Trampolin, württembergische Mannschaftsmeisterschaft: Turnerinnen des TSB Gmünd gewinnen unerwartet die Goldmedaille

Sport

Rems-Zeitung

Einen sensationellen Triumph feierten Vanessa Imle, Selina Staiber, Jana Zimmerhackel und Annika Widmann bei den Württembergischen Mannschaftsmeisterschaften mit dem Gewinn des Titels.

Samstag, 05. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Die Leistung der jungen Trampolinturnerinnen lässt sich nur schwer in Worte fassen. Nie hätte man erwartet, dass die durchschnittlich zehnjährigen TSBlerinnen sich gegen die allesamt 13– jährigen Ruiter aus dem Landesstützpunkt in Stuttgart würden behaupten können. „Da die Flughöhe inzwischen einen wesentlichen Teil der Wertung darstellt, musste man vor dem Wettkampf davon ausgehen, dass die Tof und höhere Schwierigkeit von den drei Jahre jüngeren Gmünderinnen nicht aufzufangen sein würden, so dass die Vizemeisterschaft das ausgegebene Ziel war“, meinte Trainer Michael Imhof.
Doch die Turnerinnen des TSB Gmünd boten der Konkurrenz von Beginn an die Stirn. Bereits im Pflichtdurchgang wuchsen sie über sich hinaus und turnten allesamt neue persönliche Bestleistungen. Mit einer sicheren Übung startete Annika Widmann. Jana Zimmerhackel und Selina Staiber sorgten für weitere wertvolle Punkte. Den phänomenalen Abschluss machte die Jüngste im Bunde. Mit exzellenter Haltung und Höhe beendete die neunjährige Vanessa Imle den Pflichtdurchgang mit der besten Übung des gesamten Wettkampfs. Mit einem komfortablen Vier-​Punkte-​Vorsprung ging dieser Durchgang an den TSB Gmünd.
Nun kam die Kürschwierigkeit hinzu. Während die Konkurrenz vom Pflichtdurchgang beeindruckt anfing Nerven zu zeigen, wuchsen die Gmünderinnen weiter über sich hinaus. Alle vier Trampolinturnerinnen übertrafen ihre neue Bestleistung aus der Pflicht erneut. Mit der höchsten Kürschwierigkeit sicherte Selina Staiber zudem wichtige Punkte. Überraschend ging auch dieser Durchgang an die jungen TSB-​Flieger, so dass sie als führende Mannschaft ins Finale einzogen.
Im Finale beginnt der Wettkampf wieder bei Null, das Vorkampfergebnis zählt nicht, so dass alles wieder offen war und man nicht davon ausgehen durfte, dass Jana, Vanessa, Selina und Annika nochmals so herausragen. Die Vorgabe der Trainer war klar: „Ihr habt nichts zu verlieren. Ihr habt bisher den Wettkampf eures Lebens geturnt und wenn ihr am Ende Vizemeister werdet, ist alles in Ordnung. Wenn ihr dabei Ruit aber noch etwas ärgern wollt, dann müsst ihr es über die Höhe machen, das sind die entscheidenden Punkte. Genauso sauber, aber jede von euch muss höher turnen“, lautete die Ansage. Gesagt getan. Annika Widmann begann mit einer tadellosen Haltung, steigerte die Sprunghöhe um grandiose 0,5 Sekunden und stellte eine weitere persönliche Bestleistung auf. Doch auch die Konkurrenz hatte begriffen, dass sie alles geben muss und leistete sich keinen Fehler. Nun ging Jana Zimmerhackel für den TSB aufs Tuch, kämpfte ebenfalls um jeden Zentimeter Flughöhe und stellte ebenfalls ihre dritte persönliche Bestleistung an diesem Tag auf. Erneut turnte Selina Staiber die höchste Schwierigkeit, verbesserte ihre Höhe, wanderte kaum und stellte die nächste Bestleistung auf. Die Trainer erklärten Vanessa Imle , dass die Vizemeisterschaft sicher und der Meistertitel aufgrund der Leistungen der Konkurrenz nur möglich sei, wenn sie eine absolut fehlerfreie Übung auf der Stelle, mit neuem Höhenrekord und einem eindreiviertel Salto vorwärts in den Rücken am Ende turne. „Du hast nichts zu verlieren“, war der letzte Hinweis.
Imle blieb auf dem Kreuz und steigerte ihre Sprunghöhe um 0,9 Sekunden. Damit turnte sie die höchste Übung des Tages und bekam die beste Gesamtpunktzahl. Aufgrund der guten Leistung der Ruiter gingen die Trainer trotzdem von einem knappen Sieg der Konkurrenz aus. Doch dann erschien Vanessa Imles Wertung auf der Anzeigetafel – und der TSB Gmünd stand oben auf Platz eins.