Fußballlehrer Rainer Kraft wünscht sich einen dreckigen Sieg in der 89. Minute

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Rems-Zeitung

Die von den Normannen selbst als „Wochen der Wahrheit“ titulierten drei Heimspiele gegen den Bahlinger SC, Offenburger FV und Kehler FV sollen nicht in Tristesse enden. Deshalb wollen die Gmünder am morgigen Samstag gegen Offenburg unbedingt den ersten Sieg des Jahres holen. Spielbeginn ist um 15 Uhr.

Freitag, 30. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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(pat). Sorgen bereiten FCN-​Trainer Rainer Kraft vor diesem wichtigen Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zwei erfahrene Recken seines Kaders. Beniamino Molinari und Giuseppe Catizone mussten am vergangenen Mittwoch aufgrund von muskulären Probleme eine Sprinteinheit abbrechen. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, bleibt Kraft noch gelassen. Der Coach möchte das heutige Abschlusstraining erst einmal abwarten. Für die Normannen käme ein Ausfall von Molinari fast einem Super-​Gau gleich. In der vordersten Offensivposition sind die Alternativen für das Trainerteam äußerst rar gesät. Erste Kandidat wäre wohl Felix Bauer, der trotz seiner jungen Jahre zuletzt mit einer Einwechslung gegen Bahlingen für seine guten Leistungen bei den A-​Junioren belohnt wurde. Für den Einbruch nach einer guten Stunde gegen den Bahlinger SC konnte der Nachwuchsmann natürlich nichts. Kraft will, trotz seiner Wutrede nach der Partie, auch niemanden zum Sündenbock abstempeln. „Wir sind als Mannschaft gefordert. Jeder muss den Willen zeigen und Verantwortung übernehmen“, fordert er. Im letzten Spieldrittel gegen den BSC versteckten sich seine Spieler zu sehr. „Der Ballführende war die ärmste Sau“, sagt Kraft salopp und fordert, dass sich wieder jeder am Spiel beteiligt. Gegen den Offenburger FV wird das extrem wichtig sein. Das Team steht derzeit auf Position 17, nur einen Punkt von den Normannen entfernt. „Es wird ein Duell auf Augenhöhe. Wir sind gleich gut oder gleich schlecht, so wie man es halt sehen will“, warnt der Fußballlehrer davor den Kontrahenten zu unterschätzen.
Die Offenburger sind in diesem Jahr noch ungeschlagen, allerdings dabei auch noch sieglos. Drei Spiele, drei Unentschieden lautet die Bilanz nach der Winterpause. Beachtlich ist vor allen Dingen das 2:2 beim Spitzenreiter in Mannheim. Die Gmünder mussten sich dort, trotz einer vom Gegner bezeugten guten Leistung, mit 0:2 geschlagen geben. Kein Wunder, dass Kraft die Lobhudeleien nicht mehr hören kann und sich „einen dreckigen Sieg“ wünscht. „Der Siegtreffer in der 89. Minute wäre mir am liebsten“, so Kraft. Der Coach und sein Team müssen sich auch auf eine enge Kiste einstellen. Musste der Aufsteiger mit seiner jungen Truppe in der Hinrunde noch eine Menge Lehrgeld bezahlen, scheint die Mannschaft inzwischen gefestigter zu sein. In den drei Begegnungen des Jahres kassierte das Team nur drei Gegentreffer und beschränkte sich vorrangig auf eine auf Konter angelegte Spielweise. Den Abwehrriegel der Offenburger gilt es nun für die Gmünder zu knacken, um endlich ein Positiverlebnis zu feiern.