Fußball, Landesliga: Interview mit Helmut Dietterle (TSV Essingen) und Markus Lakner (FC Bargau) vor dem Derby am Donnerstag

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Rems-Zeitung

Neun Punkte aus vier Spielen und fünf Punkte aus drei Spielen: Der Siebte TSV Essingen und der Achte FC Bargau sind nach der Winterpause erfolgreich gestartet. Im Interview blicken die Trainer Helmut Dietterle und Markus Lakner auf das Duell am Donnerstag, 18 Uhr, in Essingen voraus.

Dienstag, 26. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Der TSV Essingen bezwang zuletzt das Schlusslicht Münster mit 2:1, der FC Bargau holte beim 1:1 in Deizisau einen Punkt. Wie fällt Ihr Fazit zum letzten Spiel aus?
Helmut Dietterle: Wir waren haushoch überlegen und haben verdient gewonnen. Der Gegner schoss nicht einmal selber auf unser Tor, der Gegentreffer fiel per Eigentor. Das Spiel lieferte aber keine Fingerzeige für die weiteren Aufgaben.
Markus Lakner: Wir haben es versäumt, aus den ersten guten 40 Minuten mehr zu machen als die 1:0-Führung. Dann kriegten wir das 1:1 und das Chancenverhältnis war in der zweiten Halbzeit ausgeglichen. Hinten raus hat Deizisau nach der Gelb-​Roten Karte für Stefan Voitk noch Druck gemacht, insgesamt gesehen war der eine Punkt aber verdient.
Wie lässt sich insgesamt der Start nach der Winterpause bewerten?
Dietterle: Der Erfolg gegen Münster war unser dritter Sieg in Folge. Die unglückliche 2:3-Niederlage in Ebersbach hat die Mannschaft gut weggesteckt, die folgenden neun Punkte gingen verdient an uns.
Lakner: Mit fünf Punkten sind wir voll im Soll. Der unerwartete 3:0-Sieg in Dorfmerkingen war ein kleines Highlight, das uns in den nächsten Wochen tragen wird. Gegen Geislingen holten wir mit etwas Glück ein 1:1-Unentschieden, gegen Deizisau war der Punkt verdient.
Das Hinrundenspiel am 8. September zwischen Bargau und Essingen entschied der FCB mit 5:2-Toren eindeutig für sich. Wie haben sich beide Mannschaften seither entwickelt?
Dietterle: Ich war ja beim Hinspiel noch nicht dabei, kann nur soviel sagen: Damals waren wir Letzter, hatten drei Punkte und viele Gegentore kassiert. Jetzt stehen wir mit 27 Punkten auf Platz sieben. Auch wenn das noch nichts zu sagen hat, weil es ab Platz sechs sehr eng zugeht, ist unsere Entwicklung positiv zu bewerten. Lakner: Bei uns hat sich personell wie spielerisch nicht groß etwas verändert. Essingen ist sicherlich stabiler und stärker geworden.
Was ist die Besonderheit dieses Derbys, dieser Duelle zwischen diesen beiden Teams?
Dietterle: Meine Mannschaft hat die hohe Niederlage aus der Vorrunde nicht vergessen und will am Donnerstag sicherlich einiges besser machen.
Lakner: Es gab schon zu Bezirksliga-​Zeiten immer enge Duelle. Das wird sicher auch am Donnerstag wieder der Fall sein.
Wer übernimmt die Favoritenrolle? Welche Mannschaft hat mehr Druck, dieses Spiel gewinnen zu müssen?
Dietterle: Das wird ein offenes Spiel auf Augenhöhe, indem wir uns nicht verstecken brauchen. Bargau hat zwei Spiele weniger als wir, könnte theoretisch vor uns stehen. Beim 3:0 in Dorfmerkingen spielten die Bargauer überragend, haben den Gegner hergespielt. Auch deshalb ist der FC Bargau für mich leichter Favorit.
Lakner: Ich möchte nicht von einer Favoritenrolle und einem Druck, gewinnen zu müssen, sprechen. Beide haben den Druck, gewinnen zu wollen, dass der Vorsprung auf die hinteren Plätze gleich bleibt.
Wie schätzen Sie die Stärken des Gegners ein?
Dietterle: Das ist eine sehr kompakte und über die Jahre gewachsene Mannschaft, die von ihrer Geschlossenheit lebt und über starke Einzelspieler verfügt. Ich habe großen Respekt vor der sachlichen Arbeit, die in Bargau geleistet wird. Markus Lakner und Bargau liegen sich. Er hat dem FC Bargau seinen Stempel aufgedrückt.
Lakner: Essingen ist hinten stabiler geworden und wird im Vergleich zum Hinspiel sicherlich nicht mehr so viele eigene Fehler produzieren. In der Offensive sticht der polnische Stürmer Sajewicz heraus. Aber auch sonst ist der TSV Essingen gut aufgestellt und verfügt für Landesligaverhältnisse über eine Mannschaft mit enormer spielerischer Qualität.
Wie wollen Sie den Gegner schlagen?
Dietterle: Wir wollen mit einer kompakten Mannschaftsleistung und teilweise schnellem Spiel nach vorne kommen. Klar ist: Wir müssen an unsere Grenzen gehen, um gegen Bargau zu gewinnen.
Lakner: Indem wir hinten nichts zulassen und vorne treffen. Wichtig wird sein, gut gegen den Ball zu arbeiten.
Das Spiel wird voraussichtlich auf dem Kunstrasen stattfinden. Ist das ein Vor– oder ein Nachteil für Ihre Mannschaft?
Dietterle: Das ist kein Vorteil für uns, weil auch die Bargauer wissen, wie man auf einem Kunstrasenplatz spielen muss.
Lakner: Das ist uns egal, weil wir es eh nicht beeinflussen können und ich jetzt sowieso noch nicht weiß, ob und wo wir in dieser Woche trainieren können.
Zum Abschluss noch ein Blick auf die personelle Situation: Wer fällt aus am Donnerstag?
Dietterle: Mario Raab wird ausfallen und auch für Marek Sajewicz wird wegen seinen Rückenbeschwerden ein Einsatz am Donnerstag wohl noch zu früh kommen. Ansonsten hoffe ich, dass Dimas Bechthold wieder zur Verfügung steht. Er war zuletzt krank und musste gegen Münster in der Halbzeit ausgewechselt werden.
Lakner: Unsere Langzeitverletzten Stefan Klotzbücher und Markus Unfried werden fehlen, Christoph Betz fällt ebenfalls länger aus. Aaron Fröhlich wird wieder dabei sein, Markus Abele kommt langsam auch wieder in den Rhythmus.