Neues Offensivsystem und Kämpferherz soll die Fans begeistern

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Rems-Zeitung

In einem schleichenden Umbruch befinden sich die Handballer des TSB Gmünd. Mitten in der Vorbereitung kehrte Trainer Ralf Rascher den Gmündern den Rücken zu und Michael Hieber übernahm das Kommando. Mit Philipp Schwenk haben die TSBler einen Neuzugang bekommen.

Mittwoch, 07. September 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
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(jh). Ein klares Saisonziel gibt es nicht: „Wir haben bewusst nicht über Ziele gesprochen, aber ich lasse mich daran messen, dass wir kein Spiel herschenken und 60 Minuten lang kämpfen werden“, erklärt Michael Hieber.
Es werde aber Veränderungen im Vergleich zur letzten Saison in der Spielweise und auch auf den Positionen geben. „Wir wollen in der Offensive nach vorgegebenen Systemen spielen“, so Hieber.
Die Gewinner der dreiwöchigen Vorbereitung unter Michael Hieber sind Christian Waibel, „der im Abwehrzentrum gesetzt ist“, so der TSB-​Trainer, Sebastian Göth, „der auf Rechtsaußen seine Chance genutzt hat“, und Kreisläufer Patrick Schamberger, „der auch auf Linksaußen in der Vorbereitung stark spielte.“ Michael Hieber äußert sich zu jeden seiner 17 Spieler meist positiv.
Der Kader des TSB Gmünd:
Torhüter:
Sebastian Fabian „ist unsere klare Nummer eins“, sagt der Coach, der aber auch weiß, dass mit der Nummer zwei, Christian Marin, „zwar ein guter Torhüter zur Verfügung steht, aber falls Sebastian Fabian länger ausfallen sollte, es nicht die optimale Konstellation auf der Torhüterposition ist.“
Marin habe sich zwar sehr gut entwickelt, jedoch könne er das Loch zur Nummer eins nicht über einen längeren Zeitraum stopfen, falls Fabian sich verletzt. „Sebastian Fabian ist aber topfit und befindet sich auf sehr hohem Niveau. Er ist ein Schlüsselspieler, der auch Spiele für den TSB gewinnen kann“, so Michael Hieber.
Rückraum:
Sieben Spieler streiten sich um drei Positionen im Rückraum. Neu ist, dass Christian Tobias mehr auf der Mittelposition zum Einsatz kommen soll. Klare Nummer eins auf der Mittelposition sei aber weiter Paul Boizesan, „der das Tempo vorgeben muss“, erklärt der Gmünder Trainer, und ergänzt: „Boizesan ist nicht unser verbaler Leader, aber er kann und muss aufgrund seiner Spielweise den Rhythmus vorgeben. Paul kann einen Qualitätsunterschied ausmachen und genießt bei mir volles Vertrauen.“
Christian Tobias wurde von Hieber auf der Mittelposition getestet, „und es hat funktioniert“, so der TSB-​Trainer. Im Fitnessbereich sei Tobias ein Top-​Spieler und wenn er einen Lauf bekomme, könne er viele überraschende Tore erzielen. „Aber Christian hat bei mir keinen Welpenschutz mehr. Er ist zwar noch ein junger Spieler, der aber nun auch Verantwortung übernehmen muss“, sagt Hieber.
Johannes Frey betreibe einen sehr großen Aufwand. „Sein Wurfrepertoire ist sehr groß. Er kann sowohl im Rückraum als auch auf Linksaußen agieren. Außerdem bin ich überzeugt, dass Johannes Frey jedem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann“, äußert sich der Coach.
Andreas Hieber, der Bruder von Trainer Michael Hieber, „hat in den letzten Jahren nicht viel Selbstvertrauen getankt“, so der Trainer, aber: „Wenn Andreas fit ist, kann er den Unterschied nach oben ausmachen.“
Matthias Czypull könne sowohl auf der Mittelposition als auch im halbrechten Rückraum auflaufen. „Es ist gut möglich, dass Matthias im halbrechten Rückraum meine erste Option ist“, so Hieber, der aber eine Stammformation immer vom eigenen Spielsystem und dem Gegner abhängig macht.
Noch nicht fit ist Djibril M’Bengue, „der Ende September erst wieder komplett zu uns stößt und dann der große Joker sein kann.“ Hieber meint weiter: „Aber die jungen Spieler brauchen Geduld.“
Der siebte Rückraumspieler ist Neuzugang Philipp Schwenk, der in Bettringen wohnt und zuletzt bei Frisch Auf Göppingen II spielte. „Philipp ist sehr lernwillig. Er lebt Handball und ich habe das Gefühl, dass er sich jeden Tag verbessert. Seine Wurfkraft ist enorm, aber er muss seine Dynamik verbessern“, so der Coach.
Mit M’Bengue und Schwenk hat der TSB zwei 19-​jährige Handballer im Kader, „mit denen ich sehr gerne arbeite“, sagt Hieber, der genau diesen Weg mit jungen Handballern aus der Region weitergehen will. „Unsere etablierten Spieler werden maximal noch zwei Jahre spielen, aber dann müssen die Jungen das Ruder übernehmen“, so Hieber.
Linksaußen:
Benjamin Göth, Johannes Frey und Patrick Schamberger sind auf Linksaußen vorgesehen.
„Bei Benjamin Göth weiß ich, dass er ein 80-​Prozent-​Mann ist, das heißt er trifft sehr sehr konstant und spielt taktisch sehr diszipliniert. Johannes Frey kann über die linke Seite Überraschungsmomente schaffen und Patrick Schamberger hat bewiesen, dass er nicht nur als Kreisläufer eine Alternative ist“, erklärt Michael Hieber.
Rechtsaußen:
„Auf der rechten Außenposition habe ich überhaupt keine Sorgen. Mit Sebastian Göth, der eine Bank ist, und Johannes Negwer, der als Linkshänder eine überragende Vorbereitung absolvierte, sind wir bestens aufgestellt“, meint Hieber.
Kreisläufer:
Simon Frey, der neue Co-​Trainer des TSB Gmünd, „haut sich voll rein und unterstützt mich als Trainer unglaublich“, so Hieber. Simon könne aber keine 30 Spiele lang durchspielen, so dass mit Patrick Schamberger „der Aggressiv-​Leader“ Akzente setzen soll.
Abwehr: Christian Waibel, der den Sprung in die erste Mannschaft schaffte, „ist im Abwehrzentrum gesetzt“, sagt sein Trainer. „Kämpferisch, läuferisch und taktisch ist Christian unser bester Abwehrspieler“, so der TSB-​Trainer.
In der Hinterhand stehen Hieber noch David Frey und Robert Steiner zur Verfügung, „die beide fest zum Kader gehören und auch auf ihre Einsatzzeiten kommen werden“, äußert sich Hieber und erklärt: „Wir werden insgesamt ein neues Gesicht zeigen und von Spiel zu Spiel denken. Am Ende sehen wir, was dabei raus kommt.“