Kletterer Thomas Tauporn sagt: „Gmünd ist eine Goldgrube“

Sport

Rems-Zeitung

Im oberpfälzischen Auerbach hat sich Thomas „Shorty“ Tauporn vom DAV Schwäbisch Gmünd am Samstag gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Einen Tag später holte sich Kim Marschner den Titel in der männlichen Jugend B und Sophie Rauberger (beide DAVSchwäbisch Gmünd) freute sich über Silber in der weiblichen Jugend B.

Donnerstag, 20. Juni 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Bei den Herren machte einmal mehr der Vorjahressieger Thomas „Shorty“ Tauporn das Rennen – und zwar auf eine Art, die nur einem nervenstarken und wettkampferfahrenen Kletterer so gelingen kann. Beim ersten von vier Bouldern im Finale brauchte der Gmünder nämlich ganze acht kraft– und nervenraubende Versuche, bis er dann doch noch den Topgriff in den Händen hielt. Davon unbeeindruckt zog er die restlichen vier Boulder im ersten Versuch durch. Von diesem Sturmlauf ließ sich der neue Boulder-​Shootingstar Jan Hojer ganz offensichtlich irritieren. Hatte er zuvor klar geführt, so brauchte er beim vorletzten Boulder zehn Versuche. Das kostete ihn letztlich, wenn auch knapp, den Sieg. „Shorty“ kletterte mit diesem Sieg auf Platz vier nach vorne, nachdem er den ersten Wettkampf im Februar in München ausgelassen hatte.
„Es ist schon beeindruckend, wie groß die Gmünder Dominanz im Sportklettern im Moment ist. Thomas Tauporn gehört schon seit ein paar Jahren zu den stärksten Kletterern in Deutschland, ja auch auf internationalem Top-​Niveau. Kim Marschner befindet sich auf einem richtig guten Weg und Sophie Rauberger ist unser größtes Talent im Mädchen– beziehungsweise Damenbereich. Sophie wird in den nächsten Jahren noch viel mehr auf sich aufmerksam machen“, bestätigt Markus Urbanowski, der beim DAV Schwäbisch Gmünd in der noch zu bauenden neuen Kletterhalle der „Chef“ sein wird. Etwas mehr als drei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt, der Europameisterschaft, weiß jetzt Tauporn, dass seine Form stimmt. Die EM steigt am 12. und 13. Juli in Chamonix und Tauporn, der schon zwei Mal WM-​Zweiter im Overall (Bouldern, Speed– und Lead-​Klettern zusammen gewertet) war, will am liebsten Europameister werden.
Zurück nach Auerbach: Der zweite große Wettkampf des Auerbacher Wochenendes war der Deutsche Jugendcup im Bouldern am Sonntag. Dort traten die Jugendlichen der Altersklassen A und B gegeneinander an. Starterinnen und Starter aus Baden-​Württemberg hatten diesmal eindeutig die Nase vorn: In drei von vier Wertungen setzten sie sich gegen die Konkurrenz durch. Vor allem die Sportlerinnen und Sportler des DAV Schwäbisch Gmünd überzeugten. Auerbach war der zweite von drei Terminen des Deutschen Bouldercups. Das Finale findet am 12. und 13. Juli in Friedrichshafen am Bodensee statt, zeitgleich zur Europameisterschaft im Lead in Chamonix. In Friedrichshafen entscheidet sich dann nicht nur der Bouldercup. Die Sieger in der Gesamtwertung sind gleichzeitig die Deutschen Meister. Tauporn wird jedoch bei der EM teilnehmen und ist schon etwas enttäuscht über die Termine.
„Das haben die Organisatoren mal wieder sehr gut hinbekommen. Ich wäre gerne Deutscher Meister geworden, aber die EM hat Vorrang. Ich will auf jeden Fall ins europäische Finale einziehen und dann ist alles möglich. Ich bin fit“, erzählt der 22-​jährige Thomas Tauporn, der in Pforzheim Betriebswirtschaftslehre studiert.
„Dann haben wir endlich
optimale Bedingungen“
Zu der Gmünder Dominanz im deutschen Klettern hat er auch seine eigene Meinung und erklärt: „Schwäbisch Gmünd hat noch nie schlechte Kletterer herausgebracht. Unsere jungen Talente beweisen derzeit wieder, dass Top-​Kletterer heranwachsen. Vor allem Sophie wird noch richtig durchstarten. Was die Kletterer betrifft, ist Schwäbisch Gmünd eine Goldgrube.“ Umso mehr freut sich Tauporn, dass die neue Kletterhalle in Schwäbisch Gmünd gebaut wird und zur Eröffnung der Landesgartenschau 2014 in Betrieb genommen werden kann. „Dann haben wir endlich optimale Bedingungen.“
Ergebnisse aus Auerbach:
Herren: 1. Thomas Tauporn (DAV Schwäbisch Gmünd), 2. Jan Hojer (DAV Frankfurt/​Main), 3. Stefan Danker (DAV Landshut)
Weibliche Jugend B: 1. Emilie Gerhardt (DAV Karlsruhe), 2. Sophie Rauberger (DAV Schwäbisch Gmünd, 3. Janka Meyer (DAV Darmstadt-​Starkenburg)
Männliche Jugend B: 1. Kim Marschner (DAV Schwäbisch-​Gmünd), 2. Mats Habermann (DAV Frankenthal), 2. Anselm Oberdorfer (SG Ulm)