Anna Rupprecht: Olympia ist der große Traum

Sport

Rems-Zeitung

Skispringerin Anna Rupprecht vom SC Degenfeld arbeitet hart für ihren Traum, bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Russland dabei zu sein. Neben dem Training steht jedoch das Lernen in der Schule im Mittelpunkt.

Donnerstag, 10. März 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
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Anna Rupprecht besucht die achte Klasse der Schiller-​Realschule. In ihrer Freizeit kümmert sie sich stets um ihre Schulaufgaben und treibt Sport. Ein ganz normales 14-​jähriges Mädchen könnte man meinen. Doch wer hätte gedacht, dass man bereits in diesem Alter Schwäbische und Deutsche Meisterin im Skispringen sein kann? Denn genau das unterscheidet Anna von Gleichaltrigen.
In den letzten Wochen war ihr Name oft zu lesen, denn sie hat es geschafft, den elften Platz bei der Junioren-​Weltmeisterschaft zu erkämpfen. Außerdem ist sie zur „Sportlerin des Jahres“ in Schwäbisch Gmünd gewählt worden. 2003, also mit gerademal sechs Jahren, hat sie durch ihren Bruder die Leidenschaft für das Skispringen entdeckt. Ihr halbes Leben lang macht sie das nun schon und sie kann es sich auch im Moment nicht anders denken. „Ich kann mir nicht vorstellen, jeden Nachmittag mit Freundinnen in die Stadt zu gehen oder am PC zu sitzen. Ich bin nicht so. Da würde mir etwas fehlen“, so Anna Rupprecht.
Wobei man bedenken muss, dass Skispringen eine aufwendige Sportart ist. Sie hat mindestens vier Mal in der Woche Training, in dem zum Beispiel viel Sprungkraft, die ein sehr wichtiger Faktor im Skispringen ist, trainiert wird. Und am Wochenende geht es dann ab zum Wettkampf, wohin sie Papa jedes Mal stolz hinfährt. „Meine Familie unterstützt mich sehr“, bemerkt Anna. Und wenn genug trainiert wurde, kann es dann auch mal zur Junioren-​Weltmeisterschaft gehen wie vor ein paar Wochen. Sie nahm es locker mit der Weltmeisterschaft, für sie war es „nur“ ein weiterer Wettkampf wie auch alle anderen. Mit dieser lockeren Einstellung belegte sie am Ende den elften Platz.
Erwartung an sich hatte sie dabei keine und aufgeregt war sie sowieso nicht. „Ich bin ein Mensch, der hingeht und einfach macht“, lacht Anna über sich selber. Vielleicht ist es ja auch genau diese Einstellung, die sie jedes Mal so motiviert. Natürlich muss man als Skispringerin sehr flexibel sein und das heißt, dass Anna trotz Schule an Wettkämpfen im estländischen Otepää zu erscheinen hat. Dieses Schuljahr hat sie schon insgesamt über eine Woche gefehlt. Das heißt: Noch fleißiger lernen und alles schön nachholen. „Man merkt schon, dass ich einige Zeit gefehlt habe. Vor allem jetzt bei der Halbjahresinformation. Doch für mich kein Problem“, sagt sie.
Ihr Terminkalender ist noch nicht voll für dieses Jahr, aber es werden sicherlich weitere Wettkämpfe kommen. Ein Ziel von ihr ist die Teilnahme bei den Olympischen Winterspielen 2014. Sie findet es super und es macht sie stolz, dass Skispringen nun auch für Frauen olympisch wird. Und vielleicht sehen wir ja Anna ja in drei Jahren auf der Schanze bei den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi am Schwarzen Meer.