Kunstturnen, Deutsche Meisterschaft: Interview mit Trainer Albert Wiemers (KTV Obere Lahn)

Sport

Rems-Zeitung

Wird das Finale um die Deutsche Meisterschaft zwischen dem TV Wetzgau und der KTV Obere Lahn eine ähnlich klare Sache wie am Samstag in Gmünd? KTV-​Coach Albert Wiemers hat – wie er im Interview mit der Rems-​Zeitung betont – dank Hambüchen und Gonzales durchaus Hoffnung auf ein knapperes Ende, vermutet aber trotzdem, „dass der TV Wetzgau die Nase vorn haben wird.“

Freitag, 22. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
123 Sekunden Lesedauer

Herr Wiemers, der Bundesliga-​Wettkampf am Samstag ging klar an den TV Wetzgau. Haben Sie die 29:59-Niederlage nochmals genauer analysiert?
Natürlich haben wir den Wettkampf genauer analysiert.
Und?
Es ist am Samstag so gekommen, wie wir das im Vorfeld erwartet hatten in dieser Besetzung und in dieser Konstellation.
Welche Schlüsse ziehen Sie daraus für das Finale um die Deutsche Meisterschaft am Samstag in Karlsruhe?
Dass die Vorteile auf Wetzgauer Seite liegen und die Wetzgauer favorisiert sind. Dennoch wollen wir das Finale offener gestalten als das so klar verlorene Duell am letzten Samstag. Es liegt doch auf der Hand, dass wir in einer anderen Besetzung besser dagegenhalten können. Ob es dann am Ende zum Titel reicht, werden wir sehen. Wissen Sie, was das Schöne an unserer Sportart ist?
Ja bitte.
Dass bis zum Schluss alles passieren kann und man meistens bis zum vierten Reckturner nicht weiß, wie es ausgehen wird.
Mit Fabian Hambüchen und dem Spanier Fabián González werden zwei international renommierte Turner, die am Samstag in Gmünd nicht dabei waren, die KTV im Finale verstärken. Werden beide an allen sechs Geräten turnen?
González wird nicht an allen sechs Geräten turnen, sondern sich den Ausländerplatz mit Andrey Likhovitskiy teilen.
Was ist mit Fabian Hambüchen?
Bei Fabian müssen wir sehen. So viel kann ich aber schon sagen: Er wird an mehreren Geräten turnen.
Aber nicht an allen sechs Geräten?
Das ist noch nicht hundertprozentig sicher, ich hoffe aber darauf. Ich habe diese Woche schon mit ihm Kontakt am Telefon gehabt und wir haben gesimst. Er ist fit und freut sich auf das Finale am Samstag.
Der Wetzgauer Taktiktrainer Tobias Wolf hat gegenüber der Rems-​Zeitung erklärt, die KTV könnte die Geräte Boden und Reck für sich entscheiden. Hat er Recht?
Ich sehe es ähnlich wie Tobi. Am Boden und Reck könnten wir Vorteile haben, an den anderen vier Geräten hat aber der TV Wetzgau die besseren Chancen und müsste eigentlich vorne liegen, weil da die Wetzgauer einfach besser besetzt sind.
Wer oder was wird dann der Knackpunkt sein?
Es wird die Mannschaft gewinnen, die mit weniger Problemen die 24 Übungen turnt und weniger Fehler macht.
Bereitet sich die KTV speziell aufs Finale vor?
Wir werden schon am Freitag nach Karlsruhe fahren, um am Podiumstraining teilzunehmen und uns an die Stimmung in der Halle zu gewöhnen.
Tritt die KTV mit der stärksten Mannschaft an?
Leider nicht, weil Waldemar Schiller wie schon in Gmünd mit einem Bizepssehnen-​Abriss ausfällt.
Wie geht das Finale aus?
Ich vermute, dass der TV Wetzgau die Nase vorn haben wird, hoffe aber natürlich, dass es am Ende doch anders kommt.