Fußball, Neujahrsempfang bei der Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd: Obmann Frank Dürr blickt optimistisch nach vorne

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Rems-Zeitung

(pm). Zum Neujahrsempfang trafen sich die Schiedsrichter derSchiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd mit Partnerinnen imkatholischen Gemeindezentrum „Christkönigsheim“ in Herlikofen. Höhepunkt des kurzweiligenProgramms war ein Promitalk mit dem Trainer des Fußball-​Drittligisten FC Heidenheim, Frank Schmidt.

Dienstag, 18. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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Woche für Woche sind sie auf den Sportplätzen der Region allein unterwegs, nun trafen sie sich zum zweiten Neujahrsempfang der Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd im katholischen Gemeindezentrum „Christkönigsheim“ in Herlikofen. Der Obmann der Gmünder Schiedsrichterzunft, Frank Dürr, konnte bei seiner Begrüßung rund 100 Personen begrüßen. Neben den eigenen Kameraden mit deren Partnerinnen kamen auch der Bezirksvorsitzende Jens-​Peter Schuller und sein Stellvertreter und Bezirksspielleiter Alfons Krauß sowie Vertreter aus den benachbarten Schiedsrichtergruppen Aalen, Heidenheim, Göppingen, Backnang, Schorndorf und Schwäbisch Hall.
Nach den Grußworten vom Bezirksvorsitzenden Jens-​Peter Schuller und dem Bezirksschiedsrichterobmann Olaf Alsdorf blickte Dürr anschließend auf das vergangene Jahr zurück, schaute nach vorne und sagte Dank. Aktuell hat die Gruppe 140 aktive und 27 passive Schiedsrichter. Mit Mike Böttigheimer und Frank Dürr stellt die Schiedsrichtergruppe Gmünd weiter zwei Landesligaschiedsrichter. Erfreulich, so Dürr weiter, sei vor Weihnachten das Verbandsschreiben gewesen, dass die drei Kameraden Max Deininger, Gürkan Kutsal und Ruben Schiel von 120 gestarteten Schiedsrichtern in der Bezirksliga unter Beobachtung unter den besten 60 stehen. Somit werden sie in der Rückrunde weiter beobachtet und können den Sprung in die Landesliga schaffen. Neben sechs Gesamtschulungen und drei Jungschiedsrichterschulungen führten die Gmünder einen Neulingskurs durch. Trotz verschärfter Bedingungen gingen aus diesem 22 neue Kameraden hervor. Einer internen Leistungsprüfung in Bargau mit Saisonabschluss folgte die erste gemeinsame Bezirksleistungsprüfung zusammen mit den Gruppen Aalen und Heidenheim im Essinger Stadion. Diese Veranstaltung, vom Bezirk unterstützt, wird auch dieses Jahre wieder stattfinden. Termin ist am Samstag, 16. Juli, in Heubach. Auch die Geselligkeit kam im vergangenen Jahr nicht zu kurz. Am Pfingstmontag startete die Gmünder Schiedsrichtergruppe den jährlichen Familienausflug ins Tannheimer Tal und nahm am Schiedsrichterturnier der Gruppe Nürtingen teil. Zudem richtete wurde zusammen mit dem TSV Mutlangen wieder ein Relegationsspiel ausgerichtet. Im Frühjahr diesen Jahres wollen die Gmünder einen Seniorenstammtisch gründen, wo sich dann alle aktiven Schiedsrichter ab 60 Jahren sowie alle passiven Kameraden regelmäßig treffen.
20 Spiele pro Schiedsrichter bei insgesamt 2 802 Begegnungen
Dürr bedankte sich bei seinem Ausschuss für die geleistete Arbeit, seinen beiden Vorgängern Berthold Reck und Adalbert Glanert für ihr weiteres Engagement um die Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd, sowie bei allen Gmünder Schiedsrichtern, die im vergangenen Jahr 2010 insgesamt 2 802 Spiele leiteten, was im Durchschnitt 20 Spiele pro Schiedsrichter macht. Ebenfalls bedankte er sich bei allen Partnerinnen, die am Ende der Veranstaltung den Blumenschmuck als kleines Dankeschön mit nach Hause nehmen durften. „Es ist nicht selbstverständlich Woche für Woche, meist noch sonntags, auf seinen Partner freiwillig zu verzichten“, so der Gmünder Obmann. Das es auch negative Momente im vergangenen Jahr gab, zeigte der 8. Juli, als der erst 17-​jährige Kamerad Jens Uhl nach kurzer schwerer Krankheit verstarb. Pfarrer und Schiedsrichterkamerad Johannes Waldenmaier übernahm die Gedenkminute.
