Leichtathletik, Baden-​Württembergische Meisterschaften der U 20: Kucher, Wolf und die 4 x 100-​m-​Staffel jeweils auf Platz eins

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Rems-Zeitung

Diesmal haben es die Jungs der LG Staufen den Mädchen gezeigt: Bei den Baden-​Württembergischen Meisterschaften der Jugend U 20 im Heilbronner Frankenstadion gab es Gold für 200-​m-​Sprinter Michael Kucher, Weitspringer Max Wolf und die 4 x 100-​m-​Staffel.

Dienstag, 01. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Bei den Mädchen musste man sich dagegen mit Silber für Stabhochspringerin Dorina Baiker und Bronze für Hürdenläuferin Melissa Lehnert begnügen. Allmählich kommt Sprinter Michael Kucher nach seiner Verletzung wieder in den grünen Bereich. Nach 11,25 Sekunden im 100-​m-​Vorlauf erkämpfte er sich bei einem Gegenwind von 1,8 m/​s in 11,31 Sekunden den Einzug ins Finale, bei dem er mit 11,27 Sekunden Fünfter wurde. Peter Böhm ließ sich beim ersten Start bei den baden-​württembergischen Einzelmeisterschaften noch vom gesamten Prozedere beeindrucken. Dennoch sind 11,71 Sekunden im Vorlauf keine Enttäuschung.
Obwohl er mit dem Staffelrennen insgesamt schon vier Läufe in den Knochen hatte, überzeugte Michael Kucher in seinem 200-​m-​Zeitlauf und holte sich bei leichtem Gegenwind in starken 22,24 Sekunden überraschend die Goldmedaille vor dem Heidelberger Alexander Scheid (22,46). Der Gmünder freute sich ebenso darüber, dass er mit seiner Zeit auch die Norm (22,50) für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Wattenscheid erfüllt hat. Peter Böhm verbesserte sich hier um 15 Hundertstel auf 23,54 Sekunden und wurde Neunter. Philipp Herderich kam in 23,86 Sekunden auf Platz 14.
Als Lutz Dombrowski die Startliste für die 4 x 100-​m-​Staffel gelesen und die Chance auf den Sieg gesehen hatte, gab er seinen Schützlingen Peter Böhm, Michael Kucher, Max Wolf und Moritz Kindel den Rat: „Macht Sicherheitswechsel und geht kein Risiko ein.“ Genau dies tat dann das Quartett auch und kam zum Erfolg: Mit 42,85 Sekunden blieb man erneut unter der DM-​Norm von 43,80 Sekunden und auch unter der bisherigen Saisonbestzeit von 43,23 Sekunden. Der STV Singen (43,26) und die StG Neckarsulm-​Heilbronn (44,45) wurden auf die Plätze zwei und drei verwiesen.
Bei strömendem Regen gelangen Titelverteidiger Max Wolf im Weitsprung drei mäßige Vorkampf-​Versuche. Erst im fünften Versuch übertraf er die Sieben-​Meter-​Marke um zwei Zentimeter. Im letzten Durchgang stellte der Bettringer dann mit 7,10 Metern souverän seinen Sieg sicher. Vizemeister Raphael Baumann (LG Offenburg) hatte nicht weniger als einen halben Meter Rückstand.
Bei der jungen Lisa Maihöfer war der 100-​m-​Start lediglich als Vorbelastung gedacht. Nach ihren 12,88 Sekunden im 100-​m-​Vorlauf verzichtete sie denn auch auf den Zwischenlauf, zumal dieser mit dem Hochsprung zeitlich kollidierte. Hier kam sie problemlos über 1,60 m und 1,64 m. Nach Anlaufschwierigkeiten scheiterte sie jedoch danach dreimal an 1,68 Metern und wurde Vierte.
Gegen 1,6 m/​s Gegenwind musste Anna Schmidt im 200-​m-​Zeitlauf ankämpfen. 26,46 Sekunden reichten nur zu Platz zwölf. Melissa Lehnert landete mit 26,89 Sekunden auf Rang 20. Die 400 Meter ging Anna Schmidt aus Angst zu überpacen relativ langsam an. Dennoch wurde sie in 60,01 Sekunden Fünfte. Dieselbe Platzierung schaffte Sina Wiedmann über 800 Meter. Die Regionalmeisterin der U 18 wurde für ihren Trainingsfleiß mit einem Sprung von 2:25,68 auf ausgezeichnete 2:20,92 Minuten belohnt.
Auch Melissa Lehnert gehört noch der B-​Jugend an. Trotzdem schlug sie sich über die höheren A-​Jugend-​Hürden hervorragend. Zunächst verbesserte sie sich im Vorlauf von 16,01 auf 15,54 Sekunden. Im Finale steigerte sie sich auf glänzende 15,18 Sekunden und unterbot damit sensationell die U 20-​DM-​Norm um zwei Hundertstelsekunden. Als Zugabe erntete die Bettringerin auch noch die Bronzemedaille für diese Leistung.
Den Stabhochsprung gewann überraschend Simone Zimny (LG Ortenau Nord) mit 3,70 m nur deswegen, weil sie diese Höhe im ersten Versuch überwand. Im Gegensatz zu Titelverteidigerin Dorina Baiker, die dafür drei Versuche benötigte und sich einmal an 3,80 m und zweimal an 3,90 m vergeblich abmühte. Somit hatte die Waldstetterin bei schwierigen Windverhältnissen zwar wiederum die DM-​Norm (3,60 m) erfüllt, musste sich jedoch mit Silber zufrieden geben.
Im Dreisprung begnügte sich Lisa Ostertag mit 10,96 Metern. Die vorjährige Vizemeisterin kam auf Platz fünf. Die junge Diskuswerferin Denise Welik verfehlte mit 30,11 Metern ihre Bestleistung um 24 Zentimeter und wurde Zwölfte.