Fußball: U 15-​Nachwuchskicker des Karlsruher SC gewinnen die 17. Auflage des Steelcase-​Cups in Frickenhofen

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Rems-Zeitung

Zum 17. Mal hat sich das kleine Dorf Frickenhofen als Fußballhochburg für die Profis von morgen gezeigt. Zwölf Mannschaften aus Deutschland, Österreich und Dänemark, drei davon von der Ostalb, kämpften in der Nachwuchsklasse unter 15 Jahren an zweiTurniertagen um den Steelcase-​Cup.

Montag, 19. August 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Wie in den vorangegangenen Jahren war auch in diesem Jahr das Turnier für die allermeisten Mannschaften ein Test, um den eigenen Leistungsstand kontrollieren zu können. Bereits in der Vorrunde konnten die vielen Zuschauer – es waren mehr als in den Vorjahren – spannende und torreiche Partien verfolgen. Stark präsentierte sich das Team von Bröndby Kopenhagen, das in der ersten Begegnung Titelverteidiger Borussia Mönchengladbach mit 2:0 besiegte. Die Gladbacher kamen in diesem Jahr nicht besonders gut in Tritt, die Titelverteidigung geriet schon in der Vorrunde auch gedanklich in weite Ferne. Sie beendeten das Turnier als Neuntplatzierter.
Auch die einheimischen Mannschaften taten sich sehr schwer gegen die Gegner der Bundesligaklubs. Die Youngster des FC Normannia Gmünd mussten sich RB Leipzig mit 0:7, dem 1. FC Nürnberg mit 0:3 und der TSG Hoffenheim gar mit 0:8 geschlagen geben. Dies bedeutete für die Gmünder Platz zwölf. Ein gutes Wochenende hatten die Lokalmatadoren der Spielgemeinschaft Frickenhofen/​Sulzbach-​Laufen. Zwar verloren die Spieler alle drei Vorrundenbegegnungen, aber es gelangen zwei sehenswerte Tore gegen Gladbach und Bröndby Kopenhagen. Wacker schlug sich das Juniorteam aus Aalen. Knappen Niederlagen gegen den Karlsruher SC und Red Bull Salzburg stand ein Unentschieden gegen die Nachwuchskicker des VfB Stuttgart entgegen.
Am Sonntag standen dann die Finalbegegnungen an. Red Bull Salzburg besiegte die Mannschaft aus Unterhaching mit 1:0, Red Bull Leipzig bezwang Bröndby Kopenhagen mit 2:1. Die beiden weiteren Viertelfinalspiele wurden jeweils im Elfmeterschießen entschieden. Nürnberg hatte mit 5:4 gegen den VfB Stuttgart die Nase vorn, die Karlsruher besiegten Hoffenheim mit 4:1. Spannend wurde es in den Halbfinalbegegnungen. Hier standen sich Leipzig und Salzburg gegenüber. Das bessere Ende hatten die Roten aus Leipzig, die ihre österreichischen Kollegen mit 2:0 in die Kabine schickten. Ebenfalls erst nach Elfmeterschießen endete das Halbfinale Nürnberg gegen Karlsruhe. Hier hatten die Badener mit 7:6 die besseren Karten.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der langen Rückreise der auswärtigen Mannschaften wurde die Partie um Platz drei vom Elfmeterpunkt entschieden. Nürnberg setzte sich mit 4:3 gegen Red Bull Salzburg durch. Spannend wurde es im Finale zwischen Leipzig und dem Karlsruher SC. Leipzig, das durch Urlaub und Verletzungen nur über 14 Spieler im Kader verfügte, zeigte ein großes Kämpferherz, die Jungs gingen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Mit großem Einsatz und Pech vor dem gegnerischen Tor retteten die Sachsen das 0:0 über die Zeit. Im Elfmeterschießen vergaben dann zwei Spieler, so dass die Nachwuchskicker des KSC das Finale mit 4:2 für sich entschieden und den Steelcase-​Cup des Jahres 2013 mit nach Hause nehmen konnten.
Alle beteiligten Mannschaften zeigten tolle Spiele, man wird sicherlich den einen oder anderen Spieler in höheren Ligen wiedersehen können. In der Abschlusstabelle gab es somit folgende Reihenfolge: 1. Karlsruher SC, 2. RB Leipzig, 3. 1. FC Nürnberg, 4. Red Bull Salzburg. Die Plätze fünf bis zwölf belegten die Spielvereinigung Unterhaching, Bröndby Kopenhagen, TSG 1899 Hoffenheim, VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach, Juniorteam Aalen, Spielgemeinschaft Frickenhofen/​Sulzbach-​Laufen und FC Normannia Gmünd.
Familiäre Turnieratmosphäre kommt bei Spielern gut an
Der Steelcase-​Cup war auch an diesem Wochenende wieder ein herausragendes Ereignis für den Nachwuchsfußball. Hochmotivierte und körperlich wie technisch bereits hervorragend ausgebildete Spieler zeigten sich auf und neben dem Platz als faire und sympathische Hoffnungsträger für die kommenden Jahre. Am Spielfeldrand konnte man bei allen Begegnungen aufmerksame Spielerbeobachter sehen, die eifrig Bilder und Notizen von einzelnen Talenten machten. „Eine solche geballte Schar an guten Nachwuchsfußballern an einem Ort findet man außer in Frickenhofen eher selten“, so der Kommentar eines sogenannten Headhunters.
Was die Spieler und Betreuer aller Mannschaften betonten, war die familiäre und freundschaftliche Atmosphäre in Frickenhofen. Sowohl die Unterbringung in Familien und Gasthäusern als auch der Betreuerabend am Samstag mit Livemusik wurden sehr gelobt. So lernten sich die „Red Bulls“ aus Leipzig und Salzburg in Frickenhofen richtig kennen und es wurden einige neue Freundschaften zwischen den Jungs, aber auch Betreuern geschlossen. Auch dies macht das besondere Flair dieses Nachwuchsturniers aus.
So haben die Leipziger, die dieses Jahr zum ersten Mal in Frickenhofen zu Gast waren, für das nächste Jahr ihre Teilnahme schon in Aussicht gestellt. Auch die anderen Teams wollen wieder in das kleine Dorf am Rande des Ostalbkreises mit dem großen Herzen für den Nachwuchsfußball kommen. So sind auch 2014 spannende Begegnungen garantiert.