Bargauer Kicker freuen sich auf Essingen

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Rems-Zeitung

Der Fußballbezirk Kocher-​Rems kann stolz sein auf seine Kreisvereine, die ihn in den höheren Spielklassen vertreten. Mit dem FC Heidenheim und dem VfR Aalen ist man im Spieljahr 2010/​2011 mit zwei Mannschaften in der 3. Liga vertreten, der FC Normannia tritt in der Oberliga an, die beiden Topclubs sind außerdem mit ihrer Reserve jeweils in der Verbandsliga vertreten und in der Landesliga stehen Dorfmerkingen, Essingen und Bargau im vorderen Tabellendrittel.

Freitag, 11. März 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
142 Sekunden Lesedauer

(joh). Am Sonntag kommt es für den überraschend gut platzierten Aufsteiger FC Bargau nun zum ersten Ostalbderby in der Landesliga auf eigenem Platz. Mit dem TSV Essingen gastiert der vom Böbinger Wolfgang Frey trainierte Zweite unterm Scheuelberg. Im Hinspiel Ende August waren die Rollen zwischen dem unerfahrenen Aufsteiger aus Bargau und dem ambitionierten TSV Essingen noch klar verteilt. Essingen dominiert die Partie im heimischen Schönbrunnenstadion deutlich und hätte das Spiel noch weitaus höher gewinnen können, als mit 1:0. Bargau agierte damals wie ein Aufsteiger, der noch nicht so richtig in der neuen Spielklasse angekommen war. Zaghaft, passiv, viel zu defensiv und vor allem ohne das nötige Selbstbewusstsein traten die Schwarz-​Weißen in Essingen auf. Diese Zeiten dürften vorbei sein, denn im Laufe der Vorrunde haben sich die Germanen enorm weiterentwickelt, sammelten kontinuierlich Punkte und merkten, dass sie sich auch in dieser Liga vor keinem Gegner zu verstecken brauchen. Trotzdem halten die Verantwortlichen unterm Scheuelberg auch vor dem Ostalbderby gegen den alten Rivalen aus Bezirksligazeiten den Ball flach. Abteilungsleiter Winfried Klotzbücher bringt seinen Respekt vor den Essingern zum Ausdruck: „Die Truppe hat uns im Hinspiel deutlich unsere Grenzen aufgezeigt und mit dem 0:1 waren wir noch sehr gut bedient. Wir wollen und können uns nicht mit dem TSV Essingen messen.“ Damit will er zum einen natürlich den Druck von seiner Mannschaft nehmen, die zum Auftakt in Eislingen am vergangenen Samstag in taktischer und kämpferischer Hinsicht bereits wieder einen guten Eindruck hinterlassen hat. Zum anderen unterstreicht er damit, dass die Zielvorgaben der beiden Clubs sich maßgeblich unterscheiden. Der TSV Essingen hat in der Winterpause weiter aufgerüstet. Mit Giocchino Colletti (VfL Kirchheim) hat der TSV einen oberligaerprobten Angreifer geholt und sich außerdem mit Keeper Simon Schneider aus der „Konkursmasse“ der SpVgg Au/​Iller bedient. „In diese beiden Spieler, zwei weitere Perspektivspieler aus der A-​Jugend des VfR Aalen und ein einwöchiges Trainingslager in der Türkei investiert man nicht nur um sich in der Landesliga zu halten. Da steckt schon ein anderes Ziel dahinter!“ Neidisch ist man deswegen aber unterm Scheuelberg nicht. „Wir bleiben trotz der guten Ausgangslage bescheiden und lassen uns vom aktuellen Tabellenstand nicht blenden. Unser Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt, aber vielleicht landen wir in der Fairplaywertung der Landesliga vor dem TSV,“ fügt Bargaus Abteilungsleiter augenzwinkernd hinzu.
Während die Germanen mit dem Nachholspiel in Eislingen nach dem langen Winter unter den wachsamen Augen von TSV-​Coach Frey bereits einen Härtetest absolvieren konnten, fehlt den Essingern noch eine Standortbestimmung. Die Ergebnisse der Blau-​Weißen in den Vorbereitungsspielen waren durchwachsen. Vier Niederlagen (gegen SV Göppingen, SC Geislingen, VfR Aalen II und TSV Nördlingen) standen Siege gegen Bopfingen und die A-​Junioren des VfR Aalen gegenüber. In einem letzten Test verlor der TSV mit 2:4 gegen den Bezirksligisten FV Unterkochen und beklagt den verletzungsbedingten Ausfall von René Hammerl, der wegen eines Innenbandriss noch längere Zeit nicht zur Verfügung stehen wird. Trotzdem kann Wolle Frey für den Sonntag aus einem mehr als 20-​köpfigen Kader schöpfen. Sein Gegenüber Markus Lakner wird weiterhin auf Kevin Hegele verzichten müssen.