Kunstturnen: Gmünd-​Wetzgau springt auf Platz zwei vor

Sport

Rems-Zeitung

Welch ein Triumphzug des TV Gmünd-​Wetzgau am vergangenen Samstag: Mit einem 44:21-Sieg in Straubenhardt, dem bisherigen Tabellenzweiten der Bundesliga, katapultierten sich die TVW-​Akteure selbst auf den zweiten Platz.

Montag, 21. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
161 Sekunden Lesedauer

Von Ralph Wild
Bliebe es dabei, dann würden die Wetzgauer zum Saisonende gegen Spitzenreiter KTV Obere Lahn um den deutschen Meistertitel turnen. Paul Schneider nach dem Erfolg: „Die waren fertig wie ein Schnitzel!”
Wo soll das noch enden mit dem TV Schwäbisch Gmünd– Wetzgau? “Das weiß ich auch nicht, aber es fühlt sich sehr, sehr gut an!”, fasste Paul Schneider den Wetzgauer Triumph zusammen und dachte über die Zukunft nach. “Wir sind so stark wie noch nie zuvor – und können das auch bei den Wettkämpfen zeigen. Das ist der große Vorteil. Die Jungs setzen es grandios um.” Meistertitel? Der Coach sagte schon vergangene Woche: “Warum nicht?” Aber davor hat der liebe Gott noch viel, viel Arbeit und die KTV Obere Lahn (mit Superstar Fabian Hambüchen) gestellt. “Wir werden am 16. November hier in Gmünd auf die Obere Lahn treffen. Da wird die Halle aus allen Nähten platzen”, freut sich Schneider heut. Doch soweit will er heute noch nicht denken: “Wir haben zuvor noch andere schwere Wettkämpfe zu bestreiten und orientieren uns von Woche zu Woche!”
Aber trotzdem ist dem erfolgsgewohnten Coach anzumerken, dass der TVW in dieser Saison an einem ganz besonderen Teil strickt. So auch ist seine (spontane) Resonanz nach dem Duell mit Straubenhardt zu bewerten: “Die waren fertig wie ein Schnitzel!” Dagegen jubelten seine Athleten. Die Turner waren dabei sich einig: “So können wir in dieser Runde alles erreichen!” Zumindest eine Steigerung des (famosen) Ergebnisses aus dem Vorjahr, als der TV Wetzgau Dritter wurde und somit das beste Resultat der Vereinsgeschichte einfuhr, ist schon jetzt in greifbare Nähe gerückt.
In Straubenhardt machten die Gmünder bereits an den ersten drei Geräten nahezu alles klar. Sowohl am Boden als auch am Pauschenpferd und den Ringen kauften die TVW-​ler dem deutschen Vizemeister komplett den Schneid ab. Die Fans der Straubenhardter schauten zur Halbzeit dumm aus der Wäsche: Die Gäste führten bereits mit 25:5. Und damit stand zu diesem frühen Zeitpunkt schon fest, dass es kaum noch ein Vorbei am Wetzgauer Erfolg geben würde.
Und auch nach der Pause gab es kaum ein Halten der souverän und sicher turnenden Gäste aus der Stauferstadt: Sowohl am Sprung als auch am Barren folgten die nächsten Gerätepunkte auf das Konto der Schneider-​Buben. Einzig und allein das Reck musste das Team schließlich mit 3:10 abgeben. Aber das spielte für das Gesamtergebnis schon längst keine Rolle mehr.
Mit 44:21 setzte sich Gmünd in souveränster Manier durch und marschiert damit in der Tabelle weiter nach oben. Direkt hinter Hambüchens Obere Lahn, die sich mit 59:25 gegen den deutschen Rekordmeister durchsetzte, steht der TVW nun schon auf dem zweiten Platz.
Bester Turner auf Seiten der Gmünder war am Samstag Andreas Toba, der 16 der 44 Punkte für den TVW einfahren konnte. Doch die Wetzgauer Verantwortlichen hoben die komplette Mannschaft auf den Schild: „Was uns so stark macht ist, dass wir in allen Bereichen, an allen Geräten sehr breit aufgestellt und damit unberechenbar sind!”
Nun rückt ein Szenario in den Blickpunkt: Am 16. November das erste Aufeinandertreffen mit der Obere Lahn in Gmünd. Das zweite dann beim Ligafinale in Karlsruhe eine Wochen später – erneut gegen das Hambüchen-​Team. Und dann könnte der größte Triumph einer Gmünder Mannschaft aller Zeiten perfekt sein. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Für den TV Wetzgau turnten: Toba, Liebrich, Deurloo, Keil, Popescu, Munteanu, Schaal
Die aktuelle Tabelle: 1. KTV Obere Lahn, 2. TV Schwäbisch Gmünd, 3. TG Saar, 4. MTV Stuttgart, 5. KTV Straubenhardt, 6. SC Cottbus, 7. MTT Chemnitz/​Halle, 8. TSV Buttenwiesen.
Die wichtigsten Termine: Sonntag, 27. Oktober, 14 Uhr: TV Wetzgau — SC Cottbus; Samstag, 9. November, 15 Uhr: MTT Chemnitz/​Halle — TV Wetzgau; Samstag, 16. November, 18 Uhr: TV Wetzgau — Obere Lahn; Samstag, 23. November: Ligafinale in Karlsruhe