Fußball, Landesliga: Nach elf Jahren endet die Ära Markus Lakner beim FC Bargau

Sport

Rems-Zeitung

Der sportliche Erfolg war in den vergangenen elf Jahren eng verbunden mit seiner Arbeit: Unter Markus Lakner entwickelte sich der FC Bargau zu einem etablierten Landesligisten. Heute sitzt Lakner „mit ein bisschen Wehmut“ im Auswärtsspiel in Regglisweiler zum letzten Mal auf der Bargauer Trainerbank.

Samstag, 08. Juni 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
150 Sekunden Lesedauer

Sein Abschied kommt mittlerweile nicht mehr überraschend. Bereits in der Winterpause gab Markus Lakner bekannt, dass nach dieser Saison beim FC Bargau Schluss sein wird. Das mache es ihm am heutigen Samstag einfacher. „Ich hatte ja jetzt ein halbes Jahr Zeit, mich darauf vorzubereiten. Deshalb bin ich relativ entspannt mit ein bisschen Wehmut.“ Lakner sieht den letzten 90 Minuten als Bargauer Trainer recht gelassen entgegen, „weil ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war.“
Für ihn gibt es keine Alternative, als jetzt den Schlussstrich zu ziehen und sich eine längere Pause zu gönnen. „Um aufzutanken, um wieder die Power zu haben, die man braucht“, meint Lakner, der aber feststellt, „dass das Positive überwiegt. Ich habe hier geniale Jahre gehabt.“ Über ein Jahrzehnt lang war er bei den Bargauern tätig. Genauer gesagt elf Jahre. Dazwischen lag eine sechsmonatige Pause, ehe er im Januar 2012 zurückkam und die Nachfolge seines Nachfolgers Michael Butrej antrat. „Das war die richtige Entscheidung“, sagt der stellvertretende FCB-​Abteilungsleiter Gerhard Hegele, „ihn zurückzuholen. Wir waren in einem Tief drin, aus dem er uns herausgeholt hat. So wie wir es von ihm gewohnt waren.“ Mit Lakner ging ein Ruck durch die Mannschaft. Mit Lakner schaffte man den Verbleib in der Landesliga, der im Winter noch in weite Ferne gerückt war.
Schon zuvor ging es mit dem FC Bargau unter seiner sportlichen Leitung stetig bergauf, die erfolgreiche Zusammenarbeit vergoldete nicht nur der Aufstieg in die Landesliga. „Der Bezirkspokalsieg gegen Waldstetten vor drei Jahren, der Klassenerhalt im ersten Landesliga-​Jahr, der Sieg in Dorfmerkingen am letzten Spieltag der letzten Saison“, zählt Lakner seine persönlichen Höhepunkte auf. „Und einige Siege, die wegen der Qualität des Gegners so nicht zu erwarten waren.“ Mit Markus Lakner hat es der FCB oft geschafft, vermeintlich stärkeren Kontrahenten die Stirn zu bieten. „Markus bringt all das mit, was einen guten Trainer ausmacht“, beantwortet Hegele die Frage nach seinen Vorzügen. „Seine ruhige sachliche Art, seine taktische Einstellung, die Intensität, die er den Spielern vermittelt – all das zeichnet ihn aus.“
Mit diesen Tugenden hatte er auch 2012/​2013 großen Anteil an einer neuerlichen, wie Lakner selbst sagt, „hervorragenden Saison, in der wir so früh wie fast noch nie zuvor den Klassenerhalt perfekt gemacht haben.“ Auch in dieser Spielzeit passte es einfach wieder zwischen Lakner und dem FC Bargau. Markus Lakner: „Ich hatte auch Glück, immer Spieler vorgefunden zu haben, mit denen man was anfangen und gut zusammenarbeiten konnte.“ Doch auch außerhalb des Sportplatzes schätzte er die bodenständige, geborgene, heimelige Atmosphäre unterm Scheuelberg, wo er zahlreiche Freunde gefunden habe.
Doch ab Sonntag nimmt er sich erst einmal eine Auszeit, die länger andauern soll als die letzte. „Ich werde mindestens eine Saison lang pausieren und dann schauen, ob es bei möglichen Angeboten vom Verein und dem Aufwand her passt.“ Kein Geheimnis ist: Der A-​Lizenzinhaber möchte sich gerne in höheren Ligen als der Landesliga als Trainer beweisen. „Wir trennen uns von ihm mit einem weinenden Auge, verstehen es aber auch, dass er sich jetzt eine Pause gönnt und dann eine neue Herausforderung sucht“, sagt Hegele. Eine abermalige Rückkehr zum FC Bargau schließt er derweil aus. „Nicht als Trainer“, erklärt Lakner, weil er glaubt, dass sein Nachfolger Michael Kuhn die eigene erfolgreiche Arbeit fortsetzen wird: „Ich rechne fest damit, dass es mit ihm klappt. Er bringt viel Erfahrung mit und hat in Wäschenbeuren hervorragende Arbeit geleistet.“