Motorsport: Noller gewinnt die Ostalb-​Rallye

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Der Vorjahressieger Rainer Noller steht auch in diesem Jahr bei der Ostalb-​rallye ganz oben auf dem Podium. Mit Beifahrerin Tanja Schlicht verwies der Mitsubishi-​Pilot aus Abstatt im Kreis Heilbronn zwei BMW-​Teams auf die Plätze.

Montag, 08. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
171 Sekunden Lesedauer

Von Dietmar Fuchs
Mehrere Tausend Zuschauer steuerten am Samstagvormittag die Kochertalmetropole in Abtsgmünd und die anderen Programm-​Verkaufsstellen im Ostalbkreis an und suchten sich dann ihren Platz an den Wertungsprüfungen. Bei trübem Himmel und kalten Temperaturen knapp über Null in bunten Anoraks und Mützen jeglicher Form und Farbe ausgestattet, hatten sie ihren Spaß an den Fahrkünsten der 118 Teams, die zur Rallye nach Abtsgmünd angereist waren.
Als Publikumsliebling startete Uwe Nittel aus Adelmannsfelden im BMW mit Startnummer 2 hinter den Sieger von 2012, Rainer Noller im Mitsubishi. Nittel gewann die erste Prüfung bei Pommertsweiler — eine Strecke, die Nittel im Schlaf fahren kann — mit unglaublichen acht Sekunden Vorsprung auf Noller. Doch die Galavorstellung vor der eigenen Haustür währte nur kurz: In der zweiten Prüfung brannte die Kopfdichtung des BMW M3 durch. Auch andere Mitfavoriten fielen durch technische Schäden aus: Der Schweizer Urs Flum rollte nach der ersten Prüfung ohne Turbodruck aus, der 260 PS starke Motor in Michael Rauschs Opel Ascona flog schon nach wenigen Metern auseinander, der C-​Kadett des dreimaligen Ostalb-​Siegers Klaus Otterbach aus Obersontheim fiel — auf Platz drei liegend — in der vorletzten Prüfung aus.
Nach Nittels Ausfall war der Weg frei für Rainer Noller und Tanja Schlicht, die sich mit drei Bestzeiten von der Konkurrenz absetzen und im Ziel vor der Kochertalmetropole Abtsgmünd den zweiten Gesamtsieg nach 2012 feiern konnten.
Für die Überraschung des Tages sorgen die Oberfranken Werner Mühl und Sebastian Kröniger, die im BMW M3 Compact mit der hohen Startnummer 34 auf Platz vier begannen, dann zunächst Fritz Köhler, den Sieger von 2011, und anschließend Klaus Otterbach überholten. Mit der Bestzeit beim Finale sicherten sie sich den zweiten Platz vor ihren Markenkollegen Fritz Köhler und Petra Hägele aus Öhringen.
Als beste Lokalmatadoren aus dem Kreis erreichten der Gmünder Bernd Fruck und seine Beifahrerin Diana Luther im Audi TT Quattro das Ziel auf Rang fünf. Direkt dahinter feierte ein ungewöhnliches Fahrzeug ein erfolgreiches Rallyedebüt. Thomas Schober aus Gschwend wuchtete den Chrysler Crossfire, ein früheres Rundstrecken-​Auto mit 3200-​ccm-​Turbomotor, auf einem erstaunlichen sechsten Platz. Den siebten Platz sicherten sich Ralf Stütz und Robin Nodes aus Pommertsweiler, die wie das Siegerteam einen Mitsubishi Lancer Evo 8 mit Allradantrieb fuhren.
Der Pfedelbacher Winzer Jochen Böhringer fuhr seinen BMW 318is zum Klassensieg der 2-​Liter-​Gruppe-​F-​Auto, mit 26 Nennungen die stärkste Klasse der gesamten Ostalbrallye, vor Patrick Brenner, ebenfalls BMW, aus Waldstetten. Die 1600er Klasse der seriennahen Fahrzeuge holte sich Marc Schütze aus Aalen im Honda Civic mit lediglich sieben Zehntelsekunden Vorsprung vor der Ford-​Puma-​Lady Leoni Stiem aus Hagnau am Bodensee. Die in Baden-​Württemberg sehr populäre Klasse G18 mit 17 Startern gewinnt Jürgen Glass im Opel Corsa, im Golf schaffen Philipp und Katrin Mangold aus Waldstetten den dritten Platz.
Von den 114 gestarteten Teams erreichten 95 das Ziel in Abtsgmünd. Ein mehrfacher Überschlag eines Gruppe-​H-​Ascona A endete relativ glimpflich mit einer Handverletzung der Beifahrerin und einer 25-​minütigen Lücke im Feld.
„Die Rettungskette hat bei diesem Unfall hervorragend funktioniert. Die Beifahrerin wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und kann voraussichtlich schon heute wieder nach Hause fahren“, berichtet Rallyeleiter Dietmar Fuchs aus Schwäbisch Gmünd, der den vielen Helfern aus den fünf Motorsportclubs der Veranstaltergemeinschaft und vielen anderen Vereinen des Kreises für ihren Einsatz dankt.
Die Retro-​Rallye mit 37 Teams endet mit einem Sieg des Pfälzer Vater-​Sohn-​Teams, Thomas und Nico Meyer, vor den Hessen Markus Semmler und Harald Aßmuth und dem Lüneburger Ehepaar Jürgen und Karin Pfohe.
Ergebnis 26. ADAC-​Ostalbrallye:
1. Rainer Noller/​Tanja Schlicht, Mitsubishi Evo 8, H16, 20:44,0; 2. Werner Mühl/​Sebastian Kröniger, BMW M3 Compact, F3B, + 18,8; 3. Fritz Köhler/​Petra Hägele, BMW M3 E36, H15, + 26,0; 4. Jürgen Geist/​Sebastian Glatzel, BMW M3 E36, H15, + 50,9; 5. Bernd Fruck/​Diana Luther, Audi TT RS, G21, + 1:15,5; 6. Thomas Schober/​Mario Bläse, Crossfire Turbo, H15, + 1:17,3; 7. Ralf Stütz/​Robin Nodes, Mitsubishi Evo 8, H16, + 1:17,7; 8. Andreas Baier/​Matthias Weber, BMW M3 E36, C28, + 1:19,1; 9. Jochen Böhringer/​Vanessa Vogt, BMW 318is, F8, + 1:19,1; 10. Martin Breiler /​Florian Weggler, Mitsu-​bishi Evo 10, G21, + 1:28,8