Turngau Ostwürttemberg packt die Zukunft mit einer bewährten Mannschaft und neuen Ideen an

Sport

Rems-Zeitung

Kontinuität beim Turngau Ostwürttemberg: Mit einer nahezu kompletten Führungsmannschaft und mit soliden Finanzen geht der Verband mit seinem Vorsitzenden Karlheinz Rößler die kommenden beiden Jahre an.Von Ansgar König

Montag, 24. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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„Leidenschaft für Bewegung“ hatte das Organisationsteam des Gauturntags als Oberbegriff gewählt. Und der bezog sich nicht nur auf die Bewegung auf den Sportplätzen und in den Sporthallen, sondern auch in den Entscheidungsgremien. Der Turngau ist sich den Problemen der kommenden Jahre durchaus bewusst und ist optimistisch, diese auch zu meistern.
Eine Gesprächsrunde bildete den Auftakt des parlamentarischen Teils. Zuvor hatten sich die Führungskräfte im Arbeitskreis „Kooperation, Integration und Inklusion in der Vereinspraxis“ und die Übungsleiter mit der Verbesserung der Koordination beschäftigt. Diese Themen nahm die Podiumsdiskussion mit Sabine Schröder (STB), Manfred Pawlita (Sportkreisvorsitzender Ostalb), Karlheinz Rößler, Roderich Kiesewetter (MdB), Winfried Mack (MdL), Landrat Klaus Pavel, Josef Bühler (AOK), Klaus-​Dieter Marx (Vorsitzender Sportkreis Heidenheim) und Unterkochens Ortsvorsteher Karl Maier auf.
Während Sabine Schröder weitere Frauen in den Spitzen der Funktionärsebene vermisste, sah Rößler die Vereine gut gerüstet für die Aufgaben der Zukunft, die, so schloss Pawlita an, vor allem in den Folgen der Umgestaltung des Schulwesens und im demographischen Wandel zu finden seien. Marx fügte an, dass das Ehrenamt alleine nicht in der Lage sei, diese Aufgaben zu bewältigen. Landrat Pavel sah das etwas anders: „Die Ehrenamtlichkeit muss in den Vereinen gegenüber dem Hauptamt immer die größere Rolle spielen.“ Nur das Ehrenamt vermittle Kreativität und Begeisterung, Motivation und Faszination in Breite und Spitze gleichermaßen: „Das kann der hauptamtliche Bereich nie und nimmer leisten.“
Dagegen wunderte sich Roderich Kiesewetter, dass viele junge Leute Scheu zeigen, sich ehrenamtlich zu engagieren, seien doch Integration und Eingliederung Aufgabe und Chance zugleich für die Vereine. Mack hob die stabilen finanziellen Rahmenbedingungen als Basis der Arbeit in den Sportvereinen hervor, die die Landesregierung mit dem „Solidarpakt Sport“ geschaffen habe. Abschließend brachte es Unterkochens Ortsvorsteher Maier auf den Punkt: „Ohne Ehrenamt ist die Gesellschaft um vieles ärmer“, bevor eine Kindersportgruppe des gastgebenden TV Unterkochen turnerisch den Beweis dieses These antrat.
In seinem Bericht nahm Vorsitzender Rößler „200 Jahre Turn-​Bewegung, 200 Jahre soziale Verantwortung“ zum Anlass, eben diese Verantwortung im Bereich des Turngaus zu unterstreichen. Als Beleg nannte er beispielhaft die Benefizgala des Turngaus im April in Unterkochen („ein voller Erfolg“). Rößler: „Die Leidenschaft für die Bewegung und die Bewegungsvielfalt ist bei uns an vielen Stellen sichtbar“.
Von einem soliden Finanzergebnis berichtete im Auftrag des Vorstands Norbert Peuker. Der Kassenbericht weise ein positives Ergebnis auf, weil Lehrgänge kostendeckend und Veranstaltungen meist mit Überdeckung abgeschlossen würden. Sein Fazit: „Der Turngau kann die anstehenden Aufgaben optimistisch angehen.“ Kassenprüfer Wolfgang Speidel hatte dem Lob für die einwandfreie Kassenführung nichts hinzuzufügen.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nahmen die Vorstandsmitglieder Gisela Heier, Thomas Dambacher und Martina Lechner den letzten Tagesordnungspunkt in Angriff — die Verabschiedungen. Bernhard Ritter (TSG Hofherrnweiler), Karin Zeller (TV Leinzell) und Kurt Rataj (SSV Aalen) wenden sich anderen Aufgaben zu und scheiden als Turngaumitarbeiter aus. Auf Antrag des Vorstands wurde Rataj abschließend zum Ehrenmitglied gewählt. 20 Jahre lang war er im Turngau aktiv, zuletzt als Turnwart der Versehrten.
Neu gewählt wurden: Vorstand: Kerstin Bickel (Stellvertretende Vorsitzende Gesundheitssport, für Uschi Kübler), Simon Haas (Beisitzer, für Karin Zeller). Unbesetzt bleiben der Stellvertretende Vorsitzende Finanzen und der Beisitzer für den Bereich Aalen.
Vereinsvertreter: Michael Seitzinger (TV Brenz, für Ralf Preiting), Beate Öfler (TV Mögglingen, für Bernhard Ritter), Monika Röhrich (TSB Gmünd, TSV Böbingen, für Simon Haas).
Turnwarte: Felix Röhrich (TSV Böbingen, Mehrkampf). Unbesetzt bleiben die Turnwarte Versehrte, Skilauf, Wandern, Männer, Orientierungslauf und Trampolinturnen.
Wiedergewählt wurden: Vorstand: Karlheinz Rößler (Vorsitzender), Ulla Haußmann (Stellvertreterin), Paul Schneider (Stellvertreter Wettkampfsport), Gisela Heier (Stellvertreterin Freizeitsport), Martina Lechner (Frauenvertreterin), Norbert Peuker (Öffentlichkeitsarbeit), Angelika Schnierer (Beisitzerin). Turngaujugend: Thomas Dambacher (Vorsitzender), Tanja Conrad (Turnwartin Kinder), Bernhard Elser (Turnwart Kinder). Vereinsvertreter: Heinz Engel, Thomas Mach.
Turnwarte: Monika Dietrich-​Lutz (Frauen), Gudrun Walz (Ältere), Günther Wildner (Geräte und Kunstturnen), Michaela Huth (Gymnastik), Gabriela Eichkorn (Gruppenwettbewerbe).
Kassenprüfer: Birgit Widmann und Wolfgang Speidel.
Als aktive Vereine (Mindestpunktzahl 2000) ausgezeichnet wurden: TV Wetzgau (3400 Punkte/​6. Verleihung), TV Herlikofen (3300/​13.), TSV Böbingen (3200/​21.), Heidenheimer SB (2950/​35.), TSG Giengen (2750/​33.), TSG Nattheim (2700/​7.), SG Bettringen (2650/​12.), TSV Hüttlingen (2550/​4.), SV Großkuchen (2300/​6.), TV Brenz (2100/​1.), TV Heuchlingen (2050/​8.), SG Niederstotzingen (2050/​3.).