FCN-​Motor kommt erst spät ins Stottern

Sport

Rems-Zeitung

Ins Stottern geriet der Motor des FC Normannia am vergangenen Samstag zum Glück erst nach der Begegnung mit der SpVgg Neckarelz. Als sich die Gmünder auf den Heimweg machen wollten, sprang der Bus nicht mehr an. In den 90. Minuten zuvor zeigten sich die FCNler von einer anderen Seite und landeten nach neun sieglosen Spielen den lange ersehnten Sieg.

Dienstag, 15. März 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
117 Sekunden Lesedauer

(pat). Auf die Hilfe der Gastgeber aus Neckarelz waren die Normannen erst nach dem Abpfiff angewiesen. Im sportlichen Aufeinandertreffen kurz davor herrschten klare Verhältnisse. Die Gmünder dominierten das Geschehen und war selbst in Unterzahl jeder Zeit Herr der Lage im Elzstadion. Nur einen Umstand bemängelte Trainer Helmut Dietterle nach dem ersten Erfolg nach neun vergeblichen Anläufen: die mangelnde Chancenauswertung. „Wir hatten klarste Torchancen. Ich habe selten ein Spiel gesehen, in dem eine Auswärtsmannschaft so dominierte“, so Dietterle. Mit einem Manko, schon viel früh hätten die Normannen eine Entscheidung herbeiführen müssen. Schon in der Woche zuvor gegen Spitzenreiter Nöttingen scheiterten die FCNler an ihrer Abschlussschwäche, sonst wären auch diese Punkte auf dem Konto der Gmünder gelandet. „Wir haben nahtlos an die guten Leistungen aus den ersten drei Spielen angeknüpft“, empfand der Chefcoach, der die Seinen in einem klaren Aufwärtstrend sieht. Keeper Matthias Gruca erlebte in Neckarelz einen ruhigen Nachmittag. „Es gab nur einen Weitschuss. Gruca war selten so beschäftigungslos“, konnte sich Dietterle über eine gute Defensivleistung seiner Mannschaft freuen. Fast keinen Zweikampf mussten die Gmünder verloren geben und stellten sich auf die hohen, langen Bälle der Gastgeber schnell sehr gut ein. „Die hatten keinen Plan“, wunderte sich Dietterle über die Spielweise des Tabellenachten. Bei den Normannen lief es rund, bis zur anvisierten Abfahrt. Der Bus sprang nicht mehr an. „Durch die freundliche Hilfe der Neckarelzer konnte das Problem aber schnell gelöst werden“, erklärt Claus-​Jörg Krischke. Mit einer Stunde Verspätung durften sich die Gmünder dann auf die Heimfahrt machen. Endlich einmal wieder mit Punkten im Gepäck. Feiern auf einer Heimreise, ein Erlebnis das die Mannen um Kapitän Beniamino Molinari in den letzten beiden Jahren nicht oft hatten. „Natürlich sind alle erleichtert. Alle sind froh“, weiß Dietterle, dass dieser Sieg vor allen Dingen für die Moral seiner Truppe wichtig war.
Es war zugleich ein wichtiger Erfolg, denn wieder konnten einige Teams, die hinter den Gmündern platziert sind, eifrig Punkte sammeln. Deshalb gilt es für den FCN am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den ASV Durlach auch nachzulegen. „Wir müssen nachlegen, um wieder in die einstellige Tabellenregion zu kommen“, fordert deshalb auch Coach Dietterle. Der ehemalige Bundesligaprofi erwartet ein ganz anderes Spiel als zuletzt. „Durlach wird sehr defensiv agieren, wahrscheinlich nur mit einer Spitze“, erklärt Dietterle. Mit Kombinationen über die Flügel und schnellen Anspielen in die Spitze will der Trainer das Durlacher Bollwerk knacken. Wo die Partie ausgetragen wird, steht noch nicht fest. Bisher haben die Normannen keine Freigabe für den Rasenplatz.