestritten. Für die Landesgartenschau bilden CCS und der barocke Stadtgarten nun das Kernstück für Erweiterung zum Remspark.