Handball, Württembergliga: Interview mit Dominik Sos, der mit dem TSB Gmünd auf seine ehemaligen Göppinger Kollegen trifft

Sport

Rems-Zeitung

Mittlerweile ist er dank seiner Dynamik und Torgefährlichkeit kaum mehr aus dem linken Rückraum des TSB Gmünd wegzudenken. Dominik Sos (20) – vor dieser Saison von Frisch Auf Göppingen II zum TSB gewechselt – spricht im Interview über seine erste Halbserie in Gmünd und das Spiel am Samstag gegen seine ehemaligen Mitspieler.

Donnerstag, 09. Januar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
180 Sekunden Lesedauer

Herr Sos, Sie haben sich schon im Laufe der ersten Saisonhalbzeit beim TSB Gmünd zu einem wichtigen Leistungsträger entwickelt. Warum hat das so schnell so gut funktioniert?
Weil es mir der Trainer und die Mannschaft leicht gemacht haben, schnell hier anzukommen. Von Anfang an hat Michael Hieber richtig auf mich eingeredet. Es war die richtige Entscheidung, diesen Schritt vor dieser Saison zu wagen.
Wie redet der Trainer Michael Hieber richtig auf Sie ein?
Vor der Saison hat er gesagt, dass er mir die nötige Zeit gibt, um mich ins Team zu integrieren und um besser zu werden. Das hat mir genauso geholfen wie die lobenden Worte von ihm nach guten Leistungen. Es bestärkt mich und gibt mir Selbstvertrauen.
Seit dem 27. Oktober hat der TSB Gmünd kein Spiel mehr verloren und steht aktuell an der Tabellenspitze. Auf was lässt sich die Serie mit acht Siegen in Folge zurückführen?
Auf die Stimmung im Team und die gesamte Mannschaft. Da braucht man niemanden herausnehmen. Das Ambiente stimmt einfach bei uns. Niemand ist sich zu schade dafür, dreimal in der Woche im Training hart an sich zu arbeiten. Damit legt jeder den Grundstein für die Erfolge.
Die gute Abwehrarbeit spielt auch eine bedeutende Rolle, oder?
Es stimmt, die Abwehr ist das Prunkstück. Der Mittelblock mit Simon Frey, Christian Waibel und Patrick Schamberger leistet richtig gute Arbeit. Wir sind aber auch nur im Kollektiv so stark, weil jeder bereit ist, hundert Prozent zu geben.
Profitiert die Mannschaft nicht auch von der gesunden Mischung aus älteren und jüngeren Spielern?
Natürlich. Das war auch ein Problem, als ich noch bei Frisch Auf Göppingen II war. Da bestand die Mannschaft nur aus jungen Spielern. Wir profitieren vom Schwung der Jüngeren und der Erfahrung der Älteren.
Ein weiteres Plus ist die konditionelle Stärke. Die vielen Waldläufe in der Sommervorbereitung machen sich bezahlt.
Wir haben die Vorbereitung ordentlich durchgezogen und waren oft im Wald. Die zweite Luft in der zweiten Halbzeit ist oft ausschlaggebend, wie man am Sonntag beim 27:26-Sieg in Blaustein wieder gesehen hat. Auf unsere Kondition ist Verlass.
Welche Bedeutung hat der erste Platz?
Darauf kann das ganze Team stolz sein. Platz eins bestätigt die gute Arbeit im Training und die gute Arbeit des Trainers.
Ist die Meisterschaft ein Thema?
Wir schauen weiterhin von Spiel zu Spiel. Klar ist aber auch: wenn man oben steht, will man auch oben bleiben. So geht es doch jedem Sportler. Das ist ein Ansporn für uns, diesen Platz zu halten.
Sind mit Heiningen, Wolfschlugen und Deizisau die drei Teams, gegen die der TSB seine drei Saisonniederlagen kassiert hat, die schärfsten Konkurrenten um die Spitze?
Wahrscheinlich werden es die drei sein. Den Tabellenzweiten Deizisau schätze ich am stärksten ein, danach kommen Heiningen und Wolfschlugen.
Trainer Michael Hieber hat kürzlich seinen Vertrag verlängert. Wie ist dieses Signal bei den Spielern angekommen?
Sehr gut. Das ist eine Bestätigung für unsere Zusammenarbeit und ein Signal, dass das Team zusammenbleiben soll.
Werden Sie über diese Saison hinaus beim TSB bleiben?
Meine Tendenz geht zum TSB.
Am Samstag kommt mit Frisch Auf Göppingen II ihre ehemalige Mannschaft in die Straßdorfer Römersporthalle. Frisch Auf II ist mit 0:28 Punkten Tabellenletzter. Haben Sie Mitleid mit dem Ex-​Verein?
Ich habe vier Jahre für Göppingen gespielt und finde es sehr schade, dass es so gekommen ist. Vor allem, wenn man bedenkt, welche Möglichkeiten dieser Verein eigentlich hat.
Was läuft konkret schief?
Es sind schlimme Fehler gemacht worden. Zwölf Spieler sind gegangen, auf diesen Umbruch hat man nicht reagiert. Die zweite Mannschaft wird vernachlässigt.
Der Tabellenerste TSB empfängt das punktlose Schlusslicht. Unterschätzt man diesen Gegner nicht automatisch? Zumal der TSB das Hinspiel mit 41:25 gewonnen hat.
Natürlich denkt man sich, dass da eigentlich nichts anbrennen kann. Es handelt sich um einen Pflichtsieg. Das ist aber gefährlich. Auch in diesen Spielen muss man sich hundertprozentig konzentrieren. Genau das müssen wir auch machen.
Mit welchen Erwartungen blicken Sie diesem Spiel entgegen?
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit meinen ehemaligen Mitspielern. Und auf die nächsten zwei Punkte für uns.