Handball, Württembergliga: TSB Gmünd nutzt Ausrutscher von Heiningen und bezwingt den TV Altenstadt mit 34:26

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Rems-Zeitung

Der TSB Gmünd hat gegen den TV Altenstadt nicht nur als Mannschaft überzeugt, sondern auch individuelle Klasse gezeigt. „Ich würde uns heute die Schulnote 2,5 geben“, sagt TSB-​Trainer Ralf Rascher nach dem 34:26-Sieg.Von Jörg Hinderberger

Montag, 24. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
167 Sekunden Lesedauer

Johannes Negwer hat für die kommende Saison in der Württembergliga zugesagt. Paul Boizesan traf trotz einer Erkältung zwölf Mal. Andreas Hieber glänzte als intelligenter Spielmacher auf der halblinken Rückraumposition. Torhüter Philipp Neukamm parierte stark. Der TSB Gmünd hatte sich den 34:26-Sieg redlich verdient.
Zwar hat die Gmünder Mannschaft noch nicht gegen Heiningen, Weinsberg und Frisch Auf Göppingen II gewonnen. Da aber der Tabellenzweite, TSV Heiningen in Remshalden knapp verlor, hatten die TSBler die große Chance, mit einem Sieg wieder näher ran an Platz zwei zu kommen. Mit diesem Bewusstsein gingen die Gmünder auch von der ersten Minute an engagiert zu Werke.
Trotz des Fehlens der Rückraumschützen Christian Tobias und Johannes Frey hatte der Gast aus Altenstadt schon nach 18 Minuten mit drei Treffern Rückstand das Nachsehen. Vor allem Andreas Hieber glänzte in der Anfangsphase durch drei Tore, nach dem 4:2 führten die TSBler mit 8:5. Es folgten fünf schwache Minuten aus Gmünder Sicht. Altenstadt konnte aus den technischen Fehlern der TSBler profitieren. Nach 23 Minuten führten die Hausherren nur noch mit einem Treffer Vorsprung — 10:9.
In der Abwehr stand die Mannschaft von Trainer Ralf Rascher jedoch sehr kompakt. Der Mittelblock mit den beiden Kreisläufern Simon Frey und Patrick Schamberger arbeitete gut. „Wir waren in der Abwehr sehr beweglich. Ich musste Paul Boizesan und Andreas Hieber aus dem Mittelblock rausnehmen, da sie ihre Kräfte für den Angriff schonen mussten. Aber Patrick Schamberger und Simon Frey machten ihre Sache sehr gut“, erklärt Rascher die ungewöhnliche Maßnahme im Mittelblock mit zwei Kreisläufern zu agieren. Kurz vor dem Halbzeitpfiff führte der TSB Gmünd mit 14:12, als der TV Altenstadt noch einen Siebenmeter zugesprochen bekam. Philipp Neukamm gewann aber das Eins-​gegen-​Eins-​Duell. „Philipp hat sich sehr gut entwickelt. Er hat eine starke Partie absolviert“, sagt Torwarttrainer und Co-​Trainer Andreas Fuß.
Nach dem Seitenwechsel wurden die beiden Außenspieler Benjamin und Sebastian Göth immer wieder gut in Szene gesetzt. Andreas Hieber und Matthias Czypull passten haargenau nach Außen, so dass die Göth-​Brüder insgesamt sechs Treffer erzielen konnten. Aber auch das Anspiel an den Gmünder Kreis klappte in der zweiten Hälfte gut. Simon Frey traf fünf Mal. Der TV Altenstadt versuchte es mit einer anderen Taktik in der Abwehr. Paul Boizesan und Andreas Hieber wurden in Manndeckung genommen. Dadurch taten sich aber viele Räume auf und die schnellen Gmünder fanden immer wieder die Lücken in der gegnerischen Abwehr.
„Entscheidend für den Sieg war heute die individuelle Stärke. Wir haben einfache Tore gemacht“, analysiert Ralf Rascher. Ein Musterbeispiel der Gmünder Stärke war der Angriff in der 42. Minute, als Andreas Hieber mustergültig auf Benjamin Göth passte. Der Linksaußen des TSB Gmünd traf zum 22:17-Zwischenstand. Sebastian Göth setzte sich im Eins-​gegen-​Eins oft durch. Der Vorsprung wuchs auf sieben Tore an. Auch nach den Einwechslungen von Djibril MBengue und David Frey, die beide zu den Leistungsträgern in der zweiten Mannschaft des TSB gehören, blieben die Gmünder die spielbestimmende Truppe. „Djibril MBengue nahm den stärksten Angreifer des TV Altenstadt aus dem Spiel und David Frey erzielte zwei Treffer aus dem Rückraum, da unsere zweite Mannschaft das gleiche System spielt“, meint Rascher. Mit seiner ersten Ballberührung erzielte David Frey das 27:20 für den TSB in der 51. Minute.
Sieben Minuten vor dem Ende wurde Sebastian Fabian für Philipp Neukamm eingewechselt. „Philipp hat klasse gespielt und er hätte es verdient durchzuspielen. Ich freue mich jedoch, dass ich nach meiner Verletzung immer besser in meinen Rhythmus finde“, sagt Torhüter Sebastian Fabian. Am Ende feierten die TSBler mit den 250 Zuschauern einen 34:26-Sieg. „Nun müssen wir unsere Qualitäten auch einmal gegen die Top-​Teams über 60 Minuten zeigen. Wir können bis zum Saisonende noch viel erreichen“, meint Andreas Hieber.
TSB Gmünd: Neukamm, Fabian — Boizesan (12/​5), A. Hieber (6), Czypull (1), B. Göth (3), Negwer, S. Frey (5), Schamberger (1), MBengue (1), S. Göth (3), D. Frey (2)