Fußball, Oberliga: Normannen müssen gegen den SV Waldhof Mannheim ran

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Rems-Zeitung

Vier Spiele, drei Niederlagen, einUnentschieden – derzeit läuft es bei den Oberligakickern des FC Normannia Gmünd nicht wirklich rund. Von Platz zwei ist das Team auf den zehnten Platz abgerutscht. Keine guten Vorzeichen vor der schweren Auswärtsaufgabe am morgigen Samstag beim SV Waldhof Mannheim. Anpfiff: 14.30 Uhr.Von Patrick Tannhäuser

Freitag, 12. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Eine bittere Pille musste der FC Normannia am vergangenen Wochenende schlucken. Im Jahnstadion setzte es gegen den Bahlinger SC eine 1:4-Pleite. Der Auftritt der Mannen um Kapitän Beniamino Molinari erhitzte vor allen Dingen das Gemüt des Sportlichen Leiters Jürgen Eberle, der von einer Bankrotterklärung sprach. Es gab also viel aufzuarbeiten für Coach Helmut Dietterle bei den Trainingseinheiten in dieser Woche. Der Trainer betrieb Ursachenforschung und führte einige Gespräche mit seinen Kickern, aber eben nicht nur. „Man darf nicht alles zerreden“, so Dietterle. Die richtige Antwort auf die schlechte Vorstellung gegen den BSC müssen die Normannen eh auf dem Platz geben. Die Chance dazu bekommt die Elf beim SV Waldhof Mannheim. Nach dem Zwangsabstieg hat der Traditionsklub, der in den 80er Jahren in der Bundesliga für Furore sorgte und einige Nationalspieler geformt hat, in der Oberliga schnell Fuß gefasst. Fast eine komplett neues Team mussten die Verantwortlichen im vergangenen Sommer zusammenstellen. Derzeit rangieren die Waldhof-​Buben auf dem dritten Platz und nehmen so langsam Tuchfühlung zum Spitzenreiter aus Nöttingen auf. „Wir werden kämpfen und geschlossen auftreten“, verspricht Dietterle. Ohne eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche wird für den FCN in Mannheim nichts zu holen sein. Gegen den BSC krankte es in allen Mannschaftsteilen. Die Abwehr wackelte, das Mittelfeld verlor entscheidende Zweikämpfe und der Sturm erarbeitete sich keinen Chancen. Verbesserungspotenzial ist genügend vorhanden.
In Mannheim dürfte jetzt die Stunde von Kersten Göhl schlagen. Der Innenverteidiger war zuletzt nur die Nummer vier auf seiner Position. Alexandar Kasunic, Cassio da Silva und Giuseppe Greco bekamen von Dietterle den Vorzug. Für Göhl war nur Platz auf der Bank. Doch jetzt fallen mit Kasunic (Innenbandverletzung im Knie) und da Silva (Muskelfaserriss) zwei Konkurrenten verletzt aus. Die große Chance für Göhl sich seinen Stammplatz zurück zu erobern, den er zu Saisonbeginn noch inne hatte. „Ich habe Vertrauen in die Jungs“, wiederholt Dietterle immer aufs Neue. Dieses Vertrauenen sollten die Kicker nun wieder zurückzahlen. „Wir dürfen keine Angst haben. Mannheim ist im Aufwind. Dort herrscht schnell Euphorie. Es wird sehr schwer“, warnt Dietterle, der drei bis vier Tausend Zuschauer erwartet. Ein Kulisse, die auch die Gmünder zu Höchstleistungen anspornen sollte. „Die Erfahrenen sind gefordert. Wir müssen unsere Fehlerquellen unbedingt minimieren“, erklärt der Coach mit Blick auf die vergangenen vier Partien. Dort wurden Fehler von den Gegnern gnadenlos bestraft. Um in Mannheim bestehen zu können, dürfen sich die Normannen keine Schwächephasen gönnen. „Wir rechnen mit einer enorm aggressiven Mannschaft“, weiß Dietterle aus den Beobachtungen des nächsten Kontrahenten. Unschlagbar sind die Mannheimer aber nicht, denn das Team offenbarte auch schon einige Probleme. „Sie machen Druck, sind hinten aber anfällig. Wir müssen unbedingt zum Abschluss kommen“, so Dietterle, der darauf hofft, dass bei seiner Offensive der Knoten wieder platzt. „Es muss ein Erfolgserlebnis her“, kennt Dietterle das einfachste Fußballrezept.