Handball, Württembergliga: Interview mit Rückraumspieler Christian Tobias, auf den der TSB Gmünd künftig öfter verzichten muss

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Rems-Zeitung

Wie oft er bis zum Ende seines sechsmonatigen Aufenthalts in Erfurt im April 2014 für den TSB Gmünd auflaufen kann, weiß Christian Tobias (24) noch nicht. Im Gespräch mit der Rems-​Zeitung äußert sich der Rückraumspieler zu seiner Meisterschule in Erfurt und nennt zwei Spieler, die ihn während seiner Abwesenheit ersetzen können.

Mittwoch, 09. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
162 Sekunden Lesedauer

Christian Tobias, Sie sind ab sofort auf der Meisterschule für Zahntechniker in Erfurt. Warum hat es Sie in den Osten Deutschlands verschlagen?
Weil es da am schnellsten geht. Dort ist die einzige Vollzeitschule für Zahntechniker, an der ich schon nach sechs Monaten fertig bin. Ich hätte auch nach Stuttgart gehen können, da hätte es aber ein ganzes Jahr gedauert.
Wie geht es danach beruflich weiter?
Ende April 2014 werde ich nach Gmünd zurückkehren und hoffe dann, im Herbst einen Studienplatz für Zahnmedizin in Süddeutschland zu bekommen. Vielleicht in Ulm, Tübingen oder Heidelberg. Das ist aber nicht so einfach, die suchen sich ihre Studierenden alle selber raus.
Was die Fans des TSB Gmünd natürlich am meisten interessiert: Wann sind Sie in Erfurt, wann in Gmünd?
Das wird sich kurzfristig ergeben und lässt sich nicht so leicht planen, weil teilweise auch am Wochenende Kurse sind. Ich möchte aber so oft wie möglich nach Gmünd kommen, weil mir das sehr weh tut, nicht mehr regelmäßig beim TSB und in meiner Heimat sein zu können. An den nächsten beiden Wochenende komme ich schon einmal nicht heim. Wie es danach aussieht, kann ich noch nicht sagen.
Werden Sie in Erfurt bei einem anderen Verein trainieren?
Das ist zunächst nicht geplant. Ich möchte mich im Fitnessstudio fit halten und bewusst etwas kürzertreten, um meine Schulter an meinem Wurfarm, die seit meiner OP vor ein paar Jahren mir immer wieder etwas Probleme bereitet, etwas zu schonen.
Im Rückraum fehlen dem TSB Gmünd nun mit Ihnen und Djibril M’Bengue, der durch sein Zweitspielrecht beim TV Bittenfeld auch nicht immer zur Verfügung stehen wird, gleich zwei Leistungsträger.
Wenn man auf die Zahl der Tore in der vergangenen Saison schaut, dann schon. Ich war der drittbeste Schütze, Djibril der beste. Ohne Djibril und mich fehlen dem TSB dann ungefähr 200 Tore. Trotzdem mache ich mir keine Sorgen.
Warum nicht?
Weil es mit Dominik Sos und Philipp Schwenk zwei Spieler gibt, die es auch können. Philipp hat einen super Schuss, muss sich nach seiner Verletzung nur wieder mehr zutrauen. Und Dominik ist variabel einsetzbar und immer für sieben, acht Tore gut.
Trotzdem: Wann können Sie sich wieder das TSB-​Trikot überstreifen?
Das werde ich mit Micha kurzfristig ausmachen. Ich vertraue ihm, wir beide kennen und verstehen uns aus dem Effeff. Wenn er sagt, ich soll spielen, dann spiele ich. Wenn er sagt, ich soll auf die Bank sitzen und er lässt diejenigen spielen, die im Training dreimal die Woche Gas geben, ist das auch okay für mich. Ich helfe der Mannschaft gerne, wenn ich da bin.
Am Samstag kassierte der TSB Gmünd trotz ihren sieben Treffern eine 26:31-Heimniederlage gegen Heiningen. War der Gegner so stark oder der TSB so schwach?
Es war ein Spiel zweier ebenbürtiger Mannschaften. Leider hat unsere Abwehr gar nicht funktioniert. 26 Tore im Angriff sind nicht schlecht, bei unseren vergebenen Chancen hätten es aber viel mehr sein müssen. Das waren die entscheidenden Faktoren, die Heiningen ausgenutzt hat.
Heiningens Trainer Marcus Graf meinte am Samstag, der TSB werde seiner Meinung nach eher gestärkt als geschwächt aus dieser Niederlage herausgehen und sei weiterhin ein Titelfavorit. Sehen Sie es ähnlich?
Ich sehe uns unter den ersten fünf Mannschaften dieser Liga. Das müsste auf alle Fälle möglich sein.
Was muss am Samstag auswärts gegen Wolfschlugen besser laufen als zuletzt gegen Heiningen?
Wir müssen zurückfinden zu unseren Stärken. Ausgezahlt hat uns immer die mannschaftliche Geschlossenheit, die gegen Heiningen gefehlt hat. Da wollte es jeder eher mit Einzelaktionen lösen. In der Abwehr müssen wir wieder stabiler stehen. Wenn uns das gelingt, tut sich jede Mannschaft gegen uns schwer.