FCN ergibt sich kampflos: 1:5-Niederlage

Sport

Rems-Zeitung

Bislang hatten die Normannen gegen die Spitzenmannschaften der Liga immer ganz gut ausgesehen, doch am Samstag mussten die Gmünder mit einer deprimierenden 1:5-Packung aus Neckarsulm die Heimreise antreten.

Montag, 21. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
182 Sekunden Lesedauer

Von Claus-​Jörg Krischke
Nichts war an diesem wunderbaren Herbsttag bei den Schützlingen von FCN-​Trainer Patrick Widmann von der Aggressivität zu spüren, mit der man sich z. B. gegen den FSV Bissingen erfolgreich zur Wehr gesetzt hatte, während der 90 Minuten konnte man kaum mehr als drei Torchancen der Gäste aus der Stauferstadt ausmachen.
Verwundert musste man sich die Augen reiben: das waren nicht die sicher kombinierenden, Torchancen kreierenden Schwerzer-​Kicker, die da auf Neckarsulms Rasen gegen einen Tabellenführer auftraten, der wahrlich kein Fußballfeuerwerk abbrannte. Den Neckarsulmer Sportlern reichte an diesem Samstag eine engagierte, kompakte Mannschaftsleistung, um ungefährdet drei Punkte einzusacken. NSU-​Trainer Timo Böttjer sprach nach dem Spiel von einem extrem wichtigen Sieg seiner Mannschaft, der auf Grund einer konzentrierten Leistung erzielt worden sei.
Normannia-​Trainer Patrick Widmann bilanzierte logischerweise das Spiel etwas differenzierter: „Neckarsulm hat uns ein Lehrstück in Sachen Effektivität erteilt und war uns in allen Belangen in einem Spiel überlegen, das zur Halbzeit eigentlich schon entschieden war. Wir haben versucht in der zweiten Halbzeit wieder ins Spiel zu kommen, aber das 4:1 brachte die endgültige Entscheidung.“
Personell konnte Widmann wieder auf Patrick Krätschmer zurückgreifen, den er auf die linke Außenverteidiger Position beorderte und dafür Timo Morawietz auf die linke Außenbahn im Mittelfeld vorzog. Da die Gmünder zunächst nur mit einer Spitze operierten, erhielt Felix Bauer den Vorzug vor Beni Molinari.
Doch das Spiel wurde nicht in der Gmünder Offensive entschieden, die in der ersten Hälfte nur bei Standards in Erscheinung trat, sondern durch die Offensive der Gastgeber. Neckarsulm war bekannt als Mannschaft, die aus einer stabilen Defensive über Konter mit ihren schnellen Stürmern zum Erfolg kommt, genau so war es auch an diesem schwarzen Samstag für die Normannia.
Zu Recht war Normannia-​Tormann Konstantin Kühnle sauer, denn von vier Neckarsulmer Torschüssen landeten in Hälfte eins drei in seinem Kasten, in der 45. Minute konnte sich Kühnle erstmals auszeichnen, als Gotovac freistehend abzog. Bereits nach elf Minuten musste Kühnle den ersten Ball aus dem Netz holen. Der aufgerückte Feik flankte unbedrängt und Demir köpfte den Ball gegen die Laufrichtung zum 1:0 ein. In der 22. Minute verschätzten sich die Gmünder Abwehrspieler bei einem langen Ball und Andic hatte Zeit und Raum, um das 2:0 zu erzielen. Die Normannen, die an diesem Nachmittag den Gegenspielern einfach zu viel Raum ließen und so auch nicht in die Zweikämpfe kamen, versuchten nach diesem Rückstand ins Spiel zu kommen, konnten sich aber gegen die laufbereiten und konstant aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber nicht entscheidend durchsetzen, gerademal durch drei Standards von Giusi Catizone konnten die Normannen eine Hauch von Gefährlichkeit aufblitzen lassen.
14 Minuten nach dem 2:0 mal wieder ein schneller Angriff der Neckarsulmer und wieder war es Andic, der die Normannia-​Abwehrspieler alt aussehen ließ, er setzte sich auf links durch, drang in den Strafraum ein und platzierte den Ball zum 3:0 im langen Eck.
Mit einem dreifach-​Wechsel versuchten die Gmünder irgendwie das Spiel noch in den Griff zu bekommen, doch die Gastgeber ließen sich in ihrem Konzept nicht beirren und konnten weiterhin nach Belieben schalten und walten. Das erste Lebenszeichen setzte Beni Molinari in der 52. Minute mit einem Anlaufen auf Tormann Susser. Neun Minuten später wieder ein Gmünder Highlight: Giusi Catizone setzte zu einem Solo auf der linken Außenbahn an, doch Endstation war Tormann Susser. In der 71. Minute dann das Gmünder Tor, die Neckarsulmer Abwehr brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Felix Bauer funkte dazwischen und erzielte so das 3:1.
Ein Ruck schien durch die Gmünder Reihen zu gehen, auf Zuspiel von Giusi Catizone jagte Felix Bauer den Ball Richtung Tor von Susser und verfehlte nur das knapp das Ziel. Es folgte eine Eckball-​Serie für die Normannen, doch mehr als ein gefährlicher Kopfball von Göhl kam nicht heraus. In der 82. Minuten kam der Ball über zwei Stationen zu Andic, der zwei Abwehrspieler aussteigen ließ und mit einem Traumtor zum 4:1 den Normannen endgültig den Todesstoß versetzte. Nicht genug: in der 88. Minute erzielte Andic auf Vorarbeit von Schmidt mit seinem vierten Treffer das 5:1 abschloss.
SU Neckarsulm: Susser, Felk, Mucan (Schmidt), Gerlach (68. Grunwald), Demir, Elser (28. Köhler), Andic, Romano, Schaaf, Gotovac, Neupert
FC Normannia: Kühnle, Nuding (46. Molinari), Göhl, Ayaz, Krätschmer, Fröhlich; Catizone, Hieber, Schürle (46. Hasert), Morawietz (46. Klement); Bauer