Mountainbike: Team-​Cmtb-​Neuzugang und Junior Joseph Kuhn im Blickpunkt

Sport

Rems-Zeitung

(pm). Mit Joseph Kuhn hat sich das Christliche Mountainbiketeam einen jungen Athleten in die Mannschaft geholt, der in den nächsten Jahren weit nach vorne möchte. Nachdem die Rennsaison nun schon seit Kurzem im Gange ist, äußert sich der 17-​Jährige im Interview erstmals zu seinen Zielen.

Mittwoch, 05. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Als Sachse und somit einziger Ostdeutscher in einem schwäbischen Team hat Joseph Kuhn schon allein von der Herkunft eine Sonderstellung. Doch der junge Mann verstärkt nicht umsonst seit dieser Saison die Gerstetter Equipe. Als gebürtiger Vogtländer lebt und trainiert der sächsische Kaderfahrer seit Herbst 2008 im Olympiastützpunkt Altenberg.
Joseph, wie bist Du das erste Mal auf das Team Cmtb aufmerksam geworden und was bewog Dich dazu, eine Bewerbung an einen bis dato rein schwäbischen Rennstall zu senden?
Ein Bekannter machte mich auf die Fahrerausschreibung im Netz aufmerksam. Für mich als Christ war das Team gleich interessant zumal ich bereits beim letztjährigen Bundesligaauftakt auf die Mannschaft aufmerksam wurde. Da habe ich mich sofort daran gemacht eine Bewerbung zu schreiben.
Seit Deinem Beginn als Rennfahrer im Jahr 2006 und ersten Erfolgen wie dem Sieg beim Erzgebirgs-​Bikemarathon in Seiffen und dem zweiten Gesamtplatz im Mitteldeutschlandcup verlief dein sportlicher Weg nicht ohne Zwischenfälle. Im Februar 2008 hattest Du einen schweren Unfall auf dem Rad mit der Folge einer Schädel-​, Schlüsselbein– und Rippenfraktur sowie eines Schädelhirntraumas. In welcher Form hat Dich das bereits in Deiner noch jungen Karriere geprägt?
Der Vorfall hat mich in meiner Denkweise schon sehr geprägt. Man merkt wie schnell sich Dinge im Leben ändern können. Ein gewisser Respekt vor Bundesstraßen ist seither da, was mich aber freilich nicht vom Training abhält. Ich habe aber mit dem Unfall abgeschlossen und nun auch keine weiteren Probleme damit.
Der christliche Glaube spielt in deinem Leben eine wichtige Rolle, was heißt das genau im Alltag eines Leistungssportlers?
Das bedeutet für mich das Christsein nicht nur im Alltag beziehungsweise in der Schule, sondern auch im Sport zu leben. Beispielsweise hat mich schon jeder meiner Trainingskollegen auf mein neues Team mit seinem besonderen Hintergrund angesprochen. Ich habe ihnen dann alles erzählt und manche lachten, aber manchen fanden diesen Schritt richtig gut. Ja und mein Trainer fand es auch sehr gut, dass ich mich dort beworben habe. Meine gesamte Trainingsgruppe wusste von Anfang an Bescheid, dass ich überzeugter Christ bin, sie haben mich aber auch so angenommen wie ich bin.
Nun trainierst Du bereits seit eineinhalb Jahren am BDR-​Olympiastützpunkt Altenberg. Es heißt die sportliche Schule des Ostens sei nach wie vor hart und der Umfang sehr intensiv, stimmt das?
Ja, (lacht) aber wenn man sich die Zeit für Sport und Schule genau einteilt, dann klappt das alles schon richtig gut. Man bekommt auch Nachhilfe im Internat, wenn man mal etwas verpasst hat oder kann immer Nachfragen und bekommt dann alles erklärt. Die Lehrer nehmen sich extra für uns Sportler Zeit.
Mit einem Sieg beim Silvesterpreis in Lichtenstein (Sachsen) hast Du Dich sehr gut aus 2009 verabschiedet. Was möchtest Du 2010 und in den nächsten Jahren sportlich im Dienste des Teams Cmtb erreichen?
Ich will für das Team immer das Maximale erreichen. Für mich wären dieses Jahr speziell Top-​15-​Platzierungen in der deutschen Bundesliga Top-​Ergebnisse. Aber auch in meiner Persönlichkeit möchte ich mich im Team weiter entwickeln.