Oberarzt Dr. Tobias Haller war bei der zweitgrößten Wüstenrallye in der Sahara im Einsatz

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Rems-Zeitung

Bereits zum dritten Mal war Dr. Tobias Haller, anästhesiologischer Oberarzt am Stauferklinikum in Mutlangen, als medizinische Einsatzkraft mit von der Partie bei der Tuareg, der größten nichtkommerziellen Wüstenrallye der Welt.

Mittwoch, 17. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Unter extremsten Bedingungen legten erneut 500 Teilnehmer der „kleinen Dakar“ über 2000 Kilometer durch Sand und Dünen der Sahara zurück. Erstmals in diesem Jahr nahm Dr. Haller mit eigens umgebauten LKW an der Rallye teil. Jeder der sieben Renntage steht unter einem eigenen Motto. Entsprechend sind täglich unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen, denn neben Sand und Dünen führt die Route auch durch Gebirge und Steilpisten. „Die Tuareg ist extrem. Die Fahrer sind täglich fünf bis acht Stunden im harten Offroad-​Gelände im Einsatz,“, berichtet der Oberarzt.
Unter diesen Bedingungen bleiben Unfälle und Verletzungen nicht aus. So anspruchsvoll die Route für die Fahrer ist, so anstrengend ist auch die medizinische Versorgung im Gelände für die Einsatzkräfte.
„Wenn es zum Unfall kommt, müssen die Fahrer nicht nur vor Ort versorgt werden. Viel problematischer ist meist, die Verletzten aus dem Wüstengebiet herauszubringen“, weiß Haller, der selbst mehrere Male das eigene Einsatzfahrzeug nur durch körperliche Kraftanstrengung aus dem Sand befreien konnte.
Nach der Erstversorgung werden verletzte Fahrer dann in umliegende Krankenhäuser in Tunesien gebracht oder in ihre Heimatländer ausgeflogen. Dr. Hallers Einsatz ist ehrenamtlich und erfolgt „im Urlaub“.
Dennoch ist die Teilnahme an der Tuareg für den 42-​Jährigen reizvoll, nicht zuletzt, weil sie in deutlichem Kontrast zu seiner Tätigkeit in der Klinik steht. Während im Stauferklinikum jederzeit auf sämtliche medizinischen Ressourcen zurückgegriffen werden kann, ist die ärztliche Versorgung in Mitten der größten Wüste der Welt nur unter extremen Bedingungen möglich.
Oft ist Improvisationsvermögen und Flexibilität gefragt. Die dort gewonnenen Erkenntnisse und Fertigkeiten könne er auch in der täglichen Routine in der Klinik gut gebrauchen , schmunzelt Haller. Trotz der langen Anfahrt, die mit dem LKW über das Festland bis Genua, von dort mit der Fähre nach Tunis und bis zum „Tor der Sahara“ nach Douz erfolgt, ist der Einsatzwille des Oberarztes ungebrochen. Die Teilnahme bei der nächstjährigen Tuareg ist deshalb bereits jetzt gewiss.