Boxen, Mangold-​Cup in Gmünd: Es wurde die Silberne Verdienstehrennadel des Deutschen Boxsportverbandes an Harry Kußmaul verliehen

Sport

Rems-Zeitung

Harry Kußmaul hatte viele Weggefährten eingeladen. Die Schwerzerhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt, als der Boxsportler mit Leib und Seele mit vielen Emotionen aus dem aktiven Umfeld verabschiedet wurde. Der Städtevergleichskampf um den Mangold-​Cup gegen den Boxclub Eichstätt endete mit einem Unentschieden.

Montag, 19. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Die Einladungsliste war lang und viele Sportkameraden sind Harry Kußmauls Einladung in die Schwerzerhalle gefolgt. Vereinsmitgründer Anton Bürkle, der frühere Ringarzt Dr. Gerhard Schuster, Kraftsportler Rudi Sauerbeck, Gerhard Fuchsloch, Heinz Maywald und viele andere Kameraden aus früheren Boxsporttagen gaben Harry Kußmaul die Ehre, der sich nach mehr als 50 Jahren aus dem aktiven Boxsportgeschehen verabschiedete. Mit bewegten Worten dankte Kußmaul im Ring stehend seinen Weggefährten während der eigenen aktiven Laufbahn und während seines nimmermüden Engagements in seinem DABC Schwäbisch Gmünd. Dankbar zeigte er sich, dass auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Vereinsgeschehen der Boxsport im DABC eine gute Zukunft haben wird, denn rund um Vereinsvorstand Jürgen Waibel und Trainer Antonio Cannizaro sowie Jugendleiter Dieter Fuchs hat sich ein tolles Team zusammen gefunden, die das Werk des Vereinsgründers weiterführen wird. Worte des tiefempfundenen Dankes gab es für Harry Kußmaul auch vom Vorsitzenden des Stadtverbandes Sport, Michael Svoboda, der einen schönen Bildband mit den wichtigsten Sportereignissen des Jahres 2013 überreichte. Eine hohe Auszeichnung verlieh der Präsident des Baden-​Württembergischen Boxverbandes, Jürgen Wiedemann an Harry Kußmaul, die Silberne Verdienstehrennadel des Deutschen Boxsportverbandes. Von viel Applaus begleitet verließ der Hochgeehrte den Boxring und gab ihn für einen spannenden Kampfabend frei.
Gute Boxkämpfe sahen die Gäste im Städtevergleichswettkampf gegen den Boxclub Eichstätt. Die Gmünder Kämpfer waren gut eingestellt, mussten sich jedoch mit starken Gegnern auseinandersetzen. Bayern stellt derzeit mit über hundert Vereinen den stärksten Landesverband im Deutschen Boxverband, Eichstätt gehört sicherlich zu den guten Vereinen aus diesem Landesverband.
Den ersten Kampf des Abends bestritten (DABC jeweils zuerst genannt) Maurizio Lorusso und Niklas Kiefer. Im ohne Wertung geführten Kampf über drei Runden zeigten beide Nachwuchsboxer gute Ansätze und eine beherzte Vorwärtstaktik im Ring. Ebenfalls ohne Wertung kämpften Malik Karadag und Benny Kronen, die sich nach drei fairen Runden mit Vorteilen für den DABC-​Boxer trennten. Einen starken Gegner erwischt hatte Manuel Weberruss. Alex Semenov aus der Eichstätter Staffel setzte den Gmünder permanent unter Druck und landete die besseren Treffer. Nach drei Runden votierten die Kampfrichter einstimmig für Semenov. Besser machte es Eric Dausch im nächsten Kampf, souverän boxend und vom Trainer gut eingestellt holte er sich den Sieg nach Punkten.
Ohne Wertung blieb der Kampf Celik Elber gegen Dimitri Jamin, jedoch war die Jury am Ende des Kampfabends einstimmig der Meinung, dass diese Paarung klasse Boxen gezeigt hat. Dimitri Jamin erhielt den Pokal für den besten Kampf und einen vom Sponsoren, der Firma Mangold, gestifteten Sonderpreis.
Gar nicht gut lief es für den Gmünder Albert Miranda gegen Alexandros Bechtis. Zu Beginn des Kampfes noch auf Linie und nach den Anweisungen von Antonio Cannizaro boxend verlor der Gmünder nach und nach die Übersicht, ließ sich vom Gegner in die Ringecke drängen. Dabei kassierte er so klare Treffer, dass in der Mitte der dritten Runde das Handtuch flog. Albert Kinderknecht zeigte in seinem Kampf erneut sein Können und seine immer feiner werdende Boxtechnik. Er besiegte nicht nur seinen Gegner Sewa Navtolin, sondern holte sich den Pokal des besten Technikers. Nach drei Runden geschlagen geben musste sich Pascal Stern gegen einen starken Eichstätter Onur Atac.
Den mit großer Spannung erwarteten Abschlusskampf lieferten sich der Gmünder Boxstern Athanasios „Ata“ Kazakis und Andrej Merzlyakev. Der Eichstätter Gegner zeigte in diesem Kampf ein großes Herz und hielt das Duell auf Augenhöhe. Letztendlich holte sich der Lokalmatador den Sieg, sein Gegner wurde jedoch mit dem Pokal für die knappste Niederlage des Kampfabends ausgezeichnet.
Der Städtevergleichswettkampf war eine gelungene und würdige Abschiedsveranstaltung, an deren Erfolg und Interesse daran auch das DFB-​Pokalfinale nichts änderte.
Für Harry Kußmaul wurde es noch ein langer Abend, denn er hatte alle seine langjährigen Wegbegleiter und Kameraden noch zu einer After-​Fight-​Party eingeladen.