Handball: Interview mit TSB-​Trainer Michael Hieber vor dem Final Four am Donnerstag und dem Ligafinale am Sonntag

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Rems-Zeitung

Die erste Hürde hat der Tabellenzweite der Württembergliga Süd durch das 26:23 in Unterensingen genommen. Im Final Four des HVW-​Pokals am Donnerstag und beim Heimspiel gegen Reichenbach am Sonntag stehen die nächsten Endspiele für den TSB Gmünd vor der Tür. Trainer Michael Hieber spricht über die anstehenden Aufgaben.

Dienstag, 29. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Glückwunsch zum Auswärtssieg in Unterensingen. Hat letztlich nur die gute Abwehrarbeit den Ausschlag gegeben?
Es stimmt, dass wir eine gute Abwehr gespielt haben, das allein war aber nicht entscheidend. Wir haben es vor allem in der zweiten Halbzeit auch vorne geschafft, Djibril M’Bengue in gute Schusspositionen zu bringen.
Hut ab, dass Ihre Mannschaft diesem Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, erfolgreich standgehalten hat.
Da muss ich meinen Spielern ein Kompliment machen. Der Druck war da, aber das haben meine Jungs hervorragend gelöst. Wie beispielsweise Dominik Sos mit gerade einmal 21 Jahren, Wolfgang Bächle mit 19 oder Max Häfner mit 17 diese Belastung wegstecken, ist unglaublich.
Und das gegen diesen Gegner.
Unterensingen hat sich in dieser Runde mit Platz acht unter Wert geschlagen. Es war aber klar, dass dieser Gegner Probleme mit der Substanz hat und ihm hinten raus die Luft ausgeht. Das haben wir ausgenutzt. Wir waren immer vorne und haben die zweite Halbzeit im Griff gehabt. Unterensingen war nur einmal bis auf ein Tor dran. Der Sieg war verdient.
Wie groß ist dieser Schritt einschätzen auf dem Weg zum anvisierten zweiten Platz?
Es war einer von zwei Schritten und der war nicht größer als derjenige, der uns am Sonntag bevorsteht. Man darf nicht vergessen, auf welchen Gegner wir treffen.
Zum letzten Saisonspiel kommt am Sonntag um 17 Uhr der TV Reichenbach in die Gmünder Großsporthalle. Für den Tabellensechsten geht es um nichts mehr.
Genau darin sehe ich die Gefahr, dass Reichenbach befreit aufspielen kann. Diese Mannschaft spielt momentan an ihrem Limit, steht in der Rückrundentabelle auf dem zweiten Platz, hat nicht von ungefähr am Sonntag einen Punkt geholt gegen Heiningen und zuvor sowohl gegen Deizisau als auch Zizishausen gewonnen. Da müssen wir alles aufbieten, da wird jeder an seine Grenzen gehen müssen.
Es gibt also einfachere Aufgaben als ein Heimspiel gegen den TV Reichenbach.
Grabenstetten, Frisch Auf Göppingen II oder Wernau wären mir als Gegner lieber gewesen. Und vielleicht sogar ein direkten Duell gegen ein Spitzenteam. Das wird kein Selbstläufer.
Dazwischen steht am Donnerstag in Herrenberg das Final Four des HVW-​Pokals an. Wie ist dieser Spagat erfolgreich zu bewältigen?
Dafür gibt es keine Sicherheit. Zum ersten Mal haben wir vor der Saison gemeinsam mit der Mannschaft beschlossen, den Pokalwettbewerb ernst zu nehmen. Wir haben gegen keinen einzigen unterklassigen Gegner gespielt und trotzdem steht der TSB zum ersten Mal im Final Four.
Womöglich muss Ihre Mannschaft deshalb am Donnerstag gleich zweimal ran.
Dieser Modus kommt heraus, wenn bei einem Verband nur Theoretiker am Werk sind. Das ist doch der Wahnsinn, zu solch einem Saisonzeitpunkt und dann auch noch im Amateurbereich das Halbfinale und Finale an einem Tag auszutragen.
Trotzdem fährt der TSB Gmünd nach Herrenberg, um den Baden-​Württemberg-​Oberligisten Söflingen im Halbfinale zu schlagen.
Wir wollen ein gutes Ergebnis erreichen.
Was wäre ein gutes Ergebnis?
Da es im Pokal nur hopp oder top gibt, wäre das das Weiterkommen ins Finale.
Es geht gegen den Achten der Baden-​Württemberg-​Oberliga.
Genau deshalb wird es auch kein Duell auf Augenhöhe sein. In zehn Spielen können wir aber vielleicht ein– oder zweimal diesen Gegner schlagen.

Zum Final-​Four organisiert der TSB Gmünd wieder einen Fanbus. Abfahrt ist am Donnerstag um 10.15 Uhr an der Großsporthalle. Anmeldungen nimmt Aaron Fröhlich unter 01 76 – 20 69 40 65 entgegen.