Fußball, Relegation zur Bezirksliga: TV Herlikofen besiegt Makedonia Herbrechtingen mit 3:0 (1:0) und spielt nun gegen Lippach

Sport

Rems-Zeitung

Der erste Schritt zum Rückkehr in die Bezirksliga wäre für den TV Herlikofen gemacht. Um auch den nächsten erfolgreich zu absolvieren, ist aber vermutlich eine Steigerung notwendig, denn beim 3:0 (1:0) gegen den FC Makedonia Herbrechtingen sahen die rund 300 Zuschauer in Heubach ein relativ schwaches Spiel. Von Heinz Strohmaier

Donnerstag, 10. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
187 Sekunden Lesedauer

Wer nicht wusste, dass es in diesem Spiel um den Aufstieg in die Bezirksliga geht, der konnte meinen, beide Teams absolvieren zum Rundenabschluss ein Freundschaftsspiel. Zumindest vom Tabellenzweiten der Heidenheimer Kreisliga A, dem FC Makedonia Herbrechtingen, hätte man in der zweiten Halbzeit mehr Gegenwehr erwarten können.
Dem TV Herlikofen soll’s recht gewesen sein. So hatte der TVH schon in der allerersten Minute Pech bei einem Pfostentreffer von Thomas Stegmaier, als der Herbrechtinger Keeper Tunceli den Ball total unterschätzte und überhaupt nicht reagierte. Und so war der Keeper auch die entscheidende Figur zum 1:0 in der 12. Minute. Tunceli mit der Nummer 25 (Ersatzkeeper?) kam nach einem weiten Ball aus seinem Kasten, war fast unbedrängt und schoss einen Herlikofer Angreifer an. Wie eine Billardkugel kam das Leder wieder zum Keeper und der legte auf für Michael Schmid, der aus gut 20 Metern nur noch ins leere Herbrechtinger Tor einschießen musste. Eigentlich hatte Herbrechtingen in der ganzen ersten Halbzeit nur eine einzige Chance, doch die machte in der 20. Minute der Linienrichter zunichte, als er auf Abseits entschied und damit falsch lag. In der 45. Minute lag dann der Ball im Herlikofer Netz, aber hier hatte der Schiri schon längst zurecht auf Abseits entschieden. Die gefährlichste Situation hatte Herlikofens guter Keeper Bernd Stegmaier von seinem eigenen Mitspieler beschert bekommen. Eine Flanke köpfte Frank beinahe ins eigene Tor, doch Stegmaier reagierte mit einem Reflex und verhinderte den Ausgleich.
In der Pause wunderte sich der Heidenheimer Schiri-​Obmann Roland Baamann über die harmlosen Herbrechtinger. Baamann hatte das Team in der Punkterunde beobachtet, „da spielten die eine Klasse besser“, sagte er. Als ob Makedonia das gehört hätte, denn nach dem Seitenwechsel machte Herbrechtingen mehr Druck und hatte auch einige gute Offensivszenen, die aber meistens bei Torhüter Stegmaier endeten. Ein bisschen nach Elfmeter roch es bei einem Foul von Frank in der 49. Minute, aber von nun an hatte Herlikofen die weitaus klareren Chancen, vor allem nach Konterangriffen. Allein Manuel Ziesel hätte ein paar Mal alles vorzeitig klarmachen können. In der 53. Minute kam er aus fünf Metern vor dem Keeper an den Ball, schoss aber am Tor vorbei. Zu seiner Ehrenrettung: der Ball war halbhoch angespielt und schwer zu nehmen.
Zehn Minuten später schnappte sich Ziesel den Ball nach einem Abwehrfehler an der Mittellinie, steuerte alleine auf den Torwart zu und wollte diesen aus 20 Metern überlupfen. Doch der lange Kerl brachte die Finger noch ran und parierte auch Ziesels Nachschuss.
Danach notierte man aber fast nur noch Chancen der Herbrechtinger. Erst recht, nachdem TVH-​Abwehrchef Sadja Sadovic mit einer Verletzung vom Platz musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte der TVH schon zweimal ausgewechselt: Nach Minuten kam Stix für M. Stegmaier, nach 38 Minuten musste Heissenberger für Leßmann ins Spiel. Doch TVH-​Coach Lothar Baumann zog seinen „Joker“. Für Sadovic kam Isailovic, von dem viele behaupten, der sei „zu faul zum Laufen“. Aber alle seine Kritiker strafte er Lügen. In der 85. Minute konterte der TVH – drei gegen einen, aber eigentlich hätte „Mile“ Isailovic gereicht. Er spielte den Makedonia-​Abwehrspieler schwindelig, schlug zwei Haken und schob das Leder zum 2:0 ins Netz. Das war’s eigentlich schon. Doch drei Minuten später kam wieder ein weiter Ball auf Isailovic, der Keeper leistete sich wieder einen Schnitzer und der Herlikofer netzte richtig abgezockt zum 3:0 ein. Fast wäre in der Nachspielzeit noch das 4:0 gefallen, aber Ziesel wollte aus spitzem Winkel endlich „sein“ Tor machen und schoss den Keeper an, anstatt quer auf Isailovic zu legen. Aber das wäre dann wohl zuviel gewesen.
TVH-​Coach Lothar Baumann sprach nach dem Schlusspfiff des gut leitenden Schiri Josef Schneider aus Aalen von einem verdienten Sieg, in dem die Gäste „vielleicht mehr Anteile hatten, aber Herlikofen die besseren Chancen“. Es habe sich aber auch gezeigt, dass von den 18 Mann im Kader jeder eingesetzt werden kann und voll in die Mannschaft passt. Der nächste Gegner des TV Herlikofen ist am Sonntag der SV Lippach. Baumann über die Lippacher: „Die sind auch nicht spielstärker als Makedonia Herbrechtingen.“
TV Herlikofen: B. Stegmaier – M. Stegmaier (12. Stix), F. Schmid, Frank, Sadovic (71. Isailovic), M. Schmid, Kugler, Leßmann (38. Heißenberger), Ziesel, Weiner, Th. Stegmaier