Johannes Waldenmaier fuhr anschließend mit seinem Beitrag „Fair“ für Schiedsrichter gedeutet fort. Darin zerteilte er das Wort „Fair“ in „F“ wie fantastisch, „A“ wie amateurig, „I“ wie intelligent und „R“ wie richtungsweisend und erklärte die einzelnen Begriffe.
„Wir wollen einen guten Start hinlegen und Platz vier erreichen“
Gestärkt nach dem Mittagessen traten zur allgemeinen Auflockerung Janina Hiller und Sophia Müller, Deutschlands erfolgreichstes Sportakrobatik-​Duo, auf. Sie sind 41-​fache deutsche Meister und belegten zuletzt in Polen bei der Weltmeisterschaft den sechsten Platz. Auch beim „Supertalent“ im Fernsehprogramm von RTL sind die beiden bereits aufgetreten. Der große Applaus und die geforderte Zugabe zeigte, dass der Auftritt sehr gut war. Nach der Ehrung verdienter Kameraden für langjährige Treue zur Schiedsrichterzunft kam es zum Fußballtalk. Dafür konnten die Gmünder als Stargast den Trainer des Drittligisten 1. FC Heidenheim, Frank Schmidt, gewinnen. Schmidt, der noch bis 17. März seine Trainer A-​Lizenz in Köln absolviert und daher von Sonntag bis Mittwoch nicht bei seiner Mannschaft sein kann, erzählte kurz über seine eigene Laufbahn mit seiner schönsten Zeit als Zweitligaspieler von Alemannia Aachen, das Verhältnis zu den Schiedsrichter und wie er zum Trainerjob in Heidenheim kam: „Nachdem ich als Interimstrainer gegen die Normannia Gmünd und Kirchheim in der Oberliga gewinnen konnte, beförderte mich Manager Holger Sanwald zum Chefcoach.“ Dies hatten er und seine Frau so eigentlich nicht geplant, da er nach Beendigung seiner Profikarriere eigentlich wieder einem „normalen“ Job nachgehen wollte. Dass es jetzt so gekommen ist, freut Schmidt. „Ich lebe für den Fußball. In der Dritten Liga spielen wir demnächst in Dresden, wo 15 000 Zuschauer erwartet werden, und du selbst bist mittendrin. Das ist doch schön.“ Trotz seiner Trainer A-​Lizenz sieht er sich auch in den kommenden Jahren beim FCH und hätte auch nichts dagegen, „der Volker Finke von Heidenheim“ zu werden. Anschließend konnten noch Fragen an Frank Schmidt gestellt werden, wovon die Schiedsrichter reichlich Gebrauch machten. „Wir wollen mit einem guten Start in die Rückrunde unser Saisonziel, den vierten Platz, in Angriff nehmen“, erklärt Frank Schmidt und fügt hinzu: „In Heidenheim fühle ich mich sehr wohl. Die Zusammenarbeit mit allen FCHlern macht mir sehr viel Spaß.“
Da alle Teilnehmer mit dem Programm zufrieden waren, wird ein Neujahrsempfang nächstes Jahr wahrscheinlich wieder stattfinden. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden folgende langjährige Kameraden geehrt:
Die Ehrennadel in Bronze des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) für 15 Jahre Schiedsrichter erhielt Yusuf Ayaydin vom DTKSV Heubach. Die Ehrennadel in Gold des WFV für 25 Jahre erhielten Hans Ockert (SV Pfahlbronn) und Harald Wendel (TSGV Waldstetten). Anschließend nahm Obmann Frank Dürr noch weitere besondere Auszeichnungen vor. Er überreichte Werner Knödler (TV Weiler) und Helmut Weiß (TSGV Rechberg) für 30 Jahre Schiedsrichtertätigkeit sowie Kamerad Johannes Waldenmaier (FC Bargau) gar für 35 Jahre Schiedsrichterzugehörigkeit jeweils die Ehrenuhr der Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd, eine Urkunde, sowie zwei weitere kleine Präsente.