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Rems-Zeitung

Bereits nach knapp einer Stunde hatte der Bundesligist Allianz Stuttgart mit 3:0-Sätzen (25:16, 25:14, 25:11) geführt. Normalerweise wäre dann in einem Punktspiel auch Schluss gewesen, doch da es ein Freundschaftsspiel war, durfte sich der Regionalligist DJK Gmünd noch über zwei weitere Sätze freuen. „Vor allem in den letzten beiden Sätzen haben wir einen tollen Eindruck hinterlassen“, sagt die Gmünder Mannschaftsführerin Sabrina Höger.

Samstag, 11. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
120 Sekunden Lesedauer

Von Jörg Hinderberger
Dass der Favorit aus Stuttgart das Testspiel gegen die DJK Gmünd mit 5:0-Sätzen gewinnen würde, war schon im voraus klar. In den Sätzen vier und fünf zeigte der Regionalligist jedoch, dass mit ihm in der Liga zu rechnen ist. „Ich bin zufrieden. Es hat schon einiges sehr gut funktioniert, doch wir sind noch lange nicht am Limit angelangt“, analysiert DJK-​Trainer Martin Feistritzer die 0:5-Niederlage. Ein Lob für die DJK gab es auch von Jan Lindenmair, Cheftrainer des Stuttgarter Bundesligisten: „Die DJK hat mit sehr viel Kampf gespielt. Es ist eine gute Regionalligamannschaft. Aber sie können noch mehr und die Gmünder müssen auch noch mehr zeigen, wenn sie in die 2. Liga aufsteigen möchten.“ Doch dieses Thema ist bei der DJK zum Tabuthema erklärt worden. „Wir wollen uns in der Regionalliga etablieren“, erklärt Feistritzer. Besonders in den letzten beiden Sätzen, als der Regionalligist 23 und 19 eigene Punkte erzielte, blitzte das Können der Gmünder Mannschaft vor 300 Zuschauern auf. In der Annahme standen Ellen Schneider, Monika Buchner und Lisa Denzinger gut. Der Dreh– und Angelpunkt war Zuspielerin Barbara Merinsky, die Sabrina Höger und Miriam Tischer mit feinen Zuspielen bediente. „Wir haben schon gute Ansätze eines variablen Angriffsspiels gezeigt“, meint der Gmünder Coach. Phasenweise führte die DJK Gmünd gegen den Bundesligisten, so zum Beispiel im vierten Satz mit 14:13 oder im fünften Durchgang mit 12:10, doch am Ende setzte sich die Klasse der Stuttgarter durch. „Für uns war es in erster Linie ein Image-​Spiel. Ich habe einiges ausprobiert, sowohl taktisch als auch personell“, erklärt Lindenmair, der aber auch sagt: „Der sportliche Wert ist bei solch einer Begegnung nicht der Größte. Dennoch haben vor allem unsere jungen Spielerinnen viel Spielzeit bekommen.“ Beim Bundesligisten haben noch vier Stammspielerinnen gefehlt. Aufgrund der Vorbereitung zur Volleyball-​Weltmeisterschaft der Frauen fehlten in der Straßdorfer Römersporthalle die Nationalspielerinnen. Der Stuttgarter Trainer kennt die DJK Gmünd gut – ein weiteres Lob für den Regionalligisten. „Mir ist aufgefallen, dass der Gmünder Mannschaft die Mittelspielerin Julia Hartwich sehr fehlt. Mit ihrer Sprungkraft ist die DJK noch einen Tick besser.“
Martin Feistritzer scheint seine Stammformation bereits gefunden zu haben. Erst mitte des zweiten Satzes wurden für Lisa Denzinger, Monika Buchner und Barbara Merinsky die Ersatzspielerinnen Svenja Baur, Bianka Rössler und Carmen Feistritzer eingesetzt. „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Es war ein tolles Saisoneröffnungsspiel“, freut sich die Gmünder Mannschaftsführerin Sabrina Höger. Und auch Zuspielerin Barbara Merinsky fand fast nur lobende Worte: „Es hat noch nicht alles perfekt geklappt, aber die Handschrift unseres neuen Trainers ist sichtbar.“