Fußball, Verbandsliga: Doppel-​Interview mit den Trainern Patrick Widmann und Rainer Kraft zum Ostalbderby am Samstag

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Rems-Zeitung

Die Erinnerungen ans Hinspiel, das der VfR Aalen II am ersten Spieltag gegen den FC Normannia mit 4:1 gewann, könnten unterschiedlicher nicht sein. Am Samstag, 14.30 Uhr, steigt im Schwerzer das Rückspiel, auf das die Trainer Patrick Widmann und Rainer Kraft im Interview vorausblicken.

Mittwoch, 20. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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(alv). Die Verbandsliga-​Vorrunde ist vorbei. Der VfR Aalen II thront mit 30 Punkten an der Spitze, die Normannia (22) ist Achter. Zufrieden mit dem Tabellenplatz und der Punkteausbeute?
Patrick Widmann: Der Tabellenplatz geht in Ordnung, wenn man bedenkt, welch schwierigen Start wir hatten mit nur zwei Punkten aus vier Spielen. Es gab inklusive Vorbereitung kein einziges Mal zwei Spiele hintereinander, in denen wir nicht notgedrungen gezwungen waren, personell umstellen zu müssen.
Rainer Kraft: Mehr als zufrieden. Wir haben es uns verdient, da oben zu stehen. Aus den vielen jungen Spielern ist eine Mannschaft gewachsen. Von 22 Spielern waren elf zuletzt noch in der A-​Jugend.
Wie viele Punkte hat Ihr Team verschenkt?
Patrick Widmann: Fünf. Es gab zwei Spiele, in denen wir unsere Leistung nicht abgerufen haben.
Rainer Kraft: Wir haben vier, bis fünf Punkte unnötig liegen gelassen. Beim 1:1 in Böblingen und 0:0 in Göppingen hätten es jeweils zwei Punkte mehr sein müssen. Es gab jedoch auch Spiele, in denen wir Glück hatten. Aber die Tabelle lügt nicht.
War das Abschneiden des Derbygegners aus Ihrer Sicht so zu erwarten?
Patrick Widmann: Es ist keine Überraschung. Ich hatte schon vor der Runde gesagt, mit dem VfR II ist vorne zu rechnen. Das ist eine ganz andere Welt, da wird unter Profibedingungen gearbeitet.
Rainer Kraft: Bei der Normannia hat sich in letzter Zeit viel verändert. Die Mannschaft befindet sich in der Umstrukturierung, in der Vorrunde hatte man viele Personalprobleme. Ein Platz im Mittelfeld geht für die Normannia in Ordnung.
Wie lauten die Ziele für die zweite Saisonhälfte? Woran gilt es noch besonders zu arbeiten?
Patrick Widmann: Wir hatten zu große Schwankungen, sind erst in den letzten fünf, sechs Spielen stabiler geworden. Wir wollen uns soweit wie möglich von den hinteren Plätzen fernhalten und so weit wie möglich nach oben kommen. Und mehr Punkte in den ersten vier Spielen holen als in der Vorrunde.
Rainer Kraft: An allem, weil ich nie ganz zufrieden bin. Wir wollen in der Spitzengruppe dabei bleiben, das war und ist unser Ziel. Wenn wir das Niveau der Vorrunde halten können, schaffen wir das.
Wie groß ist der Respekt vor dem Gegner?
Patrick Widmann: Für uns wird das eines der einfachsten Spiele, wir haben nix zu verlieren. Aalen II ist der Favorit, den wir ärgern wollen.
Rainer Kraft: Genauso groß wie vor jedem anderen Gegner. Es macht für uns keinen Unterschied, dass es ein Derby ist. Wir müssen im Herz glühen, aber im Kopf kühl bleiben.
Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem Hinspiel, das eine eindeutige Sache war?
Patrick Widmann: Sehr schlechte. Aalen II hat uns überfahren, das Spiel war nach frühen Gegentoren schnell entschieden.
Rainer Kraft: Sehr positive. Es war mein erstes Punktspiel mit der Mannschaft und mit dem klaren 4:1 ein klasse Start.
Was muss besser laufen am Samstag?
Patrick Widmann: Wir dürfen keine frühe Gegentreffer kassieren – das ist oft der Genickbruch gegen solche Spitzenmannschaften – und müssen außerdem Torgefahr entwickeln.
Rainer Kraft: Aus unserer Sicht darf es genauso laufen wie vor vier Monaten. Wir fahren nach Gmünd, um zu gewinnen.
Gibt es gegnerische Spieler, die es am Samstag besonders auszuschalten gilt?
Patrick Widmann: Eigentlich alle. Der VfR II verfügt über eine ausgeglichen stark besetzte Mannschaft, die über alle Positionen ihr Offensivspiel betreibt.
Rainer Kraft: Die Qualitäten von Molinari sind bekannt. Dann gibt es noch Felix Bauer, der sich prächtig entwickelt. Die Freistöße gehören auch zu den Qualitäten von Gmünd.
Was für ein Spiel erwarten Sie?
Patrick Widmann: Es kommt auf den Untergrund an. Ich erwarte ein hohes Tempo, viele Zweikämpfe und technisch guten Fußball.
Rainer Kraft: Vieles hängt vom Wetter ab, ob das Derby auf dem Rasen oder Kunstrasen stattfindet. Ich rechne mit einem engen Spiel. Und mit einer Gmünder Mannschaft, die es wie wir gerne spielerisch lösen möchte.