Fußball, Landesliga: Interview mit Torhüter Marc Scherrenbacher vom TSV Bad Boll vor dem Spiel am Sonntag in Waldstetten

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Rems-Zeitung

Er gilt als einer der besten Torhüter der Landesliga, spielte bei der Normannia und dem FC Donzdorf einst mit TSGV-​Trainer Leo Gjini zusammen und stand schon ein Jahr lang im Tor des TSGV Waldstetten: Mit dem TSV Bad Boll gastiert Marc Scherrenbacher (32) am Sonntag, 15 Uhr, in Waldstetten.

Samstag, 28. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Der TSV Bad Boll ist mit zwei Siegen erfolgreich in die Saison gestartet, kassierte zuletzt aber vier Niederlagen am Stück. „Zur Zeit läuft vieles gegen uns“ sagt Trainer Mirko Doll. Was denn genau?
Wir haben gegen Heiningen, Geislingen und Essingen verloren. Das sind drei Mitfavoriten auf den Titel. Und beim 0:2 gegen Echterdingen am letzten Wochenende war es dann eine Kopfsache. Wir haben zu viel gewollt, zu viel riskiert. Viele konnten ihre Leistung nicht abrufen.
Wodurch der TSV Bad Boll als Tabellenzwölfter seinen eigenen Erwartungen hinterherhinkt. Platz fünf wurde als Saisonziel ausgegeben.
Wir sind letztes Jahr Fünfter geworden. Unser Kader ist gleichgeblieben, weshalb das ein berechtigtes Ziel ist. Jedem muss aber klar sein, dass man in dieser starken Landesliga eben verliert, wenn man nur fünf Prozent weniger und als Mannschaft insgesamt nicht hundert Prozent gibt.
Durch die vier Niederlagen hintereinander ist aber klar, dass die Wende schnell her muss.
Wir sind nach vier Niederlagen in einer schwierigen Phase und stehen unter Druck. Deshalb brauchen wir eigentlich drei Punkte am Sonntag. Doch wir sind seit vier Spielen ohne Sieg, Waldstetten hat seit drei Spielen nicht mehr verloren. Wir treten also nicht als Favorit an.
Trotz der aktuellen sportlichen Durststrecke fühlen Sie sich wohl in Bad Boll.
Der TSV ist ein etablierter und gut geführter Landesligist, der keine großen Experimente mit teuren externen Spielern macht, sondern eher auf eigene, junge Spieler Wert legt. Wir verfügen über eine gute Truppe, in der es auch außerhalb des Platzes passt.
Viele regionale Fußballexperten sagen, Marc Scherrenbacher sei mit seinen 32 Jahren in der besten Verfassung seiner Karriere. Sehen Sie es selbst genauso?
Es stimmt, dass ich mich momentan in einer guten Verfassung befinde. Und zwar trotz der Niederlagenserie, weshalb ich hoffe, dass wir am Sonntag endlich wieder hinten zu null spielen, was auch für mein Selbstvertrauen nicht schlecht wäre.
Viele sagen auch, Marc Scherrenbacher sei der beste Torhüter der gesamten Landesliga.
Ob ich der beste Torhüter dieser Liga bin, weiß ich nicht. Da gibt es noch viele andere gute, vor allem auch Mathias Gruca vom SC Geislingen, mit dem ich fünf Jahre lang gemeinsam bei der Normannia spielte. Ich sehe uns zwei auf Augenhöhe. Es ist aber schon mein Anspruch ist, zu den besten Torhütern dieser Landesliga zu gehören.
Kommen wir zum Spiel am Sonntag und dem Gegner. Nach sechs Spielen hat Waldstetten vier Punkte mehr und ist um fünf Plätze besser positioniert als der TSV Bad Boll. Damit war nicht unbedingt zu rechnen, oder?
Ich habe nicht damit gerechnet und bin schon überrascht, wie stark sich Waldstetten bisher präsentiert. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und der nötigen kämpferischen Einstellung kann man in der Landesliga eben viel erreichen. Ich bin mir sicher: Es wird noch viele Mannschaften geben wird, die gegen Waldstetten ihre Probleme bekommen.
Auch der TSV Bad Boll am Sonntag?
Wenn es nach mir und uns geht, natürlich nicht. Unser erstes Ziel muss sein, hinten die Null zu halten. In unserer derzeitigen Krise wäre ich mit einem Punkt schon nicht unzufrieden.
Sie selbst haben mit TSGV-​Trainer Leo Gjini bei der Normannia und dem FC Donzdorf zusammengespielt, kennen Ihn also gut. Woran erkennt man seine Handschrift als Trainer?
Er war ein Defensivspieler, weshalb es nicht von ungefähr kommt, dass Waldstetten bisher nur acht Gegentore kassiert hat. Er war ein Spieler, der vom Kampf, Einsatz und der Einstellung gelebt hat. Genau das gibt er an seine Spieler weiter.
Ein Jahr lang standen Sie schon im Tor des TSGV Waldstetten.
Auch deshalb ist es ein besonderes Spiel für mich. Es ist aber vor allem ein Extra-​Ansporn, gegen Leo zu gewinnen.
Am Donnerstag steigt das Derby zwischen Bargau und Waldstetten. Wer hat die besseren Karten?
Bargau spielt zuhause und ist auf dem kleinen Platz stärker einzuschätzen.
Wo in der Landesliga-​Tabelle landen Bad Boll, Bargau und Waldstetten am Saisonende?
Ich hoffe, dass wir uns von dieser Krise schnell erholen und unter den ersten sieben Mannschaften landen. Mit Bargau und Waldstetten rechne ich zwischen den Plätzen sieben bis zehn.