Skispringen: Anna Rupprecht möchte ihre Chance im B-​Kader nutzen und sich weiter empfehlen

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Ein Stofftier ist der Grund, warum die 17-​Jährige mit sechs Jahren in Degenfeld mit dem Skispringen begann. Bundestrainer Andreas Bauer hat das Nachwuchstalent nun in den B-​Kader berufen. „Ich möchte im Weltcupteam dabei bleiben. Mein Traum sind die Weltmeisterschaften in Falun in Schweden nächstes Jahr“, erklärt Anna Rupprecht.

Samstag, 29. März 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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(jh). Gerne erinnert sich Anna Rupprecht, die im Gmünder Stadtteil Laichle aufgewachsen ist, an ihre Anfangszeit zurück. Ihr Bruder gewann immer wieder Stofftiere bei den Springen von der 15-​Meter-​schanze in Degenfeld. Irgendwann wollte Anna auch unbedingt so ein schönes Stofftier haben. „Ich habe dann eines bekommen und bin dabei geblieben. Ich habe als Sechsjährige mit dem Skispringen beim SC Degenfeld begonnen. Und ich kann heute schon sicher sagen, dass ich den SCD niemals verlassen werde“, erzählt Anna Rupprecht, die in Sonthofen auf den Bus wartete, um zurück ins Internat und den Stützpunkt nach Oberstdorf zu kommen.
Nach der erfolgreichen Mittleren Reife will die 17-​Jährige nun das Fachabitur machen. Bundestrainer Andreas Bauer lobte schon vor ein paar Wochen exklusiv in der Rems-​Zeitung die Einstellung der Gmünderin. Anna habe verstanden, worauf es im Spitzensport ankomme. Aufgrund der zahlreichen Verletzungen im deutschen Team bekam das Nachwuchstalent des SC Degenfeld die Chance, mit Teamkollegin Carina Vogt und den anderen deutschen Skispringerinnen Punkte im Weltcup zu sammeln. „Es ist ein tolles Gefühl, mit den besten Skispringerinnen der Welt sich messen zu dürfen. Die Sprünge von der 90-​Meter-​Schanze waren kein Problem. Etwas Respekt hatte ich vor den Flügen von der 120-​Meter-​Schanze. Aber es hat mir Spaß gemacht und ich will weiter im Weltcup dabei bleiben“, so Rupprecht.
Besonders das Finale in Planica hat bleibende Eindrücke hinterlassen. „Ich war schon nervös vor meinem ersten Sprung, denn vor so vielen Fans bin ich noch nie vorher gesprungen. Es ist unbeschreiblich, wenn einen so viele Menschen anfeuern“, freut sich die 17-​Jährige über ihre positiven Auftritte bei den Besten der Welt. „Es war cool“, sagt Anna Rupprecht. Bis zum 5. Mai hat Andreas Bauer den Athletinnen des A– und B-​Kaders frei gegeben. Dennoch werden sich alle auf ihre eigene Art und Weise fit halten. „Eine Sportlerin wird im Urlaub nie ohne Sport leben können“, verrät Andreas Bauer. Für Anna Rupprecht heißt es jedoch Büffeln in der Schule und den Führerschein machen. Urlaub ist noch nicht in Sicht. „In den Osterferien kann ich bestimmt mal abschalten“, schmunzelt die sympathische Skispringerin, die von sich selbst sagt, dass sie keine Scheu vor den Kameras habe. Ihr großer Traum sei die Weltmeisterschaft in Schweden im nächsten Jahr. „Ich werde hart arbeiten und alles geben, um bei der WM dabei zu sein. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Wenn ich bei einigen Weltcups wieder skispringen darf, kann ich auch zufrieden sein“, erzählt Anna Rupprecht.
Carina Vogt und Anna kennen sich schon von klein auf. „Wir hatten bisher nie so viel miteinander zu tun. Carina ist auch älter als ich. Seit ich im Weltcup dabei bin, sehen wir uns natürlich öfter und tauschen uns aus. Ich kann von Carina sehr viel lernen“, so die 17-​Jährige. Danken möchte Anna ihren Eltern, ohne deren finanzielle und persönliche Unterstützung dieser Weg nicht möglich wäre. „Ich bin glücklich, dass mir meine Eltern bei vielen Entscheidungen helfen“, bestätigt Anna Rupprecht.
Und dann gibt es beim SC Degenfeld noch einen Trainer, der sowohl von Carina Vogt und nun auch von Anna Rupprecht als Freund und Hauptverantwortliche für deren Erfolge genannt wird: „Thomas Aubele setzt sich für uns immer ein. Er ist nicht nur unser Coach, sondern auch ein Freund. Ohne Thomas Aubele wären wir nicht so weit.“ Auf die Einweihung der K-​75 in Degenfeld im Mai 2015 freut sich Anna Rupprecht auch: „Die Schanze ist super für den SCD.“