Bettringer Handballerinnen verpassen Sieg

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Rems-Zeitung

Die angepeilte Revanche gegen den TV Nellingen III in der Landesliga ist den Bettringer Damen nur zum Teil geglückt. In einer emotionsgeladenen Partie trennten sich die Teams leistungsgerecht 23:23. Dieser Punkt genügt Aufsteiger Bettringen, um schon drei Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt endgültig fix zu machen.

Dienstag, 06. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
148 Sekunden Lesedauer

(ae). Nach den Ereignissen im November brannte die Bettringer Mannschaft darauf, sich vor heimischer Kulisse schadlos zu halten. Ohne großes Abtasten legten beide Teams vom Start weg ein hohes Tempo vor, wobei diesem Drang zunächst viele technische Fehler geschuldet waren. Dennoch fand Bettringen schneller in die Partie hinein und erspielte sich nach sieben Minuten einen 5:2-Vorsprung. Im weiteren Verlauf versäumte es die SG, die Führung weiter auszubauen. In numerischer Überzahl wurden zwei Siebenmeter vergeben und zusätzlich zwei dicke Konterchancen liegengelassen. So kam es, wie es kommen musste, Nellingen wurde durch all diese Aktionen regelrecht aufgebaut und drehte trotz Unterzahl den Spielstand zum 7:6. Diverse Umstellungen im Bettringer Angriff brachten dann die nötige Sicherheit ins Spiel zurück und beim 10:8 in der 20. Minute hatte die SG das Kommando wieder übernommen. Erneut waren es aber Schwächen im Abschluss, die Nellingen wieder auf 10:11 herankommen ließen, ehe Bettringen in den letzten beiden Minuten der ersten Hälfte in Unterzahl noch die 13:10-Pausenführung erzielte.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste mit einer unglaublichen Kraft zurück auf das Parkett. Bettringen sollte förmlich überrannt werden, was mehrere Gästeangreiferinnen wohl zu wörtlich nahmen und völlig ungestüm auf die SG-​Abwehr zurannten. Doch vergeblich warteten die Bettringer darauf, dass diese Aktionen als Offensivfoul gewertet werden. Stattdessen zeigten die Unparteiischen wiederholt auf den Siebenmeterpunkt und stellten SG-​Spielerinnen vom Feld. Gleichzeitig blieben mehrere Attacken gegen die SG ungeahndet, so auch, als Nellingens Angriffschefin Simone Siefert zwei Mal Bettringer Konter dadurch beendete, dass sie ihre Gegnerinnen über das ausgestellte Bein zu Fall brachte. Zwar konnte Bettringen bis zum 18:16 immer wieder einen Treffer vorlegen, doch drei Nellinger Tore in Folge bedeuteten erstmals einen Rückstand im zweiten Durchgang. Diesem jagte die SG bis zum 20:21 hinterher und wurde auch mit zwei Strafwürfen binnen einer Minute belohnt. Doch wiederum scheiterten die Bettringer Werferinnen am Gebälk und so gelang es den Gästen, drei Minuten vor dem Ende das 22:20 zu erzielen. Zu diesem Zeitpunkt sah Nellingen bereits wie der sichere Sieger aus, aber Bettringen rappelte sich ein weiteres Mal auf und glich 100 Sekunden vor dem Ende zum 22:22 aus. Die Halle stand Kopf, vor allem, als wenige Augenblicke später die Schiedsrichter erneut einen fragwürdigen Strafwurf für Nellingen verhängten. Dieser wurde zum 22:23 verwandelt, doch exakt eine Minute vor dem Schlusspfiff erzielte Bettringen den vielumjubelten Ausgleich. Der letzte Gästeangriff wurde von der Bettringer Abwehr erfolgreich unterbrochen und über die rechte Außenbahn startete Bettringen einen Tempogegenstoß, als erneut Nellingens Simone Siefert die SG-​Angreiferin durch einen Schlag ins Gesicht stoppte. Auch diese Aktion blieb ungestraft, woraufhin die Situation auf dem Feld und auf der Tribüne zu eskalieren drohte. Nach einer mehrminütigen Spielunterbrechung wurde das Match wieder fortgeführt und Bettringen erhielt zehn Sekunden vor dem Ende auf der halblinken Angriffsseite einen Freiwurf zugesprochen. Geschickt verzögerte Nellingen die Ausführung, ohne dass die Unparteiischen die Uhr anhielten. So konnte die Aktion erst zwei Sekunden vor dem Ende ausgeführt werden. Zwar landete der Wurf noch im Nellinger Gehäuse, doch quasi im Flug läutete die Schlusssirene, wodurch der Treffer zurecht nicht anerkannt wurde. Nach Spielende gab es reichlich Diskussionsbedarf, wobei am Ende die Freude über den Punktgewinn und den damit verbunden Klassenerhalt überwog.

SG Bettringen: Jennewein, Wiedmann – Kurz, Donner (2), Lehmann (6/​2), Pfitzer (4), Funk (2), Abele (2), Krause (2), Hetzel (1), Bonnet, Schwarz, Sigloch (4/​1), Waibel