Schach, Oberliga: Gmünder Mannschaft besiegt Deizisau in einem engen Vergleich mit 5:3

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Rems-Zeitung

Im Heimspiel der fünften Runde der Oberliga holte das Team derSchachgemeinschaft Gmünd 1872 (7:3) ein schwer erkämpftes 5:3 gegenDeizisau (2:8). Damit rückte dieMannschaft dem angestrebtenKlassenerhalt wieder ein Stückchen näher. In den kommenden zweiRunden gegen Ebersbach (2:8) und Biberach (4:6) könnten die nochfehlenden Punkte gesichert werden.Von Wernfried Tannhäuser

Samstag, 29. Januar 2011
Andreas Krapohl
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Obwohl Deizisau wie erwartet nicht mit der besten Formation angetreten war, stellte das Team aus dem Neckartal mit einem Wertungszahlschnitt von 2140 gegenüber den 2117 Punkten der Gmünder immer noch die leicht bessere Mannschaft. Auch das Team der Stauferstadt musste auf Ersatz zurückgreifen: Für Andreas Hönick kam nach langer Pause wieder Ekkehard Fochtler in die Mannschaft und auf Brett acht wurde Albert Oganian eingesetzt. Erste Zweifel auf ein erfolgreiches Abschneiden seines Teams kamen Mannschaftsführer Andreas Weiß schon nach einer halben Stunde Spielzeit. „An fast jedem Brett wurden turbulente Partien gespielt, deren Ausgang kaum berechenbar war“, so der Teamchef. Doch es sollte sich alles zur besten Zufriedenheit entwickeln, denn zwei Stunden später führten die Gmünder schon mit 2:0.
Dieses Mal war es Andreas Weiß (Wertungszahl 2187) selbst, der den ersten Sieg einfuhr. Sein Gegner, Syang Zhou (2214) hatte ungewöhnlich eröffnet. Weiß bekam aber eine kompakte Stellung, mit der er Druck ausüben und im weiteren Verlauf die Dame erobern konnte. Beinahe gleichzeitig siegte nun Frank Zeller (2415) gegen den starken Jens Hirneise (2289). Nach einem Figurenopfer für Mattangriff erhielt Zeller seine Figur wieder zurück und hatte zudem noch eine Gewinnstellung, die er sich nicht mehr nehmen ließ. Walter Pohl (2008) verschaffte sich in der Partie mit Alexander Schäfer (2085) bald einen Freibauern, den der Deizisauer aber stoppen konnte. So einigten sich beide Spieler auf ein Remis. Mit dem selben Ergebnis endete nun die Partie von Ekkehard Fochtler (2121) und Markus Brenner (2089). Fochtler war in der Partie unter Druck geraten, musste immer aufpassen und stand nach allgemeiner Beurteilung schon schlechter. Das überraschende Remisangebot seines Gegenübers nahm es deshalb dankend an.
Obwohl die Gmünder jetzt schon 3:1 führten, war der Sieg noch lange nicht gesichert. Zu viele Fragezeichen lagen noch über den anderen Partien. So auch bei Jewgeny Denisow (2119), der gegen Sascha Mareck (2089) spielte. In der völlig „chaotischen Partie“ (so Andreas Weiß) griff der junge Gmünder gleich an und eine taktische, völlig unklare Stellung entstand. Erst als der Deizisauer die große Rochade machte, entschied Denisow durch Damengewinn die Partie für sich. 4:1-Führung und Erleichterung bei den Gmündern!
Ersatzspieler Albert Oganian (1875) hatte sich gegen den stärkeren Marc Gustain (2050) lange Zeit gut gehalten und sogar Vorteile im Endspiel. Doch nach mehreren schwächeren Zügen musste er seinen Springer gegen zwei Bauern geben und konnte so die Niederlage nicht verhindern. Als Spieler mit den schwarzen Steinen verschaffte sich Josef Jurek (2310) gegen Marina Manakov (2269) nach Öffnung der Stellung Vorteile durch sein starkes Zentrum. Nach einem Bauerngewinn war die Partie und damit der Mannschaftskampf gewonnen. So fiel es nicht weiter ins Gewicht, dass Gerd Bader (1906) seine erste Partie in dieser Saison verlor. Bader blieb gegen Alex Rempeli (2032) in einer passiver Stellung, aus der er beinahe tatenlos den Angriff über sich ergehen lassen musste. „Heute war ich nicht gut, aber das Team war super“, freute er sich trotzdem mit seinen Mitspielern.
Weitere Ergebnisse: Bebenhausen – HP Böblingen II 5:3, Tübingen – Ulm 1:7, Stuttgarter SF II – Biberach 2,5:5,5; Stuttgarter SF I – Ebersbach 4,5:3,5.
Tabelle: 1. Stuttgarter SF I 10:0, 25,5; 2. Bebenhausen 10:0, 24,5; 3. Ulm 7:3, 24,0; 4. SG Gmünd 7:3, 22,5; 5. Stuttgarter SF II 5:5, 20,0; 6. Biberach 4:6, 19,0; 7. HP Böblingen II 3:7, 18,0; 8. Ebersbach 2:8, 17,5; 9. Deizisau 2:8, 15,5; 10. Tübingen 0:10, 13,5